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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Haufen Steinsplitter durch die Gegend. Ein Mensch wäre nur ernsthaft verletzt worden, wenn er auf ihr gesessen hätte, als sie losging.
    Immerhin glaube ich, daß sie die Ruff-Jungens mächtig beeindruckte. Ich turnte unangefochten zwanzig, dreißig Fuß die Bruchwand hoch. Dort gab es eine Stelle, an der eine Menge frisch gebrochener Basaltbrocken herumlag. Dort ging ich in Deckung.
    Die Staubwolke der ersten Explosion hatte sich gelegt. Ich stand hoch genug, daß ich das Gelände überblicken konnte. Don Made rannte einfach davon. Pad war aufgesprungen und lief zu der Stelle, an der sich sein Bruder befand. Lex Ruff tauchte in dieser Sekunde hinter dem Felsbrocken auf. Die Brüder wechselten einige Worte. Lex machte eine Kopfbewegung. Gemeinsam, in zwei Schritten Abstand, gingen sie langsam vorwärts. Je näher sie kamen, desto weiter legten sie die Köpfe in den Nacken und suchten mit den Blicken die Wand ab.
    Eine echte Chance, die Gangster auszulöschen, hatte ich nicht. Wenn ich sie besessen hätte, ich glaube nicht, daß ich sie selbst unter diesen Umständen ausgenutzt hätte. Das FBI erzieht uns zu Jägern, nicht zu Tötern.
    Ich wollte mir durch das Dynamit genug Vorsprung verschaffen, nicht mehr. Ich wählte die Patrone mit der längsten Zündschnur, entzündete sie und schleuderte sie weg.
    Pad und Lex sahen mich. Pad feuerte, aber ich war längst wieder hinter den Felsbrocken. Unmittelbar nach dem Schuß nahm ich die Nase wieder hoch. Lex hatte sich in einiger Entfernung wieder hingeworfen. Paddy rannte noch vor der Patrone weg.
    Ich hetzte los, turnte die nächste Terrasse hoch, überquerte sie und enterte die übernächste.
    Erst, als ich in die dritte hineinstieg, explodierte die Dynamitpatrone.
    Ich schaffte auch die dritte Terrasse noch. Die vierte war schon die vorletzte.
    Ich wandte mich um. Die Staubwolke der zweiten Explosion verhüllte noch das Gelände. Ich kletterte weiter, aber ich wandte wieder und wieder den Kopf. Ich wollte nicht im letzten Augenblick eine Kugel in den Rücken bekommen.
    Auf der vierten Terrasse wandte ich mich um. Zu meiner Überraschung sah ich, daß die Ruff-Brüder über das Gelände zurück zur Straße liefen. Ich konnte die Stelle, an der der Ford stand, nicht sehen, weil eine Menge Maschinen die Sicht verdeckte, aber die Brüder liefen in Richtung auf den Wagen. Sie liefen an der Pfütze vorbei, in deren Mitte der Rambler stand und an deren Rand Ethel Dean lag.
    Zwischen einem Bagger und einem Förderband verschwanden die Brüder aus meinem Blickfeld. Ich stopfte die letzte Dynamitpatrone in die Tasche. Mit zusammengebissenen Zähnen ging ich die fünfte Terrasse an. Der Stein war brüchiger und löste sich unter meinen Tritten- Ich mußte aufpassen, aber ich schaffte es. Nach wenigen Minuten stand ich oben auf der Wand.
    Benommen starrte ich in die gigantische Falle hinunter, der ich nun doch noch entkommen war. Von hier oben war Ethel Deans Gestalt nicht größer als eine Handspanne.
    Entschlossen drehte ich mich um. Dieser Mord und die anderen Verbrechen würden ihre Sühne nur finden, wenn ich davonkam. Immer noch war die Jagd nicht zu Ende. Immer noch war ich das Wild für drei schwerbewaffnete Killer.
    Vor mir dehnte sich das Land, eine karstige Mondlandschaft, übersät mit Felsbrocken und Steinen, straßenlos und unbefahrbar für jedes gewöhnliche Auto. Ich wußte nicht, ob ich mich darüber freuen sollte. Mit dem Wagen konnten sie mir nicht folgen, aber auch ich hatte keine Aussicht, auf einen Wagen zu stoßen. Der Henker mochte wis sen, wie viele Meilen ich laufen mußte, und ich selbst wußte nicht, wieviele Meilen ich noch laufen konnte.
    Kaum hatte ich mich in Gang gesetzt, als ich aus dem Steinbruch heraus Schüsse -hörte, eine ganze Serie. Ich blieb stehen, lauschte. Da es still blieb, marschierte ich weiter.
    ***
    Die Explosion der zweiten Dynamitpatrone überschüttete Lex Ruff mit einem feinen Gesteinsstaubregen. Der Gangster fluchte wild vor sich hin. Er schüttelte sich und sprang auf.
    Eine dichte Staubwolke nahm ihm die Sicht auf den Steinbruch. Er sprang in langen Sätzen nach links, um aus der Wolke herauszukommen und wieder sehen zu können. Er stieß mit seinem Bruder zusammen, der sich gegen ihn warf. »Der Killer entkommt uns!« schrie Lex. Pad hielt seinen Bruder fest. »Wo ist Made? Hast du Made gesehen?« Lex begriff. »Dieser verdammte…!« knirschte er, warf sich herum und hetzte in großen Sprüngen zur Straße zurück.

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