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0475 - Der Drache der Zeit

0475 - Der Drache der Zeit

Titel: 0475 - Der Drache der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dachte an seine Vision von einem zerstörten Château Montagne und dem Meegh-Spider, der über den Himmel schwebte und eine Stadt in der Nähe unter Feuer nahm. Es bedurfte Teds Vision von seiner Villa nicht mehr, um Zamorras Gänsehaut zu verstärken. Sie waren sicher nicht umsonst ausgerechnet in dieser Zeit gelandet. Wahrscheinlich war selbst Sara ahnungslos gewesen. Kräfte, die niemand von ihnen verstehen noch erforschen konnte, wirkten zusammen und hatten sie hierher geführt.
    Vielleicht hatten selbst hierbei die Unheimlichen die Hände im Spiel. Vielleicht war der Silbermond tatsächlich eine große Todesfälle, aber sicher war nicht Sara Moon die Fallenstellerin. Trotzdem begriff Zamorra Teds Befürchtungen. Vielleicht würde er selbst ebenso denken, wenn er sich an Teds Stelle befände. Sicher, auch er hatte gegen Sara gekämpft, als sie unter dem Craahn-Einfluß stand. Aber er hatte es aus einer ganz anderen Perspektive heraus getan. Er war »nur« Feind gewesen, nicht aber Todfeind.
    Er hockte sich neben Sara und überprüfte ihren Zustand. Sie war weder bewußtlos noch war sie wach. Sie befand sich in einem rätselhaften Zwischenstadium, das er nicht erfassen konnte. Irgendwie erinnerte sie ihn an Merlin, wie er seinerzeit während ihres Aufenthaltes auf dem Silbermond sowohl sein Gedächtnis als auch einen Großteil seiner Fähigkeiten verloren hatte. Das lag an seiner besonderen inneren Stuktur als magisches Wesen. Merlin konnte und durfte als der Merlin nicht zweimal zur gleichen Zeit existieren. Aber genau das war geschehen.
    Vielleicht war das jetzt bei Sara Moon ebenso. Immerhin war sie seine Tochter und hatte sein Potential, seine Fähigkeiten, geerbt. Vielleicht wußte auch sie nicht mehr, wer sie war und was sie konnte. Denn immerhin war sie damals hier gewesen, als der Silbermond starb.
    Wenn dem so war, würde sie ihre Erinnerung und ihre Fähigkeiten erst dann zurückerhalten, wenn ihr »früheres Ich« über die Sternenbrücke zurück zur Erde geholt wurde, nach Caermardhin. Aber dann war es für sie alle zu spät, denn dann dauerte es nur noch wenige Sekunden bis zur endgültigen Vernichtung.
    Das Sicherste war es vermutlich, sofort zurückzukehren und diesmal gezielt einen früheren Zeitpunkt anzupeilen. Weshalb auch immer sie ausgerechnet jetzt hier waren - es war mörderisch gefährlich. Und obgleich Zamorra eine furchtbare Bedrohung von der Erde und der Menschheit abwenden wollte, war er nicht daran interessiert, dabei zu sterben, wenn es auch noch andere Möglichkeiten gab. Denn der Silbermond stürzte so oder so in seine durch die Manipulationen der Meeghs entartete Sonne, ob Zamorra mit seiner Mission jetzt und hier Erfolg hatte oder nicht. Sie waren in der falschen Zeit gelandet.
    Vermutlich mußten sie weiter zurück. In jene Spanne zwischen ihrem damaligen Besuch und der Zerstörung.
    »Faßt mit an«, bat Zamorra und versuchte, Sara aufzuheben. »Wir kehren zurück und versuchen es noch einmal neu.«
    »Und wie bitte?« fragte Ted Ewigk rauh.
    Das Tor durch Raum und Zeit war verschwunden.
    ***
    Vergangenheit
    Langsam näherten sie sich dem Zentrum des Unheils. Auch Sara glaubte jetzt, daß dieses Heptagramm das Kontrollzentrum sein mußte. Es hatte seine Tarnung aufgegeben. Sie selbst hatte es doch spüren müssen -in jenen Augenblicken, in denen sie mit den Seelen in Kontakt war. Hat die fremde Kraft gespürt, die die wyrionyn-y-llew, die Kinder des Lichts, unterjochte! Und diese Kraft hatte ihren Ausgangspunkt ganz in der Nähe gehabt.
    Langsam kamen sie dem Rand des Siebenecks näher. Schritt für Schritt, und beide spürten das Stärkerwerden des eigentümlichen dumpfen Druckes, der sich über ihre Gedanken legte. Das Böse war aktiv.
    - »Es ist furchtbar und kaum vorstellbar«, sagte Sara leise. »Die manipulierte und veränderte Druidenkraft, früher nur dazu da, Gutes zu schaffen, erzeugt jetzt jenes Dunkelfeld, das sich um Silbermond und Erde gelegt hat und alle weißmagischen Aktivitäten hemmt! Die Kinder des Licht werden auf entsetzlichste Weise mißbraucht und können sich nicht dagegen wehren, solange dieses Kontrollzentrum existiert!«
    »Die Druiden?« stieß Warren hervor. »Ihre Kraft hemmt uns alle?«
    »Sie wollen es nicht«, flüsterte Sara. »Aber sie sind nicht mehr ihre eigenen Herren.«
    Warren sah zu der entarteten Sonne empor, die halb von der Wunderwell, verdeckt am Himmel gloste. »Wir müßten die Sonne zerstören«, stieß er hervor.
    »Wir müssen,

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