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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Machtkristall, und sogar ihre Kleidung. Und daß man sie »nur« gefangengenommen und nicht gleich getötet hatte, war kein Grund, sich übertriebene Hoffnungen zu machen. Vermutlich hatten die Meeghs nichts Gutes mit ihnen vor. Nach allem, was Nicole und die anderen über diese spinnenhaften Wesen wußten, die sich nur als aufrechtgehende Schattenrisse menschlicher Form zeigten, machten sie nur dann Gefangene, wenn sie mit denen etwas vorhatten. Vermutlich würden sie sie zu Maschinen in menschlichen Körpern machen, zu Cyborgs, denen sie anstelle des Gehirns einen Schwarzkristall einpflanzten, der fortan alle Körperfunktionen steuerte.
    Sie würden dann nie mehr wissen, daß sie einmal Menschen gewesen waren. Sie würden nur noch willenlose Diener ihrer Herren sein, seelenlose Roboter aus Fleisch und Blut mit einem kristallischen Programmgehirn im Kopf, das ihnen vorschrieb, was sie zu tun oder zu lassen hatten. Es war eine Perspektive, vor welcher nicht nur Nicole erschauerte. Sie wollte nicht so enden. Nicht so unwürdig, unmenschlich.
    Aber was konnte sie tun, um das zu verhindern?
    Nichts!
    Ms blieb ihnen nur die Hoffnung, daß Zamorra und Gryf noch auf irgendeine Weise Hilfe brachten. Nicole glaubte zwar selbst schon lange nicht mehr so recht daran, daß die beiden sich wieder in Freiheit befanden und handlungsfähig waren. Aber vielleicht geschah ja noch ein Wunder.
    Nur nicht die Hoffnung aufgeben! hämmerte sie sich ein. »Wir haben schon so viele verrückte und lebensgefährliche Situationen überstanden -wir kommen auch hier wieder raus!«
    »Das glaubst du doch nicht im Ernst!« entfuhr es Ted Ewigk, und da erst merkte Nicole, daß sie laut gedacht hatte. »Natürlich meine ich das ernst!« behauptete sie. »Wenn wir jetzt die Köpfe hängen lassen und uns einfach aufgeben, sind wir es nicht wert, Menschen genannt zu werden!«
    Ted Ewigk schnappte hörbar nach Luft. »Starke Worte! Bloß kommen wir mit Worten und Hoffnungen allein hier auch nicht mehr raus, und für Taten haben wir keine Bewegungsfreiheit. Wenn ich wenigstens meinen Machtkristall noch hätte…«
    »Du hast ihn aber nicht, und deshalb müssen wir unser Denkvermögen ein wenig strapazieren«, drängte Nicole.
    »Es sind MÄCHTIGE in der Nähe«, sagte Sara plötzlich. »Ich kann sie spüren.«
    »Mehrere?« stieß Teri überrascht hervor. »Wieviele?«
    »Ich weiß es nicht. Mehr als einer.«, murmelte Merlins Tochter.
    »Kannst du deine Druidenkraft etwa wieder benutzen?« entfuhr es Nicole. »Gibt es den Seelensog etwa nicht mehr?«
    »Doch, es gibt ihn noch«, sagte Sara Moon. »Deshalb werde ich mich hüten, meine Druidenkraft einzusetzen. Ich will nicht in jenem Pool versklavter Druidenseelen enden. Aber die Präsenz der MÄCHTIGEN drängt sich mir einfach auf. Ich weiß, daß sie in der Nähe sind, ohne daß ich mich um dieses Wissen bemühen muß.«
    »CRAAHN?« hauchte Nicole.
    »CRAAHN ist in mir längst erloschen, aber ich habe anscheinend immer noch eine gewisse Affinität zu den MÄCHTIGEN«, murmelte Sara. Damals, als sie unter dem unheilvollen Einfluß jenes Psycho-Programms stand, hatte sie sowohl mit den Meeghs als auch mit den MÄCHTIGEN zusammengearbeitet. Die MÄCHTIGEN hatten sie durch CRAAHN zu einer ihrer Marionetten gemacht. Von daher war es erklärlich, daß Sara Moon die Nähe der MÄCHTIGEN spüren konnte.
    Aber deren Erscheinen machte die Situation noch auswegloser. Ohne Hilfsmittel wie Dhyarra-Kristalle oder wenigstens das Amulett war gegen diese unglaublichen, unbeschreiblichen und unbegreiflichen Wesen aus den Tiefen von Raum und Zeit nichts auszurichten. Normale Magie wirkte auf sie nicht. Da mußten schon weit stärkere Geschütze aufgefahren werden.
    Bloß standen die hier nicht zur Verfügung.
    Plötzlich erschienen Meeghs.
    Unwillkürlich fuhr Nicole zusammen. Obgleich sie noch von früher her an den Anblick dieser aufrecht gehenden, dreidimensionalen Schatten gewöhnt war, empfand sie deren Anblick immer wieder als erschreckend. Mit gespenstischer Lautlosigkeit traten zwei dieser unheimlichen Wesen in den Raum und näherten sich zielstrebig Sara Moon.
    Sie reagierten auf keinen Zuruf, kümmerten sich überhaupt nicht um die anderen Gefangenen. Sie ergriffen nur das Lager, auf welches Sara mit dem unsichtbaren Kraftfeld gefesselt war, und trugen es hinaus. Sara Moon versuchte vehement, sich zu befreien und das Fesselfeld aufzusprengen, aber es gelang ihr nicht. Sie schrie und tobte in ihrem engen

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