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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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wenn du Tricks versuchst?«
    Es gab keinen Trick, den ich in dieser Situation mit Erfolg hätte anwenden können. Ich öffnete den Schlag, drehte mich um und setzte mich hinter das Steuer. Bei dem Wagen handelte es sich um einen Chevrolet. Der Schlüssel stak im Schloß. Ich ließ den Motor anspringen und schaltete die Scheinwerfer auf Fahrlicht um.
    »Fahr los!« Larham mußte sich vorgebeugt haben. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken. »Aber fahr uns nicht in eine Straßensperre hinein. Wenn deine Genossen auftauchen, endet alles in einem großen Feuerwerk. Ich hoffe, du weißt, daß ich nichts zu verlieren habe.«
    Ich steuerte das Auto aus der Toreinfahrt und fuhr in Richtung der Innenstadt von Lakewood. Larham machte keine Einwendungen.
    »Fangen wir an«, sagte er. »Wer hat euch verraten, daß ich nach Lakewood ging?«
    Ich schwieg und fuhr ein wenig schneller. Hinter mir lachte der Mörder leise. »Ah, ich verstehe. Ein G-man schweigt, wie es die Dienstvorschrift befiehlt.«
    Ich weiß nicht, was er dem Mädchen antat. Jedenfalls schrie Decla entsetzt und gellend auf. Gleich darauf klatschte ein Schlag. Larham schrie: »Halte den Mund!« Ihr Schreien sank zu einem Wimmern herab.
    Ich spürte einen süßlichen Geschmack von Blut. Ich hatte die Zähne tief in die Unterlippe gegraben.
    »Wer hat mich verraten?« fragte Larham.
    »Deinen Steckbrief trägt jeder Cop mit sich herum. Wir beobachten Dich schon länger.«
    »Das ist gelogen.«
    »No, sobald du Chicago verlassen hattest, klebten wir auf deiner Fährte. Wir hätten dich schon eher gefaßt, wollten aber erst noch deinen Auftraggeber schnappen'.«
    »Also habt ihr ihn verhaftet?«
    »Nein. So weit sind wir nicht gekommen. Schließlich hast du mich eher gestellt, als ich es haben wollte. Ich habe dich wirklich nur wegen des Girls verfolgt.«
    »Wie eifrig du redest, G-man«, sagte er voller Hohn. »Ich glaube, ich werde die Kleine noch einmal kreischen lassen, damit du in Stimmung bleibst.«
    »Hör zu, Larham«, sagte ich eisig. »Es kann auch umgekehrt ausgehen. Wenn du das Mädchen noch einmal anfaßt, werde ich den Gashebel durchtreten und uns alle drei vor die nächste Hauswand jagen.«
    Er schwieg einige Sekunden lang. Ich glaube, er dachte darüber nach, ob ich fähig wäre, diese Drohung zu verwirklichen. Jedenfalls ließ er Decla in Ruhe.
    »Garwin arbeitet also nicht für das FBI?«
    »Nein!«
    »Ihr habt ihn nicht verhaftet?«
    »Nein. Ich nehme an, daß du heute schon mit ihm gesprochen hast.«
    »Nur per Telefon. Woher kann ich wissen, ob ihr ihn nicht hochgenommen habt, als der Hörer noch warm war?«
    Ich steuerte zu diesem Zeitpunkt den Chevrolet ungefähr durch die Stadtmitte von Lakewood. Selbstverständlich war das Zentrum der Stadt menschenleer und ausgestorben. Ein paar klägliche Neonreklamen zuckten. Ich griff nach dem Rückspiegel und veränderte seine Stellung so, daß ich Larhams Gesicht erkennen konnte. Er bemerkte es, aber er ließ es geschehen. Wenn ich den Kopf bewegte, sah ich auch das Mädchen. Seine Augen flackerten jetzt vor Angst. Das schwarze Haar hing ihm in Strähnen in die Stirn.
    Der Chicagoer zog eine Zigarette aus der Jackentasche, klemmte sie zwischen die Lippen, angelte ebenfalls mit der linken Hand nach dem Feuerzeug und ließ es aufschnappen.
    »Weiter, G-man«, sagte er, als die Zigarette brannte. »Wieviel Leute habt ihr in Lakewood?«
    Ich wußte, daß ich jetzt lügen mußte. Erfuhr er, daß ich ihm allein auf den Fersen saß, knallte er das Mädchen und mich innerhalb der nächsten Sekunde ab.
    »FBI-Beamte sind nur sechs in der Gegend, aber…« Ich legte eine Kunstpause ein. »Pack aus!« schnauzte er prompt. Ich sah im Rückspiegel, daß er die Hand hob und den Kopf Decla zuwandte.
    »Nein,… bitte…«, wimmerte sie auf.
    »Ein Kommando von sechzig Zivilbeamten der Jersey-State-Police ist eingesetzt worden«, log ich. Er zog die Lippen von den Zähnen. »Ah, so ist es. Nach welchem Aktionsplan?«
    »Die G-man sollen den Bahnhof, die Hotels und die Kneipen überwachen. Für die Kneipen war ich eingeteilt. Die Jersey-Cops sperren die Straßen und halten das Steinbruchgelände unter Kontrolle. Da du als gefährlich giltst, Larham, wurden Beamte in Zivil eingesetzt. Nach Möglichkeit solltest du überrumpelt werden.«
    Er lachte. »Um mich zu überrumpeln, müßt ihr früher auf stehen. Du hast auch schief gelegen, G-man.«
    Er beugte sich soweit vor, daß ich wieder seinen Atem in meinem Nacken

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