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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir morgen schneller vorankommen", erinnerte ihn der Krake geduldig.
    Hamart schämte sich. Er hatte schließlich stundenlang still gesessen, während sein unheimlicher Freund schwimmen mußte. Und nun wollte er ihn auch noch zur Eile antreiben. Er war undankbar.
    „Wir bleiben solange, wie du es wünschst, Guyl.
    Verzeihe mir."
    „Schon gut. Ich untersuche die Höhle nach unerwünschten Eindringlingen, während du ein paar Fische fängst. Entferne dich nicht zu weit."
    Während Guyl langsam in die geräumige Höhle glitt, jagte Hamart in den Klippen nach Fischen, Gigakrebsen und anderem Getier, das ihm und dem Kraken als Nahrung dienen konnte. Oben wurde es bereits dämmerig, so daß er sich beeilte. Guyls telepathische Botschaft besagte, daß die Höhle frei war.
    Vor ihnen lag eine ruhige und erholsame Nacht.
     
    *
     
    Der zweite Tag der Wanderung begann.
    „Wie weit ist es noch?" erkundigte sich Hamart, der wieder im >Nacken< Guyls hockte und sich festhielt.
    „Zwei oder drei Tage - ich weiß es nicht mehr genau. Ich muß suchen und die zwei oder drei Merkmale finden Felsen im Meer, eine winzige Insel und einen Wirbel."
    „Wirbel?"
    „Ja, ein Wirbel mitten im Ozean. Fast wäre ich hineingeraten, und wir müssen vorsichtig sein, wenn wir uns ihm nähern."
    „Ist er weit von der Stadt entfernt?"
    „Eine halbe Tagesreise bei unserer jetzigen Geschwindigkeit." Hamart schwieg. Er wallte Guyl nicht mehr ablenken.
    Ringsum war das gewohnte Bild der Unterwasserwelt. Über ihnen schimmerte das Tageslicht durch die dünne Eisschicht, unter ihnen war das tiefe Blau des Meeres, um sie herum blaue Unendlichkeit, grenzenlose Ferne und das Nichts.
    Keine Felsen, keine Fische, keine Pflanzen, kein Grund.
    Ziellose Weite, aber nur scheinbar.
    Die Stadt war ihr Ziel.
    Einmal sah Hamart einen dunklen Schatten, riesengroß und furchterregend. Er kam näher, wandte sich aber dann wieder ab und verschwand schnell in der blauen Dämmerung. Er fragte Guyl, was das gewesen sei.
    „Ich weiß es nicht, jedenfalls ein Fisch, ein sehr großer Fisch. Wir wären mit ihm fertig geworden, und das muß er gewußt haben. Dein Volk hätte lange von seinem Fleisch leben können."
    „Später einmal werden wir solche Fische jagen."
    „Vielleicht."
    Später - die Sonne sank schon ins Meer - erreichten sie die von Guyl angekündigten Unterwasserklippen und fanden eine Höhle. Guyl zog es vor, in solchen Höhlen zu schlafen, wo er Grund unter den Tentakeln spürte. Sie hätten natürlich auch in die Tiefe hinabtauchen können, denn ihre Körper paßten sich jedem Druck an. Aber keiner von ihnen wußte, welche Gefahren auf dem Grund des Meeres lauerten.
    Nach einer Weile - Hamart war schon halb eingeschlafen - weckte ihn Guyl durch einen vorsichtigen Gedankenimpuls.
    „Was ist?"
    „Empfängst du es nicht? Impulse sehr schwach, verängstigt, sehr zaghaft ..."
    Hamart konzentrierte sich. In seinem Gehirn begannen Ströme zu fließen, so schwach, daß er sie ohne die verstärkte Konzentration niemals wahrgenommen hätte. Er konnte sie auch nicht ordnen und ihren Sinn enträtseln. Er wußte nur, daß es die Gedankenimpulse eines schwach intelligenten Wesens waren, das vielleicht ein wenig telepathisch veranlagt war, ohne diese Anlage jemals bewußt genutzt zu haben.
    Ein Telepath? Hier, in der Höhle?
    „Es kommt aus dem Innern der Höhle, aber der Durchgang ist zu eng für mich", teilte Guyl mit.
    „Hättest du den Mut, nachzusehen? Vielleicht befindet sich jemand in Not, so wie ich vor einigen Tagen."
    Hamart fühlte sich zwar nicht besonders wohl in seiner Haut, aber er wollte vor Guyl auch nicht als Feigling dastehen. Mit einer Handbewegung stieß er sich vom Boden ab und schwebte an dem Kraken vorbei in das Innere der Höhle. Der Durchlaß hatte einen Durchmesser von mehreren Metern, so daß er bequem durchkam. Ununterbrochen dachte er beruhigende Bilder, um dem hilfesuchenden Unbekannten keinen Schreck einzujagen. Er konnte sich keine Vorstellung von dem machen, was oder wer ihn erwartete.
    Dann erhielt er zum ersten Mal Kontakt.
    Wer bist du?
    Es war kein klarer und starker Impuls, sondern mehr ein Fragment. Hamart mußte halb erraten, was es bedeutete. Er hielt an und teilte mit: Ich bin Hamart, der Jäger und Harpunenmeister der Gayszatus. Wer bist du?
    Dronal, der Einsame. Ich bin gefangen.
    Hamart versuchte, die Richtung, aus der die Gedankenimpulse kamen, zu bestimmen, dann erst schwamm er langsam weiter. Es war dunkel in der

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