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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Krieger, der mit seiner Ausrüstung so gar nicht in das Jahr 2058 paßte, grinste und zeigte dabei die Zähne unter den papierdünnen Lippen. »Ach ja. Aber ich sagte dir schon, daß man mich nur so nennt -und das nicht nur meines Aussehens wegen. Mein eigentlicher Name ist Padrig YeCairn.«
    »Das klingt wälisch«, sagte Gryf.
    »Ich weiß nicht, was du damit meinst«, entgegnete »Gevatter Tod«. »Aber es wird wohl schon seine Richtigkeit haben. Du willst sterben?«
    Was für eine Frage! Wer wollte denn schon sterben? Mühsam schüttelte Gryf den Kopf.
    »Dann laß mich dir helfen, Mann ohne Namen«, sagte Padrig YeCairn. »Ein bißchen kenne ich mich mit der Heilkunde aus. Wer weiß, wie man effizient tötet, muß auch wissen, wie man nicht weniger effizient Leben bewahrt. Laß mich dir…«
    Mehr hörte Gryf nicht. Ihm schwanden die Sinne. Der letzte Eindruck, den er mit in die große Dunkelheit nahm, war, daß »Gevatter Tod« irgend etwas mit ihm tat.
    ***
    »Verdammt, wir müssen irgend etwas tun, um freizukommen«, stieß Ted Ewigk zornig hervor. »Begreift ihr nicht, daß sie Sara Moon umgebracht haben? Jeden Moment können diese Bestien zurückkommen und ihr nächstes Opfer holen! Wen werden sie diesmal auswählen? Nicole? Teri? Mich?«
    »Dann schlage doch mal freundlicherweise vor, was wir tun können! Hast du ein Patentrezept entdeckt, nach dem wir diese Fesselfelder aufbrechen können?« gab Teri spöttisch zurück.
    »Spar dir das!« knurrte Ted sie an. »Glaubst du, bloß weil sie mal jahrelang meine Todfeindin war, würde mir ihr Ende nicht nahe gehen?«
    »Wer hat denn das behauptet?« stieß die Druidin verblüfft hervor.
    »Ich wünschte, ich hätte etwas tun können, um ihr zu helfen!« rief Ted. »Und nun kommst du mit deinen spöttischen Bemerkungen und tust alles, um mich zusätzlich noch zu verletzen! Ich dachte immer, wir wären ein Team - und mehr!«
    »Natürlich sind wir das!« erwiderte Teri.
    »Bleib ganz ruhig, Ted«, mischte Nicole sich ein. Ted schien der Belastung nicht gewachsen zu sein, die hier auf ihnen allen lastete. Es war die typische Story von den zehn kleinen Negerlein. Erst waren Gryf und Zamorra verschwunden, jetzt hatte es Sara erwischt - zumindest bei ihr hegte keiner von ihnen auch nur den geringsten Zweifel an ihrem Sterben. Das Schlimmste war aber die Ungewißheit darüber, was die Meeghs mit ihr gemacht hatten - oder die MÄCHTIGEN.
    »Du hast das ein bißchen falsch verstanden«, fuhr Nicole fort. »Du hast keinen Grund, dich angegriffen zu fühlen. Natürlich sind wir ein Team, aber in einem Team sollten wir auch alle Zusammenarbeiten, ohne uns gegenseitig anzugiften. Gerade in dieser Situation! Daß wir uns befreien müssen, ehe die Meeghs zurückkehren und das nächste Opfer holen, ist klar. Aber wie? Wir haben nicht einmal das geringste Hilfsmittel, und wir können auch nicht hoffen, im Moment des Abholens eine Chance zu bekommen -genauso, wie sie es bei Sara gemacht haben, werden sie es auch bei uns tun: sie werden uns mit der gesamten Liege und ihrem technischen Zubehör abholen. Das Fesselfeld wird bleiben.«
    »Auch am Ziel werden wir kaum eine Chance bekommen«, sagte Teri. »Denn wenn es eine gäbe, hätte Sara sie bestimmt genutzt. Sie haben ihr keine Möglichkeit gelassen. Ein Königreich für eine gute Idee!«
    »Ich habe eine gute Idee«, sagte Ted plötzlich. Seine Stimme klang wieder ruhig. Er schien sich gefaßt zu haben.
    »Laß hören«, bat Nicole.
    »Wir drehen den Spieß einfach um.«
    »Und wie?«
    »Wenn sie uns abholen, sind wir bald darauf tot. Was aber, wenn wir schon tot sind, wenn sie kommen?«
    ***
    Eine überaus heftige Erschütterung ging durch das Jagdboot. Der blauschimmernde, rotierende Ring wurde von einer unfaßbaren, gewaltigen Kraft aus seiner Bahn gerissen. Zamorra und Merlin verloren den Halt. Für Sekunden setzte die durch die Rotation künstlich erzeugte Schwerkraft aus. Alles war gegeneinander vertauscht, aber in der Schnelle der Ereignisse konnte Zamorra nicht sagen, ob sekundenlang eine der Seitenwände oder die Decke des Raumes, in dem Merlin und er sich befanden, zum Fußboden wurden oder ob die oben-unten-Richtung in noch verrückterer Folge ständig wechselte.
    Merlin wurde durch die Luft geschleudert. Er stieß mit dem Kopf gegen die Wand und sank haltlos in sich zusammen, als die künstliche Schwerkraft wieder zurückkehrte.
    Zamorra war besser davongekommen. Er hatte sich ein paar blaue Flecken geholt, das war

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