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0479 - Ganjo-Alarm

Titel: 0479 - Ganjo-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mut. Ohne sich zu rühren, betrachtete er die Kugel mit gespannter Aufmerksamkeit. Er studierte die Konstruktion, ohne sie zu begreifen. Immerhin konnte er denken und kombinieren. Er war ohne Zweifel der intelligenteste Chamyro, der auf Cham lebte.
    Die Greifklauen saßen am Ende der dünnen, durch mehrere Gelenke unterbrochenen Metallarme. Nur zwei der Klauen hielten ihn jetzt. Die anderen vier Arme waren auf rätselhafte Art und Weise verschwunden, wahrscheinlich in den Kugelkörper eingezogen worden.
    Hamart überlegte. Sein Verstand sagte ihm, daß er den Griff der Klauen viel leichter lockern konnte, wenn er in der Mitte der Arme ansetzte, nicht an deren Ende oder bei den Klauen selbst. Er mußte seine ganze Körperkraft anwenden, gleichzeitig nach beiden Seiten - und genau in der Mitte!
    Durch eine geschickte Bewegung rutschte er in die gewünschte Lage.
    Zwar verstärkte sich der Griff des Roboters für eine Sekunde, ließ aber gleich wieder nach. Hamart bemerkte, daß seine Reaktionszeit unwahrscheinlich kurz war, aber vielleicht genügte es. Das Moment der Überraschung mußte auf seiner Seite sein.
    Er wartete, bis ihm die Gelegenheit günstig schien.
    Sie hatten gerade einen weiteren Saal mit VASAS durchquert und gelangten auf einen breitangelegten Korridor, von dem in regelmäßigen Abständen Gänge abzweigten, die in die verschiedensten Richtungen führten.
    Hamart stemmte seine eingezwängten Ellenbogen mit aller Gewalt nach beiden Seiten, überraschend und schnell. Er spürte, wie sich der Griff für den Bruchteil einer Sekunde lockerte, und bevor er sich wieder festigen konnte, schlüpfte er aus der Zange.
    Er fiel zu Boden, rutschte geistesgegenwärtig ein Stück auf dem Bauch weiter, erhob sich dann und begann zu rennen. Ohne zu überlegen, raste er in den nächsten Gang hinein, bog in einen anderen und blieb dann lauschend stehen.
    Die Kugel folgte ihm aber nur langsam. Sie kam nicht so schnell voran wie er.
    Er nahm sich Zeit und versuchte sich vorzustellen, in welcher Gegend des Unterwassergebirges er sich aufhielt. Aber er mußte einsehen, daß jeder Versuch einer Orientierung vergeblich sein rußte. Er hatte mit der Kugel eine gewaltige Strecke zurückgelegt und immer wieder die Richtung gewechselt. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Er wußte nur, daß er unter der Meeresoberfläche in dem geheimnisvollen Gebirge saß, das seltsamen Wesen als Behausung diente.
    Abermals hielt er an. Vor ihm verbreiterte sich der Korridor zu einer Halle, in der wieder die reglosen und unterschiedlich geformten Metallwesen standen und warteten. Er war davon überzeugt, daß sie sich nicht um ihn kümmern würden, also ging er weiter.
    In diesem Augenblick geschah etwas, das er nicht begriff.
    Schon vorher hatte er unter den Füßen das leichte Vibrieren gespürt, das den ganzen Berg zu füllen schien. Es war in den letzten Minuten seiner Flucht stärker geworden. Auch das kaum hörbare Summen, das aus weiter Ferne ständig an sein Ohr drang, wurde lauter. Es wurde so laut, daß die Ohren schmerzten und das Trommelfell zu platzen drohte.
    Etwas drückte ihn mit unsichtbarer Gewalt gegen den Boden, zwang ihn in die Knie und ließ ihn dann entkräftet zusammensacken. Er verlor nicht das Bewußtsein, konnte sich aber für Sekunden nicht rühren.
    Dann ließ der Druck nach, aber das ohrenbetäubende Summen blieb. Es wurde immer heller, bis es schließlich jenseits seines Hörbereiches vordrang. Die plötzliche Stille tat genauso weh.
    Hamart richtete sich langsam wieder auf. Er konnte nicht begreifen, was geschehen war. Er konnte auch nicht ahnen, daß er allein die Ursache für all das war, was nun geschah. Er war es gewesen, der von der Heiligen Kuppel aus den Startbefehl für den Sammler gegeben hatte, der sich nun aus dem felsigen Meeresboden löste und seinen Flug ins Unbekannte antrat.
    Wäre es Hamart rechtzeitig gelungen, den Kontrollraum und die Steuerzentrale des Sammlers zu finden und einen Blick auf die dort vorhandenen Bildschirme zu werfen, wäre es ihm als ersten Chamyro vergönnt gewesen, den Heimatplaneten Cham als Kugel im All schweben zu sehen.
    Hinter sich hörte er ein Geräusch. Es war die Kugel. Die Verfolgungsjagd begann.
     
    7.
     
    Guvl näherte sich dem Strudel mit äußerster Vorsicht und versuchte immer wieder, Hamarts Gedankenimpulse zu empfangen. Aber der Telepath nahm keinen Kontakt auf. Guyl vermied es, dafür die einfachste Erklärung zu finden. Er wollte es nicht

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