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0474 - Metro-Phantome

0474 - Metro-Phantome

Titel: 0474 - Metro-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Château hinauf zu fahren und Raffael zur Hand zu gehen; die EDV-Anlage war mittlerweile dermaßen kompliziert geworden, daß es fast eines sechzehnsemestrigen Hochschulstudiums mit Diplomabschluß bedurfte, damit zurecht zu kommen, wie selbst Nicole einmal spöttisch bemerkt hatte. Die Anlage war immer wieder erneuert, ausgebaut, erweitert oder aufgestockt worden, um mehr Wissen speichern und es auch schneller verarbeiten zu können. Daten abzurufen war für Raffael kein Problem, aber mit dem Auswertungsprogramm kam er allein nicht so ganz zurecht; Pascal Lafitte verstand doch ein wenig mehr von diesen Geräten.
    Das Kartenwerk war in Einzelteilen per Telefax aus Moskau gekommen. Trotz der Schwarzweißkopie waren die Markierungen der Überfallorte noch gut zu erkennen. Raffael hob sie mit Textmarkern farbig weiter hervor, zog auch Straßenlinien farbig nach, um die Karte etwas übersichtlicher zu machen. Das dauerte, nachdem die einzelnen Blätter zusammengefügt und durch Klebestreifen miteinander verbunden worden waren, gar nicht mal so besonders lange. Derweil arbeitete Lafitte an der Tastatur des Computers und bereitete ihn auf die Analyse vor. Er war noch damit beschäftigt, die dazu nötigen Befehle einzugeben, als Raffael längst mit seinen Zeichen- und Markier-Künsten fertig war und den Scanner anschloß.
    Stück für Stück wurde die Karte jetzt in den Computer eingelesen. Während Raffael den Scanner über die Karte gleiten ließ, betrachtete Lafitte skeptisch das Werk. »Hoffentlich reicht die Rechnerkapazität überhaupt dafür aus«, bemerkte er.
    Raffaels Augen wurden groß. »Monsieur, dies hier ist der größte Computer, den es im Château jemals gegeben hat! Was der nicht kann, kann keiner!«
    Lafitte lächelte. »Da wäre ich mal gar nicht so sicher, Monsieur Bois. Ich habe fast das Gefühl, für diese Analyse brauchten wir die Kapazität eines CRAY-Rechners. Und an den kommt auch diese Anlage bei weitem noch nicht heran.«
    Er erhob sich aus dem Drehsessel vor dem halbrunden Arbeitstisch. »Immerhin wollte ich das schon immer mal erleben - ich als Benutzer von Professor Zamorras Arbeitszimmer…«, schmunzelte er. »Sonst mache ich die Arbeit für ihn ja immer bei mir zu Häuse…«
    Sein Nebenberuf war es, für Zamorra Zeitungen zu lesen. Zamorra hielt etliche internationale Wochen- und Tageszeitungen im Abonnement, um ständig über Neuentdeckungen oder einfach nur esoterische Klatschgeschichten informiert zu sein. Oft genug stockte selbst hinter Sensationsberichten der Regenbogenpresse echte dämonische Aktvität… Da Zamorra und Nicole aber selten genug zu Hause waren und dann kaum einmal Zeit fanden, die Blätter durchzuforsten, tat das Pascal Lafite für sie; er markierte die entsprechenden Artikel und überließ es dann Zamorra und Nicole, die endgültige Auswahl zu treffen.
    Endlich legte Raffael den Handscanner beiseite. Erwartungsvoll starrte er auf den LCD-Flachmonitor, der aus der Schreibtischfläche hochgeklappt worden war.
    Pascal schüttelte den Kopf. »Der Elektronenbändiger hat jetzt erst mal eine Menge zu tun. Es wird eine Weile dauern, bis er mit einem Ergebnis anrückt. Immerhin haben die Russen es mit ihren Computern auch nicht geschafft, etwas herauszuarbeiten…«
    Wie hypnotisiert starrte Raffael den Bitte-warten -Schriftzug auf dem Monitor an. Daneben zeigte sich die Grafik einer Sanduhr, die alle paar Minuten gewendet wurde, wenn der Sand durchgerieselt war - eine kleine, überflüssige Spielerei, die Nicole als Zusatzgag eingegeben hatte.
    Es dauerte dann tatsächlich fast drei Stunden, bis die Sanduhr endlich verschwand und Textzeilen auf dem Monitor erschienen. Raffael ließ sie sofort parallel ausdrucken. Verblüfft las er die Auswertung.
    Dann griff er zum Telefon. Mit dem Stadtplan war zugleich die Moskauer Telefonnummer durchgefaxt worden, unter der Zamorra erreichbar war - es war wesentlich einfacher, vom Westen nach Moskau zu telefonieren als umgekehrt.
    »Sie haben Glück, Raffael«, sagte Zamorra, der sich fast sofort meldete, nachdem das Freizeichen kam. »Wir sind gerade ins Hotel zurückgekehrt. Hat es geklappt?«
    »Was unser Computer nicht schafft, schafft keiner«, wiederholte Raffael seinen Spruch von vorhin. »Natürlich hat es geklappt, der Rechner hat bei seinen Vergleichen etwas gefunden, das allerdings keiner von Ihnen eingegeben hat. Die entsprechende Datei ist von Monsieur Gryf angelegt worden.«
    »Ach nein«, staunte Zamorra. »Hat der alte

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