0471 - Der letzte Test
Präbios drängten heran.
Wenn einer von uns hinfällt, sind wir verloren!
Rhodan wälzte sich herum, aber er spürte bereits die Hufe einiger Zentauren. Er konnte sich nicht mehr aufrichten. Durch die Beine der Präbios sah er Ovaron, der breitbeinig dastand und die Angriffe der Zyklopen abwehrte.
Rhodan spürte, daß er förmlich in den Schnee gestampft wurde. Er sank allmählich immer tiefer und ...
„Dort drüben ist die Station!" rief Ovaron.
Rhodan gelangte keuchend an die Seite des Gan,jos. Er ergriff Ovaron am Arm.
„Warten Sie!" Er rang nach Atem.
Hinter ihnen lag die Ebene mit den Präbios.
„Da stimmt etwas nicht", sagte Rhodan. „Es war wie bei einem Film. Ein rascher Schnitt, verstehen Sie?"
„Nein, Rhodan."
„Ich war eben noch ... dort!" Er deutete auf die wogende Masse der Präbiokörper. „Sie trampelten mich zu Tode", meinte Ovaron geduldig. „Doch wir haben jetzt keine Zeit, uns um Ihre Gemütsverfassung zu kümmern."
Rhodan wischte sich über die Augen.
Er glaubte den Atem der Zentauren noch immer in seinem Nacken zu spüren. Aber die Erinnerung an das grauenhafte Ereignis verblaßte. Auf einen Teil der Vergangenheit fiel ein Schatten.
„Kommen Sie endlich!" drängte Ovaron.
Sie standen auf einem Hügel. Unter ihnen am Hang lag die große Station.
Sie war hufeisenförmig angelegt. An den beiden Enden der Gebäudereihen ragten hohe Türme in den Himmel. Rhodan sah ein riesiges Tor, aus denen pausenlos Präbios quollen. Die Kreaturen schienen es eilig zu haben, ins Freie zu gelangen. Sie rannten sich gegenseitig um. Sie ergossen sich wie ein Strom ins Tal. In breiter Front über der Tür befand sich eine gigantische Zählmaschine mit Leuchtziffern. Rhodan kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
Er atmete schwer.
„Sechs Milliarden!" schrie er Ovaron an. „Lesen Sie die Zahlen. Es sind schon fast sechs Milliarden."
„Viele von ihnen verhungern oder kommen bei den Kämpfen um", tröstete ihn Ovaron.
Rhodan blickte seinen Begleiter ungläubig an.
„Aber es ist unser Planet. Der Planet der Menschheit. Was bleibt von ihm übrig, wenn das so weitergeht?"
Zu beiden Seiten des Tores standen Takerer mit Schutzanzügen und Schockpeitschen. Sie trieben die Präbios zu noch größerer Eile an, damit der Platz vor dem Tor für die Nachdrängenden frei wurde. Eine riesige Plattform schwebte über dem Tor. Sie feuerte Strahlenschüsse auf kämpfende Gruppen ab.
„Warum tun sie das?" fragte Rhodan verzweifelt.
„Welcher Sinn steckt dahinter. Was haben die Takerer davon?"
„Vermutlich nichts!" antwortete Ovaron. „Sie können die Maschinen nicht mehr abstellen."
Rhodans Augen weiteten sich.
„Dann wird das immer so weiter gehen?"
„Nein!" Ovaron schüttelte den Kopf.
„Bald werden so viele Präbios dieses Land bevölkern, daß es zu einem Rückstau kommen wird.
Die Körper der Präbios werden die Produktion erstikken. Das Tor wird von den Körpern verbarrikadiert werden. Vermutlich explodiert dann die Maschine. Sie muß explodieren, wenn sie nicht abgeschaltet werden kann, aber gleichzeitig ihre Produkte nicht mehr abstoßen darf."
„Das ist entsetzlich!" stöhnte Rhodan.
„Wir sind hier, um das Verhängnis aufzuhalten", erinnerte Ovaron. „Wir brauchen die Maschine, die für alles verantwortlich ist, nur zu zerstören."
Rhodan blickte ins Tal.
„Aber wir haben keine Waffen. Wir haben nichts!
Die Takerer bewachen die Station. Wie sollen wir herankommen?"
„Wir müssen es eben versuchen."
Ovaron machte sich an den Abstieg.
Sie rutschten mehr als sie gingen, denn der Hang war glatt. Erst jetzt stellte Rhodan fest, wie riesig das Gebäude war. Wie sollten zwei Männer ohne Ausrüstung und Waffen eindringen?
Rhodan verlor den Halt. Er stürzte an Ovaron vorbei, der vergeblich die Arme ausstreckte. Rhodan spürte, wie er sich überschlug. Er rollte immer schneller auf das Gebäude zu. Der Aufprall war schrecklich. Rhodan spürte, wie sein Körper zusammengeschoben wurde und ...
„Wir haben noch nichts gewonnen", sagte Ovaron und blickte sich innerhalb des kleinen Raumes um.
„Das ist nur eine Art Lager. Die wichtigsten Maschinen liegen im anderen Flügel des Gebäudes."
Rhodans Puls jagte. Schweiß brach ihm aus.
„Da war es wieder!"
„Was?" fragte Ovaron.
„Der Schnitt! Ich bin gegen die Gebäudemauer geprallt, aber gleichzeitig befinde ich mich hier in diesem Raum."
„Sie reden Unsinn!" behauptete Ovaron. „Wir müssen
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