0470 - Testfall MARCO POLO
Körper irregulär reagieren, Sir. Es ist keine Besserung des Zustandes zu erwarten, solange diese Einflüsse anhalten."
Der Großadministrator blickte zu Fellmer Lloyd, dann sagte er leise „Wenn es tatsächlich die Energieaggregate der MARCO POLO sind, müßten wir sämtliche Maschinen stilllegen."
„Das können wir aber nur, wenn wir die Nähe dieser planetenlosen Sonne verlassen - und damit auch ihren Ortungsschutz."
Dr. Ingwar Bredel blickte von einem zum anderen.
„Ich weiß nicht genau, worum es hier geht", sagte er mit fester Stimme. „Aber wenn Sie eine Möglichkeit sehen, und sei sie noch so vage, dem Ganjo zu helfen, so sollten Sie diese Möglichkeit nutzen."
Perry antwortete nicht sofort, sondern ging zu dem kleinen Interkom, der in eine der Wände eingelassen war. Er schaltete zur Ortungszentrale durch und fragte „Sind innerhalb der letzten Minuten takerische Einheiten geortet worden?"
„Woher wissen Sie das?" fragte der Cheforter, räusperte sich verlegen und sagte schnell: „Ja, Sir.
Wir sind noch bei der Analyse, aber vor anderthalb Minuten kamen die ersten Ortungsimpulse herein. Es sieht so aus, als leitete die takerische Flotte eine großangelegte Suchaktion ein.
Ich habe die ortenden Beiboote bis auf zwei zurückgerufen, Sir."
„Danke", sagte Rhodan. „Melden Sie sich wieder, sobald Sie Genaueres über die takerischen Flottenbewegungen wissen. Ende."
Er schaltete den Interkom gerade aus, da betrat Lordadmiral Atlan das Zimmer. Der Arkonide wirkte sehr nachdenklich, seine albinotisch rötlichen Augen glänzten feucht, aber außer dem Augensekret war ihm nichts von Erregung anzumerken.
„Ich hatte noch von der Zentrale aus den ML-Stand um eine energetisehe Ausmessung der Hauptaggregate gebeten", erklärte er leise.
Perrys Muskeln spannten sich. Er sah seinen arkonidischen Freund fragend an.
Atlan hob die Hand mit seinem Armband-Telekom.
„Unterwegs nach hier erreichte mich ein erster Bericht. Danach senden die Kraftstationen für die Schutzschirme eindeutig eine Streustrahlung im Sextadimbereich aus, Perry."
Gucky rematerialisierte, blickte zu Ovaron, dann zu Lokoshan. Er grinste, ohne ein Wort zu sagen.
„Also doch", meinte Perry bestürzt.
„Ich hatte bis jetzt gezögert, den Befehl zum Verlassen des Sonnenrandes zu geben, weil wir dann unseren Ortungsschutz verlieren würden.
Aber jetzt ..."
Ingwar Bredel näherte sich langsam dem Großadministrator und sah ihn fest an.
„Sir, ich denke, daß ich begriffen habe, worum es geht." Er massierte gedankenverloren seine fleischige Nase. „Wenn es dem Ganjo hilft, dann sollten wir den Ortungsschutz dieser Sonne verlassen und alle Aggregate stillegen."
„Dann werden die Takerer uns früher oder später entdecken", widersprach Fellmer Lloyd.
„Wahrscheinlich früher." Er seufzte und Ovaron sah mit Bedauern zu. „Dr.Bredel, Sie sollten es mit anderen schmerzstillenden Mitteln versuchen."
Ein hohles Wimmern kam von Ovaron, stieg hinauf bis in eine Tonlage, die in den Ohren schmerzte.
Perry wurde blaß.
„Ich habe noch nie einen Freund im Stich gelassen, Fellmer", sagte er düster. „Ovaron hat ein Recht darauf, daß wir ein gewisses Risiko eingehen, um ihm helfen zu können."
Er faßte Guckys Hand.
„In die Zentrale, Kleiner!"
Kaum war er mit Gucky in der Kommandozentrale rematerialisiert, wandte er sich an den Kommandanten der MARCO POLO, Oberst Elas Korom-Khan.
„Wir verlassen den Ortungsschutz der Sonne, Oberst", befahl er, „gehen in den freien Raum und schalten sämtliche Maschinen ab, die auf Kernfusionsbasis arbeiten."
Korom-Khan wandte sich langsam mitsamt seinem breiten Kontursessel um. Er blickte den Großadministrator mit gefurchter Stirn an.
„Sir, unsere Beiboote haben eine takerische Flotte in vierdimensionaler Suchstaffelung geortet ...!"
„Das weiß ich", entgegnete Rhodan. Seine Stimme klang verärgert.
„Aber wir können Ovaron nur so helfen. Bitte, beeilen Sie sich."
Der Oberst preßte die Lippen zusammen. Sein dunkelbraunes Gesicht wurde grau. Er reagierte nicht auf den Befehl.
Mit dem schweren Sessel zur Rechten Korom-Khans schwang Oberst Hartom Manis herum.
Der Ertruser saß wie ein Koloß in seinem Sessel.
„Ihr Befehl gefährdet die Sicherheit des Schiffes, Sir!" dröhnte er, daß es durch die ganze Zentrale schallte. „Bei aller Hochachtung vor Ihnen, aber es ist die Pflicht der Schiffsführung, die Durchführung derartiger Befehle zu verweigern."
Im Gegensatz zu
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