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0472 - Der Tiefsee-Teufel

0472 - Der Tiefsee-Teufel

Titel: 0472 - Der Tiefsee-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bewegte sich noch. Der hatte dasselbe getan wie Zamorra und hielt seine Sauerstoffflasche jetzt mit einer Hand fest, um sie vor dem Absinken auf den Meeresgrund zu hindern, während er aus dem kurzen Schlauchrest atmete. Nur schien der Rest bei ihm wesentlich kürzer zu sein als bei Zamorra.
    Immerhin - er lebte.
    Zamorra sah sich weiter um.
    Die Caravelle konnte er auch nicht mehr sehen. Sie war wieder im Schutz der Unsichtbarkeit verschwunden.
    Und Merlins Stern sprach auf diese Magie immer noch nicht an!
    Also keine Schwarze Magie? Kein Schadzauber? Dazu paßte aber der Angriff jener beiden Wesen nicht, die sicher nur magisch lebten, weil sie sonst unter Wasser keine Chance gehabt hätten…
    Zamorra sah, wie Noguera langsam aufstieg. Zamorra tat es ihm nach, erinnerte sich aber daran, sich eine Menge Zeit zu lassen, um den Druckausgleich herbeizuführen. Jetzt, da keine unmittelbare Lebensgefahr mehr bestand, spielte das auch keine Rolle mehr. Er hatte Zeit.
    Er ließ sich über eine Viertelstunde Zeit, diese rund 25 Meter aufzusteigen, und fühlte sich danach einigermaßen wohl - bloß taten ihm die Hände und die Muskeln seiner Arme weh, weil das Gewicht der Aqualunge nun doch an ihm zerrte, wo er sie nicht mehr auf dem Rücken trug. Kaum durchstieß sein Kopf die Wasseroberfläche, als er die schwere, stählerne Druckflasche losließ. Im kristallklaren Wasser sah er sie in die Tiefe trudeln und weinte ihr keine Träne nach.
    Nur ein Dutzend Meter von ihm entfernt durchstieß gerade Nogueras Kopf die Wellen.
    »Sieht so aus, als hättest du die richtige Idee gehabt, ohne daß man es dir vorher sagen mußte, Professor«, schrie der Berufstaucher.
    Er hatte seine Aqualunge jetzt ebenfalls abgeworfen. Zamorra schwamm langsam auf ihn zu. Er sah in erreichbarer Nähe, nur ein paar hundert Meter entfernt, die fremde, kleinere Yacht. Die ALPHA BEAU war viel weiter entfernt.
    Unwillkürlich lächelte der Dämonenjäger. Schlechte Karten für Beaucasser. Das andere Boot war wesentlich näher dran.
    Sein Lächeln verlosch, als er den Schmerz spürte. Er sah nach unten. Ein dünner roter Faden zog sich durch das Wasser und nahm dort seinen Anfang, wo Zamorra seinen Brustgurt durchschnitten hatte. Die Blutung war alles andere als stark; daran sterben würde er keinesfalls, und an sich war er jetzt darauf aufmerksam geworden, daß er sich verletzt hatte, weil das Salzwasser in der dünnen Schnittwunde brannte. Dieses Salzwasser verhinderte auch, daß die Wunde sich wieder schloß, was unter normalen Umständen längst der Fall gewesen wäre. Zamorra brauchte sich nur im Rückenschwimmen zu üben und dafür zu sorgen, daß die Wunde aus dem Wasser hochragte, und er war seiner Sorgen ledig.
    Bloß bekam er wohl dazu keine Chance mehr.
    Er sah nämlich die dreieckigen Rückenflossen.
    Unglaublich, aber Tatsache! Die verdammten Biester hatten die paar Blutstropfen wahrhaftig gerochen!
    Die ganze Zeit, während Zamorra, Noguera und die beiden Gegner unten gewesen waren, war von den Räubern nichts zu sehen gewesen, und keiner der Taucher hatte auch etwas von Haien gesagt.
    Aber da kamen sie.
    Gleich zu viert.
    Ihr Ziel war eindeutig. Der verletzte Mensch Zamorra sollte ihre Beute sein…!
    ***
    Boyd Randall glaubte seinen Augen nicht zu trauen, als er beide Gesuchten sah, wie sie auf ihn zu schwammen. Der nackte John Doland mit der Harpune, die er mindestens einmal abgeschossen haben mußte, weil er noch dabei war, die Leine per wasserdichtem E-Motor aufzuspulen und den Pfeil dabei hinter sich herzog. Und da kam auch Deanna - die gar nicht mehr daran zu denken schien, daß sie eine Aqualunge mit sich führte, weil der Schlauch irgendwo hing und das teure Luftgemisch fröhlich und ungenutzt versprudelte.
    Dasselbe wie bei John…
    Randall begriff jäh, daß er zu spät gekommen war. Weder wußte er, was John Doland mit der Harpune angestellt hatte, noch wußte er, was sonst in der Tiefe passiert war - aber dasselbe Schicksal, das vor Stunden Doland zugestoßen war, hatte jetzt auch Deanna Crowley ereilt.
    Randall war zu spät gekommen!
    Instinktiv kehrte er um, weil etwas in ihm ihn warnte, es zu einer Begegnung im lebensfeindlichen Element Wasser kommen zu lassen. Er schwamm vor den beiden anderen her zurück zur PRISCILLA, und er beeilte sich dabei sogar. Endlich erreichte er die Yacht und kletterte hinauf. Laury Randall, die ihren Brückendienst zwischendurch wieder versehen hatte, kam herunter und half ihm dabei, half ihm

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