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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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Zwieback hervor. Er öffnete die Dosen und reichte Carl eine. Während sie aßen, blickten sie ununterbrochen um sich. Der Feuerschein konnte eine Menge Tiere anlocken.
    Carl hob den Kopf.
    „Bewegen Sie sich nicht“, keuchte er. „Ruhig bleiben, Jeff.“
    Blitzschnell hob er das Gewehr, stellte auf Dauerfeuer, riß die Waffe hoch, zog durch, und das Gewehr ratterte los.
    Jeff warf sich zur Seite, keine Sekunde zu früh. Der gut sieben Meter lange Leib einer Regenbogen-Riesenschlange fiel zu Boden. Carl hatte gut getroffen und ihr den Schädel abgeschossen, doch der gewaltige Leib zuckte noch im Tod. Der Schwanz umklammerte Jeffs Leib und drückte ihn zusammen. Mit beiden Händen riß er die Schlange herunter und sprang einige Schritte zur Seite.
    Angeekelt sah er den zuckenden Leib an.
    „Danke“, sagte er zu Carl, der ruhig weiteraß. Jeff war der Appetit vergangen. Er packte den Rucksack zusammen und steckte sich eine Zigarette an. Er fühlte sich unendlich müde, jeder Knochen schmerzte, und sein Hirn war leer.
    Doch sie gingen trotzdem weiter. Sie kamen nur langsam vorwärts. Schwärme von Moskitos umflogen sie und stachen unerbittlich zu. Immer wieder mußten sie eine kurze Rast einlegen. Ihre mit unzähligen Brandwunden bedeckten Körper bluteten an vielen Stellen, Lianen und Farnwedel hatte ihnen schmerzhafte Wunden zugefügt.
    Langsam wurde es hell. Sie konnten sich kaum mehr auf den Beinen halten. Carl blieb erschöpft stehen.
    „Ich kann nicht mehr“, sagte er und setzte sich. Jeff folgte seinem Beispiel. Es wurde immer heller. Sie hatten die Spur des Affen nicht verloren.
    „Sollen wir etwas essen, Carl?“ fragte Jeff, doch Carl gab ihm keine Antwort. Er war im Sitzen eingeschlafen. Mühsam versuchte Jeff die Augen offenzuhalten, doch es gelang ihm nicht. Nach wenigen Augenblicken war auch er eingeschlafen.
    Doch sie schliefen nicht lange. Eine Horde Schweifaffen hatte sie entdeckt und eröffnete ein Bombardement auf sie. Die kleinen weißköpfigen Affen warfen Aststücke und Früchte auf die Schlafenden.
    Carl erwachte als erster. Verschlafen richtete er sich auf. Er gab Jeff einen Stoß, der unwillig brummend die Augen öffnete.
    Sie tranken den Rest des Wassers, aßen einige Stück Schokolade und gingen weiter. Es bereitete keinerlei Schwierigkeiten, den Spuren des Affen zu folgen. Sie überquerten einen schmalen Fluß, wuschen sich und torkelten weiter.
    Sie sahen beide furchterregend aus. Die Kleider hingen in Fetzen um ihre geschundenen Körper. Sie hatten es schon längst aufgegeben, die Fliegen zu verjagen, die über ihre Wunden krochen.
    Plötzlich hörten die Spuren auf. Ratlos blieben sie stehen.
    „Was nun?“ fragte Carl.
    Jeff zuckte mit den Schultern.
    „Suchen wir noch einige Zeit weiter“, sagte er. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als umzukehren.“
    „Das kommt nicht in Frage“, knurrte Carl verbissen. „Ich höre nicht mit der Suche auf.“
    „Das meinte ich ja auch nicht“, sagte Jeff. „Aber in unserem Zustand kommen wir nicht weit. Wir sind zu schwach, und noch eine Nacht im Urwald überleben wir nicht.“
    „Darüber reden wir später noch“, sagte Carl. Seine Wangen waren eingefallen, der Bart war versengt und die Augen blutunterlaufen. Er muß entsetzliche Schmerzen haben, dachte Jeff.
    Eine Zeitlang suchten sie die Umgebung nach Spuren des Affen ab, doch sie fanden keine.
    „Wahrscheinlich ging er nicht mehr am Boden“, sagte Carl schließlich. „Er wird auf einen Baum geklettert sein und sich über dem Boden fortbewegt haben.“
    „Sie können recht haben“, sagte Jeff. „Suchen wir weiter.“
    Beide hatten es bis jetzt vermieden, über die Ereignisse zu sprechen, doch sie dachten ununterbrochen an den Affen und an Susan.
    „Geben wir die Suche auf“, sagte Jeff nach weiteren zwei Stunden vergeblicher Suche, doch Carl wollte davon nichts wissen. Unbeirrt ging er weiter, obwohl er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte.
    Zehn Minuten später blieb Carl stehen.
    „Sehen Sie selbst, Jeff“, sagte er mit zitternder Stimme. „Träume ich, oder …“
    Jeff trat neben ihn. Zwischen den Urwaldriesen erkannten sie eine schmale Lichtung, auf der ein aus Steinen gebautes Haus stand.
    „Ein Haus“, sagte Jeff ungläubig. „Ein Steinhaus!“
    „Nichts wie hin“, keuchte Carl. Er entsicherte das Gewehr und rannte los. Der Anblick des Hauses verlieh ihm neue Kräfte. Jeff folgte ihm. Auch er hatte sein Gewehr entsichert.
    Das Haus war

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