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0478 - Die Schlacht um Olymp

Titel: 0478 - Die Schlacht um Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterdessen verstummt. Starr schaute er Balton an, während seine Glieder unkontrolliert zitterten.
    Reginald Bull kniete neben dem Mutanten und dem Phylonier nieder und öffnete in fliegender Hast eine flache Schachtel. Fächer mit verschiedenartig gefärbten Injektionspflastern kamen zum Vorschein. Bull nahm eines der grünen Pflaster und preßte es gegen den Nacken des Vogelmenschen.
    Sekunden später hörte das Zittern der Glieder auf, der Blick wurde normal.
    „Ein starkes Ara_Psychotikum", flüsterte Bull dem Mutanten zu. „Das Wesen hat sich offenbar an den Mord an Rouman erinnert, obwohl das eigentlich bei einer überstürzten Flucht eines Cappins ausgeschlossen sein sollte."
    Hinter ihnen erhob sich der SolAbChef. Deighton seufzte schwer und sagte: „Ich wurde von einer Flut von Emotionen förmlich überschwemmt. So etwas habe ich bisher nur einmal erlebt. Es war schlimm." Er lächelte maskenhaft. „Vielen Dank für Ihr schnelles Eingreifen, Staatsmarschall."
    Der Phylonier bewegte sich. Bull und Wyt halfen ihm auf die Füße. Mit volltönender Stimme fragte der Phylonier auf Interkosmo: „Habe ich jemanden umgebracht?"
    Balton Wyt schüttelte den Kopf.
    „Sie sind nicht schuldiger geworden als ich oder Staatsmarschall Bull oder Solarmarschall Deighton.
    Was immer geschehen ist, es war ein Cappin, der handelte."
    Die Augen des Vogelmenschen weiteten sich, als ihm bewußt wurde, daß er vor einigen der mächtigsten Männer der Galaxis stand. Er faßte sich aber rasch wieder und sagte: „Mein Name ist Kiüh Mayüngh ..."
    „Dann sind Sie der Regierungschef des Zweiplanetenreiches von Phylon!" entfuhr es Bull.
    Mayüngh senkte den Kopf.
    „Mein Reich ist nur klein und unbedeutend, Sie hingegen repräsentieren das mächtigste Imperium des Universums, Staatsmarschall Bull."
    Deighton flüsterte in Baltons Ohr: „Phylonier sind Meister der überund Untertreibung, Wyt."
    „Und Sie hören noch auf zehn Kilometern Entfernung das Zirpen einer Grille, Solarmarschall", fiel Mayüngh ein. „Ich bitte Sie, mir diese Eigenart der phylonischen Natur nicht übelzunehmen. Wir Phylonier leben in den Lüften und waren auf unser gutes Gehör angewiesen, bevor die terranische Technik uns die Telekomarmbänder schenkte."
    Reginald Bull lachte rauh.
    „Ihr Volk gab uns dafür die genialsten Werke der kosmischen Dichtkunst, die besten Musikwerke und Videoplastiken.—Aber lassen wir das jetzt beiseite. Wir sind in einem Unterseestützpunkt eingeschlossen und sollten überlegen, wie wir so schnell wie möglich wieder hinauskommen."
    „Glücklicherweise funktioniert die Stromversorgung nach wie vor", erklärte Balton. „Der Notversorgungstunnel müßte also noch unbeschädigt sein. Wenn wir veranlassen könnten, daß man die durchlaufenden Energieströme abschaltet ..."
    Galbraith Deighton legte einen Finger auf die Schaltkonsole seines ArmbandMinikoms.
    „Mit meinem Miniatur_Hyperkom dürfte ich leicht zum Palast durchdringen. Leider kann ich die Sendung nicht ausrichten und bündeln, so daß Hunderte von Übernommenen mithören dürften. Was das bedeutet, brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen."
    „Wir kämen vom Regen in die Traufe", sagte Staatsmarschall Bull.
    Balton blickte ihn verständnislos an, erhielt jedoch keine Erklärung für den sonderbaren Ausspruch.
    Deightons Andeutung war jedoch unmißverständlich gewesen. Wenn die Takerer erfuhren, daß Staatsmarschall Bull und SolAbChef Deighton in dem Unterseestützpunkt eingeschlossen waren, würden sie mit allen Mitteln versuchen, den gesamten Stützpunkt mit atomaren Waffen zu vernichten. Balton zweifelte nicht daran, daß es ihnen gelingen würde.
    Er zog seinen Lageplan hervor, suchte und deutete dann auf einen bestimmten Punkt.
    „Wir befinden uns hier", erläuterte er. Sein Zeigefinger glitt ein Stück weiter. „Dort, ein Stockwerk tiefer und etwa dreißig Meter weiter nordwestlich, kommt uns der Stromtunnel am nächsten. Wenn uns der Weg dorthin nicht durch Einstürze versperrt ist, können wir in wenigen Minuten hinkommen."
    Reginald Bull musterte den Lageplan, dann nickte er.
    „Versuchen wir es!" sagte er.
    Sie hatten Glück. Nach einigen Umwegen standen sie zehn Minuten später in einer Inspektionskammer, an dessen einer Wand eine ungefähr drei Meter hohe Röhre aus Terkonitstahl verlief. Mit Hilfe von Schaltpulten und Kontrollen konnten die Männer aus zwei Bildschirmen die vibrierenden Schlangen gebündelter Energie sehen, die, von starken

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