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048 - Cinemania

048 - Cinemania

Titel: 048 - Cinemania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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dröhnenden Boxen überfiel sie eine neue Schmerzwelle, doch Aruula kämpfte den Schwindel nieder und quälte sich vorwärts.
    Gedämpftes Licht fiel durch einen Vorhangspalt. Aruula zwängte sich durch die schmale Fensteröffnung und glitt, gedeckt durch den dunklen Stoff, in den Raum. Schwer atmend hielt sie inne.
    Hier drinnen, durch die dicke Mauer abgeschirmt, ging es ihr ein wenig besser.
    Vorsichtig zog sie den Vorgang beiseite und spähte in den großen Räume, der fast das gesamte Stockwerk einnahm. Zuerst konnte sie nichts außer ein paar brummenden Maschinen erkennen, dann kreuzte eine schwarz gekleidete Gestalt ihr Blickfeld. Es war ein Jello in schlichtem Gewand, der eine seltsame Kopfspange trug, die seine Ohren bedeckte.
    Aruula konnte sich nicht erklären, wozu das gut sein sollte; aber der Kerl würde es sicherlich erzählen, wenn er den kalten Stahl ihres Bihänders an der Kehle spürte. Ihr wildes Temperament duldete kein weiteres Zögern. Sie wollte endlich wissen, woher die Schmerzen stammten, die in ihr wühlten.
    Sie trat hinter dem schweren Stoff hervor und löste das Schwert aus der Arretierung. Der Schwarzgekleidete hörte nicht das Knirschen ihrer Klinge, sein Ohrenschutz machte ihn praktisch taub. Mit geschmeidigen Schritten näherte sich Aruula von hinten. Sie wollte ihn mit der breiten Klingenseite niederstrecken, um für klare Verhältnisse zu sorgen.
    Der Jello trat an die große Maschine, die den flirrenden Lichtstrahl in die Nacht hinaus warf, anscheinend, um etwas zu überprüfen. Die Gelegenheit war günstig. Er konnte ihren Angriff weder sehen noch hören.
    Aruula legte die letzten Schritte zurück und holte mit dem Schwert aus. Sie wollte gerade zuschlagen - als der Mann schlagartig von der Bildfläche verschwand.
    Ehe sie begriff, dass er nur in die Hocke gegangen war, wischte sein Fuß kreisförmig über den Boden. Sie spürte nur noch, wie ihr das Standbein unter dem Körper weggerissen wurde, dann stürzte sie schon.
    Die Attacke kam zu schnell, um sich abzufangen.
    Instinktiv zog Aruula den Kopf ein und machte einen Katzenbuckel. Ihre Schulter explodierte förmlich beim Aufprall, der Knochen knirschte verdächtig - es grenzte an ein Wunder, dass sie sich nichts brach. Rote Nebelschleier tanzten vor ihren Augen, als sie sich abrollte. Einen Wutschrei auf den Lippen, sprang sie wieder in die Höhe.
    Sie wusste nicht, wie ihr Gegner sie überlistet hatte, aber es sollte ihm kein zweites Mal gelingen. Sie stürzte sich gleich wieder auf ihn, doch der verdammte Kerl stand längst auf den Beinen und ließ sein Schwert niedersausen.
    Aruula riss ihren Bihänder empor.
    Gerade noch rechtzeitig, um den tödlichen Hieb zu parieren. Ehe sie richtig wusste, wie ihr geschah, prasselten weitere Schläge auf sie ein. Sie wurde derart in die Defensive gedrängt, dass sich das hohe Gewicht ihres Schwertes, mit dem sie schon manche Deckung durchbrochen hatte, plötzlich als hinderlich erwies.
    Die Bewegungen des Jello waren schneller, als ihre Augen folgen konnten. Er musste einer von diesen, verdammten Schatten sein! Dass Aruula noch am Leben war, verdankte sie ihren guten Reflexen. Sie reagierte nur noch instinktiv, ohne überhaupt die Chance für einen Ausfall zu erhalten. Ihre Arme wurden langsam schwer, während der Jello ohne Unterlass auf sie eindrosch.
    Verzweifelt federte sie mit schnellen Sprüngen zurück, um sich etwas Luft zu verschaffen, doch der Schatten klebte weiter an ihr. Aruula setzte trotzdem weiter auf Rückzug. Ihr Gegner war gut zwei Köpfe kleiner als sie. Für jeden Schritt den sie machte, brauchte er anderthalb.
    Der Klang klirrenden Stahls erfüllte den Raum, während sie verbissen miteinander rangen. Dann, nur einen Herzschlag lang, öffnete sich die Deckung des Schatten um einen winzigen Spalt. Sofort rammte die Barbarin den Bihänder mit aller Kraft nach vorne. Ihr Stoß wurde zu Seite gelenkt, doch mit der Spitze erwischte sie die Kopfspange des Jellos.
    Klappernd flog der Ohrenschutz zu Boden. Sein zuvor so stoische Gesicht verzog sich vor Entsetzen. Erst wollte er die Hände zum Kopf empor reißen, dann besann sich der Schatten eines Besseren. Er musste weiterkämpfen, koste es was es wolle.
    Doch Aruula reichte der kurze Moment des Zögerns bereits aus. Blitzschnell trat sie ihm vor den Brustkorb.
    Der Schatten krachte auf den Rücken, rollte sich geschmeidig nach hinten ab und stand sofort wieder auf den Füßen. Fluchend setzte Aruula nach, kam aber nur

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