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0477 - Das Schwert des Träumers

0477 - Das Schwert des Träumers

Titel: 0477 - Das Schwert des Träumers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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damals von sich selbst abgezapft und in seine persönliche Zukunft geschickt hatte, um sie dort zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt für sein irrwitziges Experiment abrufbar zu haben, würde jetzt von den anderen zur Verfügung gestellt werden.
    Julian öffnete die Tore.
    Die anderen mußten jetzt kommen und seine Traumwelt betreten, in der allein das möglich war, was er zu tun beabsichtigte, um das furchtbare Chaos einer umgestalteten Zukunft zu verhindern.
    Nur so würde es nicht noch einmal ein Zeitparadoxon geben.
    Julian tat dies zum ersten Mal in seinem noch kurzen Leben. Er hatte bisher nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet, weil es einfach niemals erforderlich gewesen war. Doch jetzt wußte er mit absoluter Sicherheit, was zu tun war.
    Vielleicht stimmte der Verdacht; vielleicht gab es ihn tatsächlich nur, um die Welt von Merlins Experiment und dem vom Silbermond ausgehenden Unheil zu bewahren.
    Er wartete jetzt auf die anderen Helfer…
    ***
    August 2058:
    Im gleichen Moment, in dem zwei Männer in Schwarz Merlins Unterkunft betraten, erwachte der Wahnsinnige aus seiner Bewußtlosigkeit. Er erhob sich von seinem Ruhelager, auf das Zamorra ihn gebettet hatte, und sprang auf. Er spürte eine leichte Benommenheit, führte sie aber nicht darauf zurück, daß er mit dem Hinterkopf aufgeschlagen war, sondern hielt es für die Wirkung eines magischen Angriffes auf ihn.
    Wo war Zamorra, dieser Verräter, der zugelassen hatte, daß Merlins Tochter ermordet wurde? Der sie in die tödliche Falle gelockt hatte, aus der er selbst natürlich sofort wieder freikam, um nun auch Merlin zu verschleppen? Abermals hatte Zamorra sich feige zurückgezogen! Und Merlin schalt sich einen Narren, der auf das Gerede seines einstigen Freundes hereingefallen war.
    Merlin sah die beiden Männer in Schwarz, die sich ihm näherten, und er begriff, daß Zamorra sie ihm zusätzlich auf den Hals gehetzt hatte. Er schickte sie an seiner Stelle, weil ihm klargeworden sein mußte, daß er selbst keine Chance gegen den mächtigen Merlin hatte!
    Aber da sollte er sich getäuscht haben.
    Merlin streckte die Hände aus und spreizte die Finger. Blitze zuckten daraus hervor und trafen die beiden Männer in Schwarz gleichzeitig. Sie explodierten fast augenblicklich. Trümmerstücke flogen aufglühend durch den Raum. Eines erwischte Merlin an der Hüfte, der nicht rechtzeitig zur Seite springen konnte, weil seine Benommenheit ihm einen Streich spielte. Die erdbraune Kutte, die er trug, verschmorte, und Merlin schrie auf, als die Glut seine Haut versengte. Er sank auf sein Lager zurück. Die auseinandergeflogenen Fragmente der beiden Männer in Schwarz verglühten, lösten sich in Nichts auf, und nur schwarze, schattenhafte Flecken blieben dort zurück, wo sie beziehungsweise ihre explodierten Reste gewesen waren.
    Merlin atmete tief durch. Er bekämpfte den Schmerz, der sich in seiner Hüfte austobte. Verwundert betrachtete er seine Verletzung. Wie konnte so etwas geschehen? Gehörte er nicht zu den Unsterblichen, zu den Unverletzlichen, den Unüberwindbaren? Wütend bemühte er sich, die Brandwunde wieder zurückzubilden, die angegriffenen Haut- und Fleischstellen zu regenerieren und zu heilen. Nur den Brandfleck in seiner Kutte, diese einfach freigebrannte Stelle, ließ er, wie sie war. Er wollte seine Magie nicht an Äußerlichkeiten verschwenden.
    Dann konzentrierte er sich erneut auf einen Zauber, der diesmal anderer Art war.
    Er wollte diesem Verräter Zamorra einen Strich durch die Rechnung machen. Und er wollte sich für Sara Moon rächen.
    Dazu reichte es aus, wenn er diese fliegende Burg, die ein Verrückter in Form eines Ringes konstruiert hatte, einfach zerstörte. Mit allem und jedem, was sich darin aufhielt.
    Daß er selbst sich auch darin befand, spielte keine Rolle. Er war unsterblich, unverletzlich und unbesiegbar. Nur er würde übrigbleiben, wenn die gesamte Ringburg in magischem Feuer verbrannte.
    Merlin begann mit seiner Arbeit.
    ***
    Das Schwebe-Lager auf dem Nicole unter dem fesselnden Kraftfeld lag, kam wieder zum Stehen. Die Meeghs traten zurück. Nicole besaß unter dem Kraftfeld immerhin noch so viel Bewegungsspielraum, daß sie den Kopf heben und sich umsehen konnte.
    Der Raum, in welchen sie gebracht worden war, glich fatal einem medizinischen Experimentallabor. Ein halbes Dutzend Meeghs bewegte sich; es war geradezu unheimlich, diese Schatten zu beobachten, die ihrerseits Schatten warfen. Als nächstes fielen

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