0474 - Metro-Phantome
Knabe also zwischendurch auch an dem Gerät herumgewurschtelt… und?«
»Es gibt ein Vergleichsmuster. Es gibt ein System für die Überfälle dieser Metro-Phantome. Es entspricht den Regeln eines Spieles…«
»Eines Spieles ?« entfuhr es Zamorra. »Das darf doch nicht wahr sein! Das ist aber ein verflixt tödliches Spiel…«
»Ja. Deshalb ist es auf dem Silbermond auch vor über tausend Jahren geächtet und verboten worden, nachdem…«
Zamorra unterbrach ihn schon wieder. »Habe ich das gerade richtig verstanden, Raffael? Sagten Sie: Silbermond?«
Raffael nickte. »Ja, Monsieur. Vor rund tausend Jahren haben auf dem Silbermond zwei Druiden, die durch einen unglücklichen Umstand wahnsinnig geworden waren, dieses Mörderspiel entwickelt. Aber es wurde geächtet und verboten, sobald es bekannt wurde und ist Monsieur Gryfs Angaben zufolge niemals wieder gespielt worden… Aber das Regelwerk ist bekannt; ich habe es hier im Computerausdruck.«
»Das heißt, anhand dieses Regelwerkes ließe sich herausfinden, wo und wann die Unheimlichen wieder zuschlagen werden?«
»Richtig, Monsieur.«
»Faxen Sie es bitte durch - an den gleichen Anschluß, von dem aus Sie die Karte bekommen haben. Jemand von uns wird es abholen. Sie waren uns eine große Hilfe, vielleicht größer, als Sie ahnen.«
»Danken Sie nicht mir, sondern Monsieur Lafitte«, sagte Raffael bescheiden. »Ohne ihn wäre es mir nicht gelungen.«
»Ach, noch etwas«, sagte Zamorra. »Da es einfacher ist, von Frankreich aus zu telefonieren als von Moskau, von Rußland aus, versuchen Sie bitte Gryf zu erreichen. Theoretisch müßten er oder Teri sich auf Anglesey befinden. Notfalls bitten Sie Fenrir, die Druiden telepathisch zu erreichen. Sie möchten, wenn es eben geht, hierher kommen. Ich brauche ihre Hilfe.«
»Ich werde es sofort versuchen, Monsieur.«
Zamorra am anderen Ende der langen Leitung legte auf. Raffael und Lafitte sahen sich an und nickten sich zu; während Raffael am Telefon blieb, setzte sich Pascal wieder an die Tastatur und gab Befehle ein. Wenig später begann das Faxgerät leise zu summen. Raffael starrte Pascal und das Gerät verblüfft an.
»Das Telefax ist mit dem Computer verbunden. Wußten Sie das nicht? Ich hab’s auch gerade erst herausgefunden… Das hätte uns das mühsame Einlesen per Handscanner ersparen können, wenn die Karte direkt aus dem Fax eingespeist worden wäre… Aber jetzt spart es uns wenigstens die restliche Arbeit. Das hier kann praktisch in den Papierkorb.« Er wies auf den Ausdruck. »Schließlich ist es ja über den Bildschirm jederzeit abrufbar.«
Das Summen erstarb; die Übertragung nach Moskau war beendet.
Und dann hatte Raffael gleich noch einmal Glück, weil er Gryf in seiner Hütte auf der Insel Anglesey im ersten Wähldurchgang erreichte und Zamorras Bitte weitergeben konnte.
Moskau? »seufzte Gryf am anderen Ende der Leitung.« Da bin ich ja seit der Zarenzeit nicht mehr gewesen… und jetzt steckt unser Professor im ›Metropol‹? Na, dann wird er sich ja gleich wundern, Besuch zu bekommen…
***
Der Besuch war schneller im Hotel »Metropol« als das Regelwerk jenes verbotenen Spieles, das Fedor Dembowsky abholte. Gryf ap Llandrysgryf, der über 8000 Jahre alte Druide mit dem Aussehen eines fröhlichen 20jährigen, war nicht allein gekommen. Teri Rheken hatte er gleich mitgebracht. »Und jetzt darfst du uns verraten, wozu du uns benötigst.«
»Das würde ich auch mal gern wissen«, meinte Nicole. »Glaubst du nicht, daß wir es auch allein schaffen?«
Zamorra lächelte. »Vermutlich würden wir es schaffen. Aber ich glaube, so wird es einfacher sein. Ich glaube, dieses seltsame Weltentor, das sich uns als geschlossene Mauer zeigte, führt unmittelbar zum Silbermond. Ist es da nicht am einfachsten, jemanden um Unterstützung zu bitten, für den Silbermond-Magie das Natürlichste der Welt ist?«
»Wölfe bekämpft man mit Wölfen, wie?« sagte Boris Saranow, der seine Verblüffung über das spontane Auftauchen der beiden Druiden wieder überwunden hatte. Immerhin waren sie per zeitlosem Sprung unmittelbar vor ihm aus dem Nichts erschienen.
»Wenn Raffael euch nicht hätte erreichen können, müßten wir es auf unsere Weise versuchen«, sagte Zamorra. »Aber ich hoffe, daß es so entsprechend einfacher ist. Außerdem gibt es noch einen Grund. Wir müssen anschließend zu Merlin. Wir haben ihm eine Warnung zu überbringen.«
»Wegen seines bevorstehenden Experimentes?« Teri
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