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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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umgeworfenen Lore, die dort lag. Mit herrischer Geste schickte Lex den dicken Made auf die Reise. Der verwundete Mann wälzte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vorwärts.
    Erst, als er hinter einem hochgetürmten Steinhaufen in Deckung gegangen war, startete Lex Ruff. Geschmeidig wie ein Raubtier federte er über das Gelände und verschwand hinter der Lore, hinter der sein Bruder lag.
    Ethel Dean packte meinen Arm. Ihre Augen hatten den Blick einer Irren. »Sie sind schuld, G-man! Sie haben sich in mein Auto gedrängt. Lex muß glauben, ich hätte doppeltes Spiel getrieben, ich hätte ihn an Sie verraten.«
    »Unsinn! Kommen Sie! Wir haben Ihren verdammten Lex schon viel zu dicht auf dem Hals.«
    »Nein! Ich muß ihm erklären, daß…« Sie schrie: »Lex! Ich bin hier! Hier…« Ich hielt, ihr die Hand auf den Mund.
    Die Gangster reagierten prompt. Mades und Paddys Kanonen bellten. Zwei, drei Kugeln trafen den Traktor und jaulten als Querschläger durch die Luft. Jetzt wußten sie, wo wir waren.
    Ich nahm die Hand von dem Mund der Frau. Ethel krampfte beide Hände in meine Jackenaufschläge. »Lassen Sie mich zu Lex gehen, G-man!« flehte sie. »Wollen Sie, daß ich mit Ihnen sterbe? Ich muß Lex erklären, daß ich ihn nicht verraten habe. Verstehen Sie nicht, daß das wichtiger für mich ist als alles andere?«
    Wieder krachten Schüsse. Jetzt trafen die Kugeln aus einem anderen Winkel den Raupenschlepper. Die Gangster hatten erneut den Standort gewechselt.
    Ich fischte die Wesley-Kanone aus der Jackentasche. So wie die Dinge standen, sah es aus, als würde dieser Steinbruch meine Endstation werden. Sollte ich die Frau zwingen, mein Schicksal zu teilen? Sie hatte einiges verbrochen, aber ich war nicht ihr Richter, und jetzt war nicht die Stunde des Gerichtes.
    »Wenn Sie ' gehen wollen, Ethel Dean«, sagte ich leise, »ich hindere Sie nicht. Aber Sie tragen selbst die Verantwortung.«
    Langsam richtete sie sich auf. »Sie lassen mich wirklich gehen, G-man?« Ich zuckte die Achseln. »Handeln Sie, wie Sie es für richtig halten. Vielleicht gelingt es Ihnen, Ihre Haut zu retten.«
    »Danke!« stammelte sie. »Danke! Ich werde Lex sagen, daß er Sie in Ruhe lassen soll: Ich werde…«
    »Strapazieren Sie Ihre Zunge nicht unnötig!« knurrte ich. »Rufen Sie Ihren Freund lieber an, damit er Sie nicht für mich hält.«
    Sie stand jetzt, den Rücken gegen das Triebwerk des Raupenschleppers gepreßt. Sie wollte laut rufen, aber sie war so erledigt, daß sie nur ein schwaches »Lex« herausbrachte. Er hörte sie. »Was gibt’s?« schrie er zurück.
    »Er läßt mich gehen, Lex. Ich darf zu dir kommen!«
    »Spar dir deine faulen Tricks, Larham!« Er lachte hart. »Aus diesem Loch windest du dich nicht heraus.«
    Jetzt fand Ethel Dean die Gewalt über ihre Stimme wieder. »Er läßt mich wirklich gehen, Lex! Wirklich. Es ist kein Trick.«
    »Bleiben Sie!« warnte ich und griff nach ihrem Arm. Zu spät. Sie drehte sich um ihre Achse und taumelte aus der Deckung des schweren Traktors.
    Ich nahm die Nase hoch, so daß ich über den Rand der Raupen blicken konnte. Ich sah keinen von den Gangstern.
    Ethel Dean torkelte vorwärts. Der angeknickte Absatz ihres linken Schuhs zwang sie zu einem grotesken Hinken. Ihre Frisur hatte sich aufgelöst. Das schwarze Kleid, das sie trug und dessen Eleganz die Herkunft von der 5. Avenue verriet, war voller Staub und Schmutz. An ihrer Hand blitzte ein Ring. Ich bemerkte den Edelstein erst in dieser Sekunde.
    Hinter der Lore richtete sich Lex Ruff auf. »Hier bin ich, Ethel!« rief er, aber er hatte den Kopf zur Seite gedreht und blickte nicht in Richtung der Frau, sondern zum Traktor hinüber.
    Ich glaube nicht, daß er mich sah, denn ich spähte über die Antriebsraupen hinweg und wurde darüber hinaus noch durch das Gestänge des Planierschildes gedeckt.
    Die Frau begann zu laufen. Zwischen ihr und dem Mann lag die große Pfütze, in der sich der Rambler festgefahren hatte. Sie lief darauf zu, und es sah ganz so aus, als wollte sie quer hindurchlaufen.
    Der blonde Mann mit dem glatten Gesicht und den gletscherblauen Augen riß das Schnellfeuergewehr blitzschnell hoch.
    Drei Kugeln trafen die Frau.
    Sie erstarrte in ihren Bewegungen, als habe sie ein Anhauch eisiger Kälte getroffen. Sie gab keinen Laut von sich.
    Die erhobenen Arme sanken herab, ihr Kopf drehte sich nach rechts. Plötzlich fiel sie. Kopf und Oberkörper tauchten in das schmutzige, aufspritzende Wasser der Pfütze.
    Ich

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