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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stirnwand. Ich lag unmittelbar davor. Obwohl ich erschöpft war, genügten drei Fußtritte, den simplen Riegel zu sprengen.
    Die Baracke diente als Aufbewahrungsplatz für das Werkzeug und als Aufenthaltsraum für die Arbeiter während ihrer Pausen bei schlechtem Wetter.
    Auf einem Bord stand eine lange Reihe von Kaffeekannen, Thermosflaschen und Tassen, die meisten aus Blech. Die Werkzeuge, Hacken und Kreuzäxte, hingen an der Seitenwand in einem Hängeregal. Auf der anderen Seite hing Arbeitskleidung.
    Fragen Sie mich nicht, warum ich in die Baracke eindrang und was ich dort suchte. Ich weiß es heute selbst nicht mehr. Vielleicht habe ich an ein Telefon gedacht oder an ein Funksprechgerät. Sicherlich habe ich nicht erwartet, dort eine Waffe zu finden.
    Nun, ich fand weder ein Telefon, noch ein Funksprechgerät, obwohl das noch am wahrscheinlichsten gewesen wäre, denn auf großen Baustellen dienen die Walkie-Talkies oft als Verständigungsmittel. Noch fand ich eine Waffe, wenn Sie darunter eine Pistole oder ein Gewehr verstehen. Was ich fand, als ich einen Stapel Arbeitszeug auseinanderschob, waren drei handspannenlange, daumendicke Papphülsen, die mit einem Stück schwarzer Schnur zusammengebunden waren.
    Ich brauchte die aufgedruckte Warnung auf den Papphülsen nicht zu lesen, um zu wissen, daß ich Dynamitpatronen in der Hand hielt. Ich strich mit dem Daumen über die Schnur, mit der die drei Patronen zu einem Paket verschnürt waren. Mein Daumen färbte sich schwarz, es handelte sich um Zündschnur.
    Ich machte mir keine Gedanken darüber, wie die Dynamitpatronen unter das Arbeitszeug gelangt waren. Natürlich ergibt sich in einem Steinbruch immer wieder einmal die Notwendigkeit zu sprengen. Aber das Dynamit wird sehr viel sorgfältiger verwahrt als in einer simplen Wellblechbaracke.
    Vermutlich hatte ein Arbeiter sich die Patronen und die Zündschnur unter den Nagel gerissen, vielleicht zu keinem anderen Zweck, als einen Baumstubben auf seinem Grundstück zu sprengen. Selbstverständlich, daß er gleich auch die notwendige Zündschnur mitgehen ließ.
    Mich belebten die drei Dynamitpatronen in meiner Hand außerordentlich. Ich vergaß meine Erschöpfung. Die drei Knallbonbons verbesserten meine Aussichten gewaltig.
    Ich zerschnitt die Zündschnur in Stücke von einigen Zoll und befestigte sie in dem kleinen Loch, das jede Patrone zur Aufnahme der Zündschnur oder des Zündkabels besaß. Dann nahm ich die Dinger in die linke Hand. In der rechten hielt ich, schußbereit wie eine Pistole, mein Feuerzeug.
    So ausgerüstet verließ ich die Baracke. Obwohl ich ziemlich lange darin herumgestöbert hatte, waren mir die Ruffs noch nicht näher auf den Leib gerückt. Sie ließen sich Zeit und riskierten nichts. Sie wußten, daß sie den ganzen 'Pag zur Verfügung hatten, um mich abzuschießen. Sie warteten darauf, daß ich mir eine BJöße gab.
    Als ich von der Wellblechbaracke zu dem großen Räumbagger rannte, der schon unmittelbar an der Steinbruchwand stand, knallten nur zwei Pistolenschüsse, die wieder von dem übereifrigen Pad abgefeuert wurden.
    Es war nicht schwierig, in die Bruchwand einzusteigen. Ich sagte schon, daß der Bruch terrassenartig abgebaut wurde, und wenn die einzelnen Ebenen auch nicht so bequem zu ersteigen waren wie die Stufen einer Treppe, so war es doch eine relativ einfache Kletterei.
    Sie entdeckten mich, sobald ich aus dem Sichtschutz des Räumbaggers hinausgeklettert war. Made sah mich zuerst. »Er will über die Bruchwand türmen!« kreischte er mit seiner fettigen Stimme.
    Ich wandte den Kopf. Die Gangster kamen aus ihren Deckungen. Pad rannte in großen Sprüngen vorwärts. Lex Ruff tauchte hinter einem mächtigen Steinbrocken auf und legte das Gewehr an die Wange.
    Ich blieb stehen. Ich ließ das Feuerzeug aufschnappen und hielt die Flamme an die Zündschnur, die knisternd anbrannte. Aus der Schulter heraus schleuderte ich die Patrone weit ins Gelände hinein. Fast gleichzeitig peitschte der Gewehrschuß auf. Die Kugel zeichnete eine Schramme in den Felsen.
    Die drei Gangster sahen die Patrone durch die Luft fliegen und zwischen Pad, der immer noch vorwärtslief, und Lex aufschlagen. Lex Ruff begriff sofort. »Dynamit!« schrie er. »Achtung! Er hat Dynamit!« Mit einem langen Satz warf er sich in Deckung. Auch sein Bruder stürzte sich der Länge nach hin.
    Eine einzelne Dynamitpatrone ist keine großartige Angelegenheit. Sie verursachte eine hübsche große Staubwolke und fegte

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