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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Widersprüche.
    Wassily Marow hatte Grund genug, den Verdächtigen erst einmal in
Untersuchungshaft zu nehmen.
    Es war zwei
Uhr nachts, als Iwan Kunaritschew das Polizeigebäude verließ. Marows Chauffeur brachte den Russen in dem funkelnden Tschaika -Modell ins Hotel.
    Von hier aus
informierte X-RAY-7 die Zentrale in New York.
    X-RAY-1 nahm
den Bericht persönlich entgegen. Aufmerksam erkundigte er sich nach den näheren
Umständen.
    »Ich werde
den Fall selbstverständlich aus eigener Initiative weiterverfolgen, Sir, und
wenn der ganze Urlaub draufgeht«, schloß X-RAY-7.
    »Ja, ich
fürchte, das werden Sie wohl oder übel tun müssen, X-RAY-7. Aber nicht in Noworossisk !«
    »Nicht in Noworossisk ?« wunderte
Kunaritschew sich.
    »Sie werden
wie vorgesehen die Dmitri Schostajow betreten und an
der Reise teilnehmen !«
    Kunaritschews
Augen wurden zu schmalen Schlitzen.
    »Sie haben
also die gleiche Vermutung wie ich«, murmelte er. »Aber ich wollte es nicht
wahrhaben. Noch nicht!«
    »Sie wollten
erst abwarten, bis der Mann, den Sie festgenommen haben, zu singen anfängt ?«
    »Ja, Sir.
Hier scheinen mir die vielversprechendsten Ansätze zu sein .«
    » Irgendjemand hat ein Interesse daran, Sie und X-RAY-3 vom
Schiff fernzuhalten. Warum das unter Umständen so sein könnte, das müssen Sie
herausfinden, X-RAY-7! Ich erwarte auf jeden Fall regelmäßig alle
achtundvierzig Stunden einen Lagebericht und beim Vorliegen besonderer Gründe
eine sofortige Mitteilung .«
    »Natürlich,
Sir.«
     
    ●
     
    Iwan
Kunaritschew gelang es, der wachhabenden Nachtschwester plausibel zu machen,
daß er den Freund gern noch einmal gesehen hätte.
    »Dr. Turoff hat jede Störung verboten. In seinem Zustand«,
entgegnete die Schwester.
    »Ich werde
ihn nicht stören. Ich möchte nur einen Blick auf ihn werfen .«
    »Gut. Aber
nur einen Blick!« Ihre Stimme klang befehlsgewohnt. Sie wurde aber jetzt doch
ein wenig unsicher, als die kleine, nur einssechzig große Schwester den breitschultrigen, fast zwei Meter großen PSA-Agenten vor
sich stehen sah. Wie ein unüberwindbarer Berg, dachte sie.
    Doch
Kunaritschew war zahm wie ein Lamm. »Sie können sich drauf verlassen .«
    Leise traten
sie ein. Ein Licht brannte. Unter einem Sauerstoffzelt lag X-RAY- 3. Reglos,
kaum atmend. Sein Gesicht war weiß wie eine Kalkwand .
    Schläuche
führten in seine Arm- und Beinvenen. Blutplasma tropfte. Künstliche Nahrung und
eine Traubenzuckerlösung wurden ihm zugeführt.
    »Er ist noch
sehr schwach«, bemerkte Grotschenka kaum hörbar.
    »Wie steht es
um ihn ?« brachte X-RAY-7 schließlich mühselig heraus.
    »Schlecht!
Die Ärzte sind sich noch nicht im klaren darüber, welche Schäden die dritte
Kugel in seinem Körper angerichtet hat. Die beiden ersten Einschüsse haben zwar
große Gefäße getroffen, die dritte Kugel muß aber noch operativ entfernt
werden. Sie sitzt unmittelbar neben der Wirbelsäule, in Höhe des siebten
Wirbels. Ob das Projektil lebenswichtige Nerven in Mitleidenschaft gezogen hat,
weiß noch niemand. Man hat die Untersuchung noch nicht abschließen können. Der
Patient muß sich erst erholen. Wenn er es schafft, dann wird man ihn aller
Wahrscheinlichkeit nach in eine Spezialklinik nach Moskau bringen müssen. Die
Operation kann hier nicht durchgeführt werden .«
    Sie verließen
das Krankenzimmer.
    Er nahm einen
Notizblock aus der Brusttasche, zückte seinen Füllfederhalter und wollte
anfangen zu schreiben.
    »Wenn er das
Bewußtsein wiedererlangt hat und zu Kräften gekommen ist, dann geben Sie ihm am
besten diese Nachricht, ich...« Der Russe hielt inne. »Schon gut.« Er steckte
Notizblock und Füller wieder ein und verabschiedete sich.
     
    ●
     
    Professor Dommajews hübsche Tochter stellte erst nach ihrer Rückkehr
fest, daß sie im Haus ihres Vaters etwas vergessen hatte. Ein kostbarer
Familienschmuck war in der Schublade zurückgeblieben.
    Larissa
seufzte, als sie ihr Gepäck zur Vorsicht doch noch einmal auf das Fehlende
untersuchte. Kette und Brosche befanden sich nicht darunter.
    Larissa
räumte den Koffer vollständig aus und hängte die Kleidungsstücke gleich zurück
in den Schrank.
    Die junge
Studentin bewohnte eine Zweizimmerwohnung in Moskau, nur wenige Minuten vom
Universitätsgelände entfernt. Der Wohnbereich Larissas war einfach, sauber und
doch persönlich eingerichtet. Durch ihre Beziehungen zu Künstlerkreisen,
Malern, Schriftstellern und Schauspielern hatte sie einen eigenen Geschmack
entwickelt.

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