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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seiner Stirn entstand ein geradezu verrückter Plan. Unter früheren Umständen wäre er wohl völlig undurchführbar gewesen. Da hatte der Silbermond nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch noch in einer anderen Dimension existiert. Merlins Experiment aber schien auch daran etwas geändert zu haben. Sonst hätten sie zwischendurch die Dimension mindestens einmal wechseln müssen.
    »Auf dem Silbermond haben die MÄCHTIGEN einen Stützpunkt. Das ominöse Kontrollzentrum, in welchem sich auch der Pool mit den versklavten Seelen der einstigen Bewohner jener Welt befindet.«
    »Sie sind recht gut informiert, Commander«, stellte Alpha fest.
    »Das muß ich manchmal sein«, sagte Zamorra. »Fliegen Sie den Silbermond an, Kanzler. Direkt auf das Kontrollzentrum zu.«
    »Sind Sie lebensmüde?« entfuhr es dem Ewigen.
    Zamorra lachte. »Ganz im Gegenteil. Wenn wir uns genau zwischen diesem Zentrum und unseren Angreifern befinden, können sie es nicht mehr wagen, auf uns zu schießen. Bei einem Ausweichmanöver unsererseits könnten sie nämlich ihre eigene Anlage treffen.«
    Außerdem gab es dort die Möglichkeit, Nicole und die anderen zu finden. Mit seinem derzeitigen Wissensstand hielt Zamorra es für möglich, daß sie sich noch in Freiheit befinden konnten. Wenn sie aber Gefangene waren, dann sicher in jenem Zentrum. Wenn er sie befreien wollte, mußte er also ohnehin dorthin. Warum also nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?
    Mit Merlin zusammen nach Sid Amos suchen konnte er anschließend immer noch.
    »Sie sind ein Fuchs, Zamorra«, sagte Alpha anerkennend und gab die Anweisung weiter.
    Das Ringraumschiff schwang herum und ging auf neuen Kurs.
    ***
    Mai 1992, Merlins Burg Caermardhin:
    Julian Peters wog das reichhaltig und künstlerisch verzierte Schwert in den Händen.
    Der Drache verschlingt dich und dein Werk, Merlin, wenn ihn niemand erschlägt. Und ich bin der einzige, der das kann.
    Merlin schien seine Gedanken zu erraten. »Es wird dir nicht gelingen«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Und die Dämonenhilfe kannst du dir aus dem Kopf schlagen. Selbst wenn es Sid Amos gelänge, die Erzdämonen zu überreden…«
    »Er nennt sich wieder Asmodis, ist dir das entgangen?« fragte Julian leise. »Er wird sie überreden, und ich weiß den Weg, ihre Hilfe nutzbar zu machen. Weiße und Schwarze Magie müssen Zusammenarbeiten. Es geht gegen einen gemeinsamen größeren Feind -gegen Chaos und Destruktion. Keiner von uns schafft es allein.«
    »Wie kannst du glauben, daß du eine Chance hättest?« fragte Merlin. »Du bist fast noch ein Kind.«
    »Und deshalb noch nicht vergreist«, gab Julian trocken zurück. »Ich werde wieder träumen, Merlin. Und ich will, daß du durch das Tor in meinem Traum kommst, wenn ich es entstehen lasse.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Du wirst es verstehen, wenn es soweit ist. Es ist die einzige Chance, die es überhaupt gibt, alter Mann, dieses Dilemma zu bereinigen, ohne ein noch größeres Paradoxon auszulösen, welches das ganze Universum in ein en tropisches Chaos stürzt!«
    »Weißt du wirklich soviel, oder tust du nur so?« fragte Merlin dumpf.
    »Ich hatte lange Zeit, mir Wissen zu erarbeiten, und ich hatte lange Zeit, nachzudenken«, sagte Julian. »Mehr als ein Jahr, fast schon zwei Jahre.«
    »Und du glaubst, das reicht?« Merlin lachte unfroh auf. »Mein Junge, ich hatte Jahrzehntausende lang Zeit. Und ich habe die ultimate Erkenntnis bis heute nicht gefunden.«
    »Das behaupte ich von mir ja auch nicht«, erwiderte Julian trocken. »Aber es kommt nicht auf die Dauer der Zeit an, sondern darauf, wie man sie nutzt.« Er straffte sich.
    »Die Zeit des Redens ist vorbei«, hinderte er Merlin an einer Entgegnung. »Die Zeit des Handelns ist gekommen. Wenn vor dir das Tor in die Traumwelt entsteht, so benutze es.«
    »Du wagst es, mir befehlen zu wollen?« entfuhr es Merlin. Doch Julian antwortete nicht. Er ergriff das Schwert und ging in die Welt, die er mit seinen Träumen künstlich erschuf.
    In Caermardhin gab es ihn im gleichen Augenblick nicht mehr.
    ***
    August 2058:
    Die MÄCHTIGEN schwebten in dem großen Raum. Rings um sie her bewegten sich geschäftige Schattenwesen. Die Meeghs, ihre Diener. Doch was sie im Moment taten, war für die MÄCHTIGEN nicht mehr interessant. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf das Wesen, das einmal Sara Moon gewesen war.
    Sie war es nicht mehr.
    Sie war nur noch eine Hülle. Ihren

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