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0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl

Titel: 0472 - Sie war nur ein 5-Dollar-Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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laut und anhaltend.
    Der Mann auf der Plattform unter mir regte sich nicht. Ich biß mir auf die Unterlippe. Es war keine schlechte Idee gewesen, die Sachen ins Bett zu legen. Aber die Gangster hatten einen besseren Plan entwickelt. Sie wollten ganz sichergehen. Deshalb riefen sie mich an. Wenn Naddish im Bett war, mußte er sich jetzt aufrichten und nach dem Hörer greifen. Im Zimmer regte sich gar nichts. Der Unbekannte auf der Plattform wußte jetzt, was los war. Er konnte darauf verzichten abzudrücken.
    Das Telefon klingelte immer noch.
    Der Mann unter mir stieß einen halblauten Fluch aus. Dann begann er mit dem Abstieg. Ich folgte ihm, sobald er den Hof erreicht hatte. Ich war mir über die Risiken der Aktion völlig im klaren. Wenn der Gangster ein Geräusch wahrnahm, brauchte er nur auf mich zu warten. Er konnte dann nachholen, was ihm am Zimmerfenster versagt geblieben war.
    Ich erreichte die asphaltierte Hoffläche und bemühte mich, meine Umgebung zu erkennen. Das war fast unmöglich. Alle Fenster waren dunkel. Der Hof war nur klein. Auf der Rückseite wurde er von einer zwei Yard hohen Mauer eingefaßt. Lauerte der Gangster in einer dunklen Ecke? Ich zog den Smith and Wesson aus der Schulterhalfter und tastete mich vorsichtig an der nassen Wand entlang.
    Meine Finger griffen plötzlich ins Leere. Dann berührten sie das Holz einer Tür. Ich versuchte die Tür zu öffnen, aber sie war verschlossen. Ich ging weiter und erreichte das ebenfalls geschlossene Tor der Einfahrt. Ich blieb stehen, als in meinem Zimmer das Telefon plötzlich verstummte. Jetzt war nur noch das leise monotone Rauschen des Regens zu hören. Ich setzte die Suche fort. Der Hof war nach allen Seiten hin dicht. Es gab für das Verschwinden des Mannes nur eine Erklärung. Er mußte die Tür zwischen Feuerleiter und Hauseinfahrt benutzt und hinter sich abgeschlossen haben.
    Ich schob den Revolver zurüok in die Schulterhalfter, zog mich an der Feuerleiter hoch und trat den Rückzug an. Im Zimmer angekommen, schloß ich das Fenster, dann griff ich zum Telefonhörer. Der Portier meldete sich. »Ja?«
    »Haben Sie gerade angerufen?«
    »Ich habe es versucht«, meinte er. »Warum haben Sie sich nicht gemeldet?«
    »Ich hatte keine Lust, aber die verdammte Klingelei hat mich wach gemacht, und ich kann nicht wieder einschlafen.«
    »Tut mir leid«, sagte er. »Jemand hat Sie verlangt.«
    »Wer war es?«
    »Er nannte keinen Namen. War ziemlich kurz angebunden, der Bursche. Er ruft vielleicht noch mal an.«
    »Ja, vielleicht«, sagte ich und hängte ein.
    An der Tür klopfte es. »Wer ist draußen?« fragte ich.
    »Ich bin es — Lo!«
    Ich ging zur Tür und öffnete sie. Das Mädchen huschte herein. Sie hatte die Whiskyflasche in der Hand und trug einen Morgenrock. Ihre Füße steckten in kleinen bestickten Pantöffelchen. Sie war nicht geschminkt, bis auf ein wenig Lippenrot, und sah plötzlich sehr jung und mädchenhaft aus. Ich schloß hinter ihr die Tür ab.
    Lo setzte sich auf den Bettrand. Unsicher lächelte sie mich an. »Sie haben noch nicht geschlafen? Oder haben Sie sich wieder angezogen?«
    »Ich war noch nicht im Bett.«
    »Darüber bin ich froh«, meinte sie.
    »Ich habe Angst, Joe. Ich möchte bei Ihnen bleiben.«
    »Das geht nicht, Lo«, sagte ich ruhig. »Warum nicht?«
    »Es geht eben nicht.«
    Lo zog einen Schmollmund. »Ich merke schon, daß Sie mich nicht mögen. Dabei will ich gar nichts von Ihnen! Aber ich darf doch hier sitzen bleiben, nicht wahr? Wir können gemeinsam die Flasche leeren.«
    »Ich brauche einen klaren Kopf. Ich darf nichts mehr trinken.«
    »Hat bei Ihnen das Telefon so lange geklingelt?« wollte sie wissen.
    »Ja, jemand wollte mich sprechen, aber ich habe nicht abgehoben.«
    »Warum nicht?«
    »Ich war draußen auf der Plattform, allerdings ein Stockwerk über diesem.« Lo starrte mich an. »Hatten Sie etwa Angst?«
    »Das gerade nicht. Aber ich hielt es für eine gute Idee, Ihre Warnung zu beherzigen. Ich stopfte also ein paar Sachen ins Bett und kletterte hinaus. Lange brauchte ich nicht zu warten. Zwanzig Minuten später kam jemand die Feuerleiter herauf. Und dann klingelte in meinem Zimmer das Telefon. Natürlich war das Ganze ein abgekartetes Spiel. Wenn ich im Zimmer gewesen wäre und Licht gemacht hätte, wäre ich von dem Burschen als Zielscheibe benutzt worden.«
    Lo starrte mich an. In ihren Augen flackerte Angst. »Also doch«, sagte sie leise. »Die Kerle haben keine Zeit verloren.«
    »Ich

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