048 - Bestien aus Feuer und Asche
Polizei vermutete, er wäre Charlie Yates ebenfalls zum Opfer gefallen, und er beabsichtigte, sie eine Weile in diesem Glauben zu lassen. Inzwischen mußte er sich eine glaubhafte Geschichte einfallen lassen. Da Yates nie mehr auftauchen würde, konnte ihm Meax in die Schuhe schieben, was er wollte. Er durfte nur nicht zu dick auftragen, und das Lügengebilde mußte gut und gründlich durchdacht sein.
In seinem Apartment würde er dafür Zeit und Muße finden.
Er schloß die Tür auf und trat ein. Vergnügt pfeifend begab er sich ins modern eingerichtete Wohnzimmer und nahm sich zur Feier des noch jungen Tages einen großen Whisky.
Als er das Glas an die Lippen setzte, hatte er plötzlich ein eigenartiges Kribbeln zwischen den Schulterblättern. Irgend etwas irritierte ihn. Befand er sich etwa nicht allein im Apartment?
Argwöhnisch drehte er sich um, und im selben Moment zog er die Luft geräuschvoll ein. Da war tatsächlich jemand! Ein Kerl, der nicht in dieses Jahrhundert paßte.
Er trug hohe Schaftstiefel und braune Lederkleidung. Wild wucherndes Haar stand struppig von seinem Kopf ab, und er trug einen Vollbart, der ihn erschreckend grimmig aussehen ließ.
Etwas warnte Frank Meax vor diesem bärtigen Fremden. Sieh dich vor! raunte ihm eine innere Stimme zu. Er ist gefährlich!
Der Unbekannte starrte Meax durchdringend an. Der grausame Ausdruck, der sich um seine Lippen kerbte, war nur in vagen Ansätzen erkennbar.
»Verdammt, wer sind Sie? Was haben Sie in meinem Apartment zu suchen!« schrie Meax aufgebracht. »Wie kommen Sie hier rein?«
»Einfach durch die Tür.«
»Es war abgeschlossen.«
Der Fremde winkte ab. »Das war für mich kein Problem.«
Meax dachte an den Dämonenlaser, den er in der Innentasche seines Jacketts trug. »Mann, wenn Sie nicht auf der Stelle verschwinden, können Sie Ihr blaues Wunder erleben.«
Er hätte sich bestimmt anders verhalten, wenn er gewußt hätte, mit wem er es zu tun hatte. Der Bärtige war Stockard Ross, der sich um 1700 als grausamer Hexenjäger, Inquisitor und Henker einen weithin gefürchteten Namen gemacht hatte!
»Ich habe mit dir zu reden!« sagte der Hexenjäger mit zwingendem Blick. »Du stehst vor Stockard Ross. Einem Dämon wie mir wäre es leicht, dich zu töten.«
Meax musterte den Bärtigen ungläubig. »Und was willst du von mir?« fragte er lauernd.
»Ich erfuhr von Atax, daß du im Besitz einer gefährlichen Waffe bist.«
»Das ist richtig. Atax verstärkte den Rubin meines Lasers mit schwarzen Kräften.«
»Ich möchte diese Waffe haben!« sagte Stockard Ross energisch. Er schlug keinen Tausch oder ein Geschäft vor, forderte die Waffe einfach, und das ließ Frank Meax’ Zorn erwachen.
»Ich muß mich wohl verhört haben!« schnarrte er. »Was willst du?«
»Ich habe laut und vernehmlich gesprochen!« sagte der dämonische Hexenjäger.
»Die Waffe gehört mir; ich trenne mich nicht von ihr!« schrie Meax aufgebracht. »Du hast kein Recht, sie zu verlangen!«
»Sie wird ihre Kraft in meinen Händen besser entfalten als in den deinen!« erwiderte Stockard Ross. »Ich bin nicht gewillt, mit dir zu diskutieren! Die Entscheidung ist gefallen, du hast sie zu akzeptieren.«
»Und wenn ich das nicht tue?«
»Dann stirbst du. So einfach ist das!«
Meax starrte den dämonischen Hexenjäger haßerfüllt an. Er dachte nicht daran, sich von seiner Waffe, die ihn stark und mächtig machte, zu trennen.
Wenn es nicht anders ging, würde er den Höllenlaser auch gegen Stockard Ross einsetzen. Er glaubte, daß die Energiekonzentration hoch genug sein würde, um auch Ross zu schaden.
»Her mit der Waffe!« forderte Stockard Ross schneidend und streckte die Hand aus.
»Du machst einen Fehler!« warnte ihn Frank Meax. Sein Puls raste.
Würde es ihm gelingen, den Dämon zu überrumpeln?
»Gehorche endlich!« herrschte Stockard Ross ihn an.
Ein dünner Schweißfilm legte sich auf Frank Meax’ Stirn. Der Dämonenlaser gehörte ihm, und er war fest entschlossen, ihn zu behalten.
Wenn hier einer stirbt, dann bist du das! dachte Meax zornig. Der Laser schafft dich. Gleich wirst du es bereuen, zu mir gekommen zu sein!
Meax’ Hand glitt ins Jackett.
»Keine rasche Bewegung!« warnte der dämonische Hexenjäger.
»Du ziehst die Waffe nur mit zwei Fingern heraus!«
Den Teufel werde ich! dachte Meax zornig. Du hast mir keine Befehle zu geben, Stockard Ross.
Er zog die Waffe aus dem Jackett, zuerst ganz langsam, wie Ross es verlangt hatte. Aber
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