0478 - Die Schlacht um Olymp
der Roboter kaum noch bremsen.
Froudy Beckett wartete in der Transmitterhalle neben dem Kommunikationsgerät, über das sie mit dem Schaltmeister in Verbindung stand. Sie wirkte nicht ganz so kühl und unnahbar wie sonst, und Ivan fragte sich, ob er ihr persönliches Interesse für ihn etwa bislang unterschätzt hätte.
„Halten Sie die Stellung, General", sagte er und nickte ihr zu.
Froudy lächelte flüchtig.
„Rector ist bei mir gut aufgehoben, Admiral. Ich hoffe, Sie können Projekt Pedotrap wieder zum Leben erwecken. Grüßen Sie bitte Professor Quecho von mir."
Sie salutierte kurz, als Markoff den Entstofflichungskreis betrat. Asi nahm seinen Funkhelm zum Gruß ab und warf ihr anschließend eine Kußhand zu, dann stellte er sich neben seinen Herrn.
Knisternd bauten sich die Energieschenkel des Transmitters auf. Dann hüllte das wesenlose, scheinbar schwarze Nichts den Admiral und seinen Begleiter ein, neutralisierte die gestaltgebende Projektionskraft der subatomaren Ladungen, hob die nunmehr unsichtbaren Ladungswirbel auf eine dimensional übergeordnete Ebene und schleuderte sie zum ersten Zielpunkt der Transmislead_Verbindung—alles so schnell, daß menschlicher Geist die Vorgänge nicht voneinander trennen konnte.
Ivan Markoff und Asi wurden in der Station eines anderen Trojaners wiederverstofflicht, erneut abgestrahlt und erneut rematerialisiert. Jemand, der die Strukturerschütterungen der Transmissionen anmaß und Anfang und Ende lokalisieren wollte, würde nur völlig unbrauchbare Meßdaten erhalten. Auf gar keinen Fall käme er zu der Erkenntnis, daß der Ausgangspunkt Hector gewesen war.
Markoff stöhnte unterdrückt, als er im Transmitterraum des Tarnhotels rematerialisierte und merkte, daß er die Endstation erreicht hatte. Transmislead_Durchgänge waren immer physisch und psychisch anstrengend; die Beförderten bezahlten die Irreführung eventueller Spione mit dem starken Empfinden, völlig verkehrt wieder zusammengesetzt worden zu sein.
Glücklicherweise trog das Gefühl in diesem Fall. Bisher hatte es noch keinen Unglücksfall gegeben.
Asi, dessen Gefühle sich bestenfalls in rein intellektuellem Interesse erschöpften, obgleich er jedes menschliche Gefühl imitieren konnte, führte seinen Herrn fürsorglich am Arm aus der Wiederverstofflichungszone.
Die Gänge und Zimmer des Hotels waren menschenleer. Nur einige Dienstroboter kreuzten den Weg der beiden Ankömmlinge. Offiziell galt das PELICAN als Gästehaus für Kuriere der Imperiumsregierung; in Wirklichkeit wurde es nur benutzt, wenn Persönlichkeiten aus der Führungsspitze des Imperiums unauffällig per Transmitter ankommen oder Terrania verlassen wollten. In Markoffs Fall wäre die Ankunft in einem offiziellen Transmitter der Stadt oder der Regierungsgebäude nicht ratsam gewesen; die eingesickerten Cappins hatten sicher auch jene Personen übernommen, die bei diesen Transmittern arbeiteten.
Markoff und Asi bestiegen einen der bereitstehenden, unauffälligen Gleiter, und der Roboter fuhr seinen Herrn zu dem, was von Candela_1 übriggeblieben war.
Ivan Markoff musterte nachdenklich den großen Trichter, der die Stelle kennzeichnete, an der sich der Haupttrakt der Laboratorien befunden hatte. Ringsum ragten andere Gebäudeteile in die Luft, mehr oder minder stark beschädigt. Ein Kordon von Kampfrobotern riegelte das Gelände ab.
Der Admiral wies sich aus und durfte passieren. Asi steuerte den Gleiter auf eine Gruppe von Frauen und Männern zu, die auf dem von Trümmern übersäten Rasen neben dem erhalten gebliebenen Verwaltungstrakt standen. Jede Person wurde von einem Leichten Kampfroboter bewacht, um einen wirkungsvollen Angriff Übernommener zu verhindern.
Markoff erkannte die beinahe kugelförmige Gestalt von Professor Quecho. In seiner Nähe standen DakkarfeldSpezialist Kodelfink und Wahrscheinlichkeitstheoretiker Lebrun.
Die Gespräche verstummten, als der athletisch gebaute Markoff in seinem stählern schimmernden Kampfanzug auf Quecho zutrat. Asi hielt sich im Hintergrund und beobachtete unablässig die Umgebung seines Herrn.
Nach der Begrüßung sagte Ivan Markoff: „Ich will keinen ausführlichen Bericht über den Anschlag von Ihnen; das ist Sache der Solaren Abwehr.
Mich interessiert augenblicklich nur, wann Pedotrap so weit entwickelt ist, daß wir wenigstens eine erste kleine Serie auflegen können."
Kodelfink lachte wütend.
„Fragen Sie in einem Jahr noch einmal nach, Admiral", erklärte er.
Markoff
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