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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Dhyarra-Kristall und auch die Strahlwaffe der Dynastie-Technik, die sie vor einiger Zeit erbeutet hatten - wieder einmal.
    Trotz Zamorras Warnungen hatte sich Ted allerdings selbst bedient und eine ähnliche Waffe aus dem Arsenal geholt, das ja nur einen Regenbogenblumenschritt weit entfernt war. Die Waffe hatte, wie ein kurzer Funktionstest ergab, die gleiche Wirkung wie Zamorras Beute-Blaster, war aber wesentlich »altmodischer« gestylt und etwas klobiger. Zamorra hoffte, daß das Teufelsding dem Freund nicht in der Hand explodierte, wenn er es abfeuerte. Er verstand nicht, weshalb Ted sein Vertrauen nicht allein in den Dhyarra-Kristall setzte. Sicher, sie hatten mit Meeghs zu rechnen, jenen schattenhaften Spinnenwesen, auf die das Amulett nicht ansprach, aber der Dhyarra-Kristall mußte da doch einiges bewirken können.
    Aber wenn Ted Ewigk unbedingt diese verstaubten, seit Ewigkeiten nicht mehr gewartete Waffe mitnehmen wollte, war das seine Sache. Zamorra hat ihn gewarnt. Der Reporter sollte sich nicht beschweren, wenn ihm das Ding beim Benutzen um die Ohren flog… allerdings konnte das im Notfall fatale Folgen haben. Deshalb wollte Zamorra bei eventuellen Auseinandersetzungen Ted so weit wie möglich heraushalten. Das war auch in anderer Hinsicht vorteilhaft - eine direkte Zusammenarbeit von Ted und Sara würde allenfalls zu einer Katastrophe führen.
    Ansonsten vertrauen die Druiden auf ihre eigenen Para-Kräfte; sie brauchten sich nicht mit weiteren Hilfsmitteln auszustatten. Nicole hatte vorgeschlagen, auch das Zauberschwert Gwaiyur mitzunehmen, aber das hatte Zamorra vehement abgelehnt. Das Schwert suchte sich selbst aus, ob es mal eben für das Gute oder für das Böse geschwungen werden wollte. Handelte es in Zamorras Sinn, war es eine kaum zu überwindende Waffe. Aber falls es zwischendurch die Seiten wechselt, wie es schon einmal passiert war - Zamorras und Nicoles Freund, der Scotland-Yard-Inspektor und Halbdruide Kerr hatte das mit seinem Leben bezahlen müssen -, würde es jetzt vermutlich eine Katastrophe hervorrufen. Es reichte Zamorra schon, daß Ted Ewigk und Sara Moon an einem Strang ziehen mußten; allein das beschwor schon Schwierigkeiten genug herauf. Mehr brauchte kein Mensch.
    Zamorra war der Ansicht, daß sie alle gut genug gerüstet waren.
    Und nun ging es los.
    Ted und Sara öffneten das Tor durch Raum und Zeit.
    Das Tor in eine Epoche des Silbermondes, in welcher dieser von den Meeghs besetzt worden sein mußte. Eine Epoche, in welcher sie bislang noch nicht gewesen waren.
    Die »Peilungen«, die sie in Moskau vorgenommen hatten, als die Skelett-Phantome auftauchten, halfen ihnen bei der Bestimmung der Zeit.
    Das Tor entstand.
    Und sie schritten hindurch.
    Und die Welt um sie herum war von einem Augenblick zum anderen anders …
    ***
    Der Träumer arbeitete weiter an seinem Schwert, doch abermals tauchte vor seinem geistigen Auge der Drache auf, und diesmal war das Bild klarer und deutlicher als jemals zuvor. Der Drache spie verzehrendes Feuer, und der Mann mit dem roten Mantel, der ihm gegenüberstand, stand mit dem Rücken zu einem tiefen Abgrund, in welchen er stürzen mußte, wenn er auch nur einen einzigen Schritt rückwärts machte.
    Ein roter Mantel, ein Schulterumhang, der im Wind wehte wie eine Fahne…
    Trug nicht Merlin so einen Mantel?
    War es Merlin, der diesem Drachen gegenüberstand?
    Julian Peters vermochte es - noch -nicht zu erkennen. Er sah das Gesicht des Mannes nicht der dem Drachen in einer bizarren Felsenlandschaft gegenüberstand.
    Aber von dem Drachen ging etwas Eigenartiges aus.
    Es fiel schwer, es zu begreifen; es war vielschichtig und kompliziert. Doch irgendwie hatte Juilian den Eindruck, daß dieser Drache, für den er das Schwert schmiedete (?), etwas symbolisierte.
    Aber was stellte er dar?
    War er der Drache der Zeit?
    ***
    Vergangenheit - einige Jahre zuvor:
    Die glühenden Berge waren ganz nah. Und jetzt sah Warren Clymer auch, daß sein erster Eindruck ihn nicht getäuscht hatte. Magisches Feuer waberte über die Hänge. Es hüllte die Berge ein. Warren zweifelte daran, daß es unter diesem Feuer noch Leben gab, wie auch immer es geartet sein mochte…
    Sie standen in einer großen Ebene am Fuß der glühenden Berge, und über ihnen hing wie die personifizierte Bedrohung die verschlackte Wunderwelt riesig und erdrückend.
    Sie hatten die Organstadt der Druiden weit hinter sich gelassen. Aber Warren war den Eindruck von Gefahr nicht mehr losgeworden.

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