0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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eines ungetarnten Meegh-Spiders! Zamorra konnte nur tun, was er tun mußte, und hoffen, daß es erstens richtig war und zweitens zum gewünschten Erfolg führte.
    Erneut wurde der riesige Ring gewaltig durchgeschüttelt, und dabei dröhnte er wie eine gesprungene Glocke. Zamorra wurde nachhaltig daran erinnert, daß es momentan noch ein paar Probleme mehr gab. Er stürmte aus der Kabine und kehrte den Weg zurück, den er Merlin vorher geführt hatte. Wenig später betrat er die Zentrale.
    Alpha erhob sich aus dem Kommandantensitz. »Wollen Sie übernehmen, Commander?«
    »Behalten Sie Platz«, verlangte Zamorra. »Bericht!«
    Alpha deutete auf die Reihe der großen Bildschirme. »Wir haben vier von ihnen abschießen können«, sagte er. »Die anderen greifen mit unverminderter Hartnäckigkeit immer wieder an. Sie wollen uns vernichten oder zur Landung zwingen.«
    »Wieso schaffen sie es nicht?« fragte Zamorra. Er kannte die furchtbaren Waffen der Meeghs von früher her zur Genüge. Es gab bisher nichts, was ihre Kraftfelder, mit denen sie sich sowohl als Schatten eintarnten als auch vor fremder Waffeneinwirkung schützten, durchschlagen konnte.
    Bisher…
    »Auch wir haben dazugelernt«, sagte Alpha leise. »Vor ein paar Jahren endete der Schicksalsweg eines Volkes, das in der gleichen Dimension zuhause war, in der auch die Meeghs leben. Seltsame, silberhäutige Geschöpfe von überschlanker Gestalt und mit riesigen Augen ausgestattet. Chibb nannten sie sich. Sie hatten nie eine eigene Technik entwickelt…«
    »… sondern sie stahlen überall, wo sie konnten, und bauten sich daraus das beste zusammen«, ergänzte Zamorra. »Ja, ich kenne die Chibb. Seltsamerweise bin ich für sie so etwas wie eine Kultfigur, und auch mein Amulett ist ihnen nicht unbekannt. Das ›Medaillon der Macht‹ nennen sie es.«
    »Nannten sie es«, verbésserte der Ewige kühl. »Es gibt die Chibb nicht mehr. Sie waren die geborenen Todfeinde der Meeghs, und das ist ihnen schließlich zum Verhängnis geworden. Die MÄCHTIGEN haben sie, als sie zu stark wurden, in einem einzigen Angriff ausgelöscht.«
    Zamorra schloß die Augen. Merlins Versuch, den Silbermond zu retten, schien noch viel größeres Unheil angerichtet zu haben, als bisher zu vermuten war. In der realen Gegenwart Zamorras war es nämlich genau andersherum geschehen; es gab die Meeghs nicht mehr, aber die Chibb erfreuten sich allesamt immer noch bester Gesundheit. Allerdings hatte Zamorra lange Zeit keinen Kontakt mehr mit ihnen gehabt.
    »Wamm habt ihr ihnen nicht geholfen?« fragte der leise.
    »Wir konnten es nicht. Wir kamen zu spät. Aber wir haben das weiterentwickelt, was wir ihrem technischen, überall zusammengeklauten Erbe entnehmen konnten.«
    Zamorra nickte. Die Chibb waren nicht nur Plagiatoren im größten Stil, sondern sie arbeiteten auch an der gestohlenen Technik und versuchten sie weiterzuentwickeln und zu verbessern, wo es ihnen möglich war.
    Die Ewigen hatten also nun davon profitiert.
    Auf den Bildschirmen leuchtete es jäh hell auf.
    »Nummer fünf«, stellte Alpha trocken fest. »Und mit etwas Glück machen wir die sieben anderen auch noch zu kleinen Sonnen!«
    »Sie sind ein Narr, Alpha«, entfuhr es Zamorra. »Gehen Sie endlich auf Fluchtkurs!«
    »Wir schaffen es!« stieß Alpha hervor. »Da, Commander! Wieder einer!«
    Abermals flammte im Weltraum nahe der Erde, deren oberste Luftschicht sie längst verlassen hatten, eine künstliche Miniatursonne auf, die ihre Energie innerhalb weniger Augenblicke restlos verstrahlte.
    »Noch sechs«, zählte Alpha kühl. »Die Hälfte haben wir.«
    Kaum hatte er es ausgesprochen, als in der Kommandozentrale die Beleuchtung ausfiel. Im nächsten Moment tanzten Elmsfeuer über die Instrumente. Etwas knisterte. Dann sprühten Flammen auf. Ein Bildschirm zerbarst. Der Mann in Schwarz, der direkt davor gearbeitet hatte, explodierte und löste sich in einer Glutwolke auf. Dann kam die Beleuchtung flackernd zurück.
    »Sie haben das Katz- und Maus-Spiel jetzt satt, Alpha«, befürchtete Zamorra. »Die bisherigen Verluste haben sie hingenommen, weil es ihnen vielleicht um etwas Größeres ging. Aber jetzt ist die Toleranzgrenze überschritten. Jetzt machen sie ernst.«
    Erneut erschütterte ein schwerer Treffer das Ringschiff.
    »Vielleicht haben Sie recht, Commander«, murmelte Alpha mißmutig.
    »Können wir den Silbermond erreichen?« fragte Zamorra aus einer Eingebung heraus.
    »Sicher.«
    Zamorra nickte. Hinter