0479 - Ganjo-Alarm
sie zu.
„Ein Seebeben!" vermutete Ras Tschubai und rappelte sich auf. Erwartungsvoll sah er dem Roboter entgegen. „Was will der Kerl von uns?"
Rhodan stand bereits wieder. Er spürte, daß der Erdstoß erst der Anfang gewesen war. Über die Außenmikrophone vernahm er ein heftiges Rauschen, so als ströme plötzlich das ganze Meer an der Kuppel vorbei und versuche, sie mitzureißen.
„Wir müssen hier fort! Die Space-Jet ...!"
Gucky und Ras Tschubai begriffen sofort. Noch ehe der Roboter sie erreichen und Schwierigkeiten machen konnte, sprangen die beiden Teleporter mit Rhodan in die Space-Jet zurück.
Sie kamen keine Sekunde zu spät.
Das Meer, auf unerklärliche Weise in Aufruhr geraten, zerrte mit aller Macht an den Magnetfeldern, mit der sich das Raumschiff verankert hatte.
„Starten!" befahl Rhodan kurz. „Nach oben!"
Wie eine riesige Luftblase schoß die Spate-Jet aufwärts und durchbrach die Wasseroberfläche.
Rhodan und die anderen sahen auf die Bildschirme.
Ihnen bot sich ein seltsames und unheimliches Bild.
Das Meer hatte sich in einen gigantischen Strudel verwandelt, als sei in der Kruste des Planeten ein Loch entstanden, in das es stürzte.
Das Meer schien im Innern des Planeten Cham verschwinden zu wollen.
*
Hamart glaubte sich verloren.
Unerbittlich hielt ihn die metallene Kugel fest, und schleppte ihn mit sich durch breite Korridore, enge Gänge und riesige, mit Maschinen angefüllte Hallen.
Hamart hatte es längst aufgegeben, sich mit der Kugel telepathisch zu verständigen. Das Ding dachte nicht!
Einmal begegneten sie anderen Wesen, die auch nicht dachten. In dieser Hinsicht ähnelten sie den angriffslustigen Metallwesen in der Heiligen Kuppel.
Aber sie schienen friedlicher Natur zu sein. Sie gingen irgendwelchen geheimnisvollen Aufgaben nach, ohne sich um die Kugel und ihren Gefangenen zu kümmern.
Hamart war sicher, daß er zu dem Häuptling oder Anführer der merkwürdigen Wesen gebracht werden sollte, die sich im dem Unterwassergebirge eingenistet hatten, ohne daß bisher jemand davon etwas gewußt hatte. Immerhin war er nun sicher, daß zwischen der Heiligen Kuppel und dieser Festung ein inniger Zusammenhang bestand.
Aber welcher?
Immer wieder passierten sie Räume, in denen Dutzende von skurril geformten Gestalten herumstanden, die zu schlafen schienen. Sie bewegten sich nicht, und sie dachten nicht. Sie standen einfach da, als warteten sie auf das Signal, geweckt zu werden.
Hamart konnte nicht ahnen, daß er sich in einem „Sammler" aufhielt.
Der Sammler besaß eine Länge von 230 Kilometern und war an der stärksten Stelle 68 Kilometer dick. In der unauffälligen Form eines riesigen Gebirges war er im Grund des Meeres verankert worden. Nur der geringste Teil ragte aus dem Meeresboden hervor, der Rest lag in der Planetenkruste eingebettet. Und zwar so eingebettet, daß er sich jederzeit aus ihr lösen konnte, wenn das Signal zum Aufbruch eintraf.
Das Signal war eingetroffen!
Die Vorbereitungen zum Start ins Unbekannte waren längst angelaufen, als Hamart in den Strudel und damit in den Sammler geriet. Er konnte auch nicht ahnen, daß die Erbauer der Kuppel und des Sammlers diesen Strudel künstlich erzeugt hatten, um allzu neugierige Intelligenzen davon abzuhalten, an dieser Stelle den Meeresgrund zu erforschen.
Hamart wurde von Panik ergriffen.
Bis zu diesem Augenblick hatte er sich mit nahezu unglaublicher Gelassenheit in sein Schicksal ergeben.
Innerlich war er davon überzeugt gewesen, einen Ausweg aus dem Berg zu finden, so wie er ja auch allein hineingeraten war. Dann kam die Kugel und nahm ihn gefangen. Nun gut, sie würde ihn irgendwohin bringen und loslassen.
Aber nun rannte sie bereits seit Stunden mit ihm herum, ohne den Griff auch nur einmal zu lockern.
Wenn das so weiterging, würde Hamart verhungern.
Vorsichtig versuchte er noch einmal, den metallenen Klauen zu entkommen, aber die Greifzangen hielten fest. Sie schien extra dafür geschaffen zu sein.
Geschaffen - von wem?
Hamart begann zu verzweifeln. Keinesfalls hatte er vor, sich blindlings in sein Schicksal zu ergeben.
Wenn er wenigstens den großen See wiederfinden würde, in den ihn der Strudel gebracht hatte! Er würde jetzt bestimmt versuchen, die Festung im Gebirge auf demselben Weg wieder zu verlassen, auf dem er hineingeraten war.
Vielleicht war Guyl auch inzwischen eingetroffen, um ihm zu helfen.
Der Gedanke an Guyl, seinen starken, unbesiegbaren Freund, gab ihm neuen
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