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0476 - Die Hölle auf Erden

0476 - Die Hölle auf Erden

Titel: 0476 - Die Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie irgendwie unterrichtet. Ich halte ihn auch für einen Jäger. Nun, Freundchen«, er wandte sich wieder an Gryf, »wir werden dich tatsächlich untersuchen. Wir wissen seit langem, daß die Schatten an einer neuen Generation ihrer Schergen arbeiten. Vieles, was Janet sagt, spricht dafür.«
    »Mein Blut ist rot, es gerinnt nur schwer und es zerfällt anschließend nicht zu Staub«, warf Gryf ein. »Schau in meine Augen. Weißt du, daß nur Silbermond-Druiden diese schockgrüne Augenfarbe besitzen?«
    »Kontaktlinsen«, sagte der Mann trocken. »Auf oktroyierte künstliche Para-Fähigkeiten. Verbesserte Kommunikationsfähigkeit. Warum soll den Schatten nicht mal ein großer Wurf gelungen sein? Nun, wenn wir die Untersuchung beendet haben, werden wir wissen, ob du ein Mensch oder ein Monster bist.«
    »Er ist ein Jäger, ich bin absolut sicher!« stieß Janet hervor. »Und statt mich zu verurteilen, solltet ihr dankbar sein, daß ich ihn entlarvt und hergebracht habe.«
    Der Pistolenmann zuckte mit den Schultern. »Dann halte jetzt gut still, damit ich dich sauber treffe«, wandte er sich an Gryf. »Fehlschüsse sind Munitionsverschwendung, außerdem könnte eine Kugel an der falschen Stelle das Untersuchungsergebnis leicht verfälschen, und das wollen wir doch nicht, oder?«
    »Verdammt, ich denke, ihr wollt erst untersuchen, bevor ihr mich umbringt!« stieß Gryf hervor. Er hatte das Gefühl, sich unter Wahnsinnigen zu befinden, die zur gemeingefährlichen Art gehörten und am besten in einer geschlossenen Anstalt im Sicherheitstrakt untergebracht waren.
    »Tot wirst du so oder so sein -eigentlich kann es mir egal sein, ob du vor oder während der Untersuchung stirbst. Aber ich denke mir, daß du eine Vivisektion als nicht besonders angenehm empfinden wirst. Also halte gut still, mein Freund.«
    Kaltblütig drückte er ab.
    Im gleichen Moment machte Gryf die entscheidende Bewegung und löste damit den zeitlosen Sprung aus, auf den er sich konzentriert hatte. Die Kugel flog durch ihn hindurch, während er verschwand.
    ***
    Zamorra wäre um ein Haar gestürzt; von einem Moment zum anderen verließ er das eigene Schwerefeld und unterlag dem der Erde, nur wurde dabei das, was eben noch Wand gewesen war, zum Boden. Zamorra sah nach oben in die geöffnete Schleuse. »Da werdet ihr euch noch eine technisehe Verbesserung einfallen lassen müssen, Freunde«, murmelte er. »So geht’s auf Dauer nicht. Wer dieses… äh, Jagdboot konstruiert hat, muß einen Vogel haben!«
    Eigentlich erwartete er, daß irgendeine Kommunikationsanlage ansprach und ihm einen spöttischen Kommentar Alphas übermittelte, der bestimmt als »Big Brother« über versteckte Kameras Zamorras Unternehmung beobachtete. Aber dieser Kommentar blieb aus.
    Zamorra war darüber nicht böse.
    Er machte ein paar Schritte und sah sich um. Der Berggipfel wirkte äußerst ungewohnt. Zum einen durch den riesigen metallischen Ringkörper, und zum anderen durch das Trümmerfeld. Früher war Caermardhin bis auf ganz wenige Ausnahmen immer sichtbar geweseñ. Die Bergspitze war kahl, und so hatte Zamorra sie eigentlich am besten in Erinnerung. Dieses Bild war ihm völlig fremd.
    Es war einfach unglaublich. Welche Macht konnte eine magische Festung wie diese, die teilweise sogar noch in eine andere Dimension hinein gebaut worden war, vernichten? Vergeblich suchte Zamorra nach Anzeichen von Strahlenbeschuß. Nichts deutete darauf hin, daß Meeghs ihre seltsam schwarzleuchtenden Strahlen abgefeuert hatten. Wie aber war Caermardhin dann zerstört worden?
    Und außerdem: In diesen Ruinen sollte Merlin leben?
    Zamorra war sich dieser Sache gar nicht so sicher wie der ERHABENE und Riker. Warum sollte Merlin noch auf einer dem Anschein nach von den Meeghs besetzten Welt leben, noch dazu in einer Festung, die zerstört war und ihm deshalb keinen Schutz mehr bot? Er besaß ähnliche Bastionen auch auf anderen Welten. Zamorra hatte zwar noch keine davon gesehen, aber Merlin hatte oft von seinen anderen Stützpunkten gesprochen; genauer gesagt, davon, daß Caermardhin nur eine von mehreren Burgen in mehreren Welten war. Es war logischer, daß Merlin sich in eine dieser anderen Burgen zurückgezogen hatte.
    Langsam schritt Zamorra durch die Ruinen. Er versuchte, Gänge und Räume wiederzufinden, in denen er sich früher einmal aufgehalten hatte, aber seltsamerweise wollte ihm das nicht so richtig gelingen. Der Maßstab schien nicht zu passen. Da waren zwar Ähnlichkeiten, aber

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