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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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vor?“
    „Denken Sie nicht daran, Carl“, sagte Jeff drängend. „Wir müssen endlich aufbrechen, bevor das Monster oder die Indianer zurückkommen.“
    „Sie haben leicht reden“, sagte Carl schwach. „Sie liebten ja Susan nicht. Wir wollten heiraten, und jetzt …“ Er schluckte. „Sie haben recht, wir müssen weiter, sonst können wir ihr nicht helfen.“
    „Endlich nehmen Sie Vernunft an. Stützen Sie sich auf mich.“
    Carl legte einen Arm um Jeffs Schultern, der zusammenzuckte, denn auch er hatte einige Brandwunden abbekommen. Sie torkelten auf den nahen Urwald zu. Nach einigen Minuten umfing sie der Tropenwald. Das brennende Indianerdorf war kaum mehr auszumachen. Sie blieben stehen und sahen zurück. Von den Indianern war nichts zu sehen. Auch der Affe war verschwunden.
    Nach hundert Metern umfing sie undurchdringliche Dunkelheit.
    „Es hat keinen Sinn weiterzugehen“, sagte Carl. „Wir sehen nichts. Und der Urwald ist voller Gefahren.“
    „Was sollen wir denn unternehmen?“ fragte Jeff.
    „Nichts“, sagte Carl. „Niederlegen und schlafen.“
    „Blödsinn“, sagte Jeff. „Ich kann nicht schlafen. Wir gehen weiter. Es geht jetzt schon viel besser, meine Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt. Viel kann ich zwar nicht sehen, aber genug, um weitergehen zu können. Wir gehen jetzt in einem Halbkreis um die Lichtung herum, so lange, bis wir die Spuren des Affen gefunden haben, denen wir folgen werden.“
    „Sie sind wahnsinnig geworden. Das hat doch keinen Sinn. Wir müssen den Morgen abwarten.“
    „Ich sage Ihnen etwas, Carl. Ich gehe. Entweder Sie kommen mit, oder Sie lassen es bleiben, verstanden?“
    „Da« war deutlich, Sie Schwein“, sagte Carl. „Sie würden mich glatt allein hier lassen.“
    „Ja, das würde ich tun“, sagte Jeff hart. „Kommen Sie mit, oder?“
    „Sie lassen mir ja keine andere Wahl“, stieß Carl hervor.
    Jeff ging vor. Er hielt sich nach links. Langsam gingen sie weiter. Nach einigen Minuten ließen Carls Schmerzen nach. Die schmerzstillenden Tabletten hatten geholfen.
    Überall waren Geräusche zu hören. Jeff versuchte nicht daran zu denken, welche scheußlichen Tiere da am Boden herumkrochen. War es schon bei Tag kein Vergnügen, durch den Urwald zu laufen, so war es bei Nacht die Hölle.
    Vor den Raubkatzen hatte Jeff keine Angst. Die meiste Sorgen bereiteten ihm die unzähligen Schlangen, von denen einige einen tödlichen Biß hatten. Zusätzlich gab es dann noch einen Haufen von ekelhaften Spinnen und Insekten, deren Biß oft sehr gefährlich war.
    Plötzlich blieb Jeff stehen. Er war sicher, die Stelle gefunden zu haben, wo der rote Affe aus dem Urwald aufgetaucht war. Einige umgestürzte kleinere Bäume waren ein deutlicher Hinweis.
    „Hier entlang geht es“, sagte Jeff.
    „Sie wollen tatsächlich nicht von Ihren wahnwitzigen Unternehmen ablassen, Jeff?“
    „Wir gehen weiter“, sagte Jeff. „In ein paar Minuten legen wir eine Pause ein. Ich habe Hunger und sehne mich nach einer Zigarette.“
    „Ein Picknick im nächtlichen Urwald, Sie haben vielleicht Nerven“, sagte Carl, der schon wieder einiges von seiner Kaltschnäuzigkeit zurückgewonnen hatte. Er dachte die ganze Zeit an Susan. Er versuchte den Gedanken an sie zu verdrängen, doch es gelang ihm nicht. Immer sah er das Bild des Riesenaffen vor sich, der Susan in seiner Faust hielt und beschnupperte. Wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, er hätte es niemals geglaubt. Der rote Affe existierte nicht nur in der Phantasie der Eingeborenen. Er war Realität.
    Nach fünf Minuten blieb Jeff stehen und knipste sein Feuerzeug an. Sofort waren sie von Insekten umringt, die summend um sie herumflogen. Jeff bückte sich und hob einen Ast auf, den er mit dem Feuerzeug zum Brennen brachte.
    „Wollen Sie einen Fackelzug veranstalten?“ fragte Carl.
    „Ich will sehen, ob wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Jeff. Eine Zwergbeutelratte ergriff erschreckt die Flucht. Jeff sah sich kurz um. „Der Affe ist hier vorbeigekommen“, sagte er schließlich. „Wir können jetzt ruhig eine Pause einlegen.“
    Sie suchten einige Holzstücke zusammen und steckten sie in Brand, aber es dauerte ziemlich lange, bis sie ein Feuer zustande gebracht hatten, denn das Holz war feucht und wollte nur schlecht brennen. Die beiden Männer setzten sich gegenüber, die Gewehre hatten sie entsichert auf den Knien liegen. Jeff öffnete den Rucksack und holte zwei Konservendosen und eine Packung

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