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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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mitgenommen. Sie öffnete eine Tür und knipste das Licht an. Susan Wood und Carl Ellison schliefen den totenähnlichen Schlaf, und die Indianerinnen rührten sich auch nicht. Carol wußte, daß es nicht möglich war, die Schlafenden zu wecken. Sie löschte das Licht und schloß die Tür. Der Reihe nach sah sie rasch in die anderen Räume, bis sie Jeff entdeckte.
    Er lag auf einer Holzpritsche, und seine Arme waren mit Stahlfesseln zusammengepreßt, die aus der Pritsche ragten.
    Jeff blinzelte verschlafen ins Licht.
    „Still“, sagte Carol leise.
    Jeff hob den Kopf und sah sie an.
    „Mein Bruder schläft“, sagte sie. „Wir werden fliehen. Nur frage ich mich, wie ich die Fesseln lösen kann.“
    „Das ist ganz einfach“, sagte Jeff fast unhörbar. „Am Fußende der Pritsche muß sich ein Schalter befinden, den brauchst du nur herunterzuklappen, und die Fesseln öffnen sich.“
    Carol beugte sich vor und sah den Schalter. Sie drückte ihn herunter, und die Fesseln glitten auf. Jeff richtete sich auf und massierte die Unterarme. Er stand schwankend auf, setzte sich gleich wieder und schüttelte die Arme.
    „Wäre es nicht besser“, sagte Jeff, „wenn wir deinen Bruder überwältigen würden, anstatt zu fliehen?“
    Carol schüttelte entschieden den Kopf.
    „Sein Zimmer ist versperrt, wir kommen nicht hinein, und wenn er entdeckt, daß wir frei sind, dann hetzt er uns den Riesenaffen an den Hals. Wir müssen fliehen, das ist unsere einzige Chance.“
    „Was ist mit Carl?“
    „Er ist bewußtlos“, sagte Carol. „Wir können ihn nicht mitnehmen, auch Susan Wood müssen wir hier lassen.“
    „Sie ist doch da“, sagte Jeff grimmig. „Wie ich es mir gedacht habe.“
    „Wir verlassen sofort das Haus“, sagte Carol. „Wir müssen nur zehn Minuten gehen, dann erreichen wir den Fluß. Terry hat dort in einer Bootshütte zwei Motorboote. Kannst du gehen, Jeff?“
    Der Reporter stand auf. Er fühlte sich müde, sein Körper schmerzte noch immer. Mühsam tat er einige Schritte.
     

     
    „Es muß gehen“, sagte er. „Wir brauchen aber Waffen.“
    „Mein Bruder muß hier einige Gewehre haben“, sagte Carol. „Ich hole zwei.“
    Jeff folgte ihr, blieb aber am Gang stehen und machte Lockerungsübungen.
    Nach einigen Minuten fühlte er sich etwas besser. Carol kam mit zwei Schnellfeuergewehren und einigen Magazinen zurück, die Jeff im Gürtel verstaute.
    „Wir müssen leise sein“, sagte Carol. „Er darf nicht aufwachen, sonst sind wir verloren.“
    Sie schlichen die Stufen hoch und huschten über den Gang. Carol holte rasch aus ihrem Zimmer Stiefel, dann eilten sie weiter, sperrten die Eingangstür auf und traten auf die Lichtung.
    Carol schlüpfte rasch in die Stiefel. Jeff war neben der Tür stehengeblieben und lauschte ins Haus. Er hörte das Zuschlagen einer Tür und zuckte zusammen.
    „Dein Bruder ist wach“, sagte er. „Wir haben nur mehr wenige Sekunden Zeit, bis er unsere Flucht entdeckt hat.“
    Carol lief voraus. Sie kannte den Weg. Sie rannte zum Urwald, blieb kurz stehen und sah sich um. Ein schmaler Weg schlängelte sich durch die Bäume hindurch. Jeff folgte Carol schwer atmend. Immer wieder wandte er den Kopf und sah zurück, doch er konnte nichts erkennen. Es war zu dunkel.
    Sie liefen, so rasch es ging, und versuchten erst gar nicht, keine Geräusche zu verursachen.
     „Er hat uns gewiß schon den Affen nachgejagt“, keuchte Carol. „Rascher, wir müssen rascher laufen.“
    Nach fünf Minuten standen die Bäume nicht mehr so dicht beisammen, und sie konnten Einzelheiten erkennen. Sie erreichten die Uferböschung, und Carol lief nach rechts. Der Himmel war wolkenlos, und der Mond stand hoch. Der Fluß schimmerte schwarz, und in fünfzig Meter Entfernung sah Jeff die Silhouette des Bootshauses.
    Sie hörten das Krachen von Zweigen. Der Affe war hinter ihnen her. Jeff stolperte, stürzte zu Boden, verlor dabei sein Gewehr, das über die Uferböschung fiel und im Fluß verschwand.
    „Komm schon“, schrie ihm Carol ungeduldig zu, die weitergelaufen war und das Bootshaus erreicht hatte. Die Tür war mit einem Schloß gesichert. Sie riß daran, bekam es aber nicht auf.
    Jeff stand taumelnd auf und rannte weiter. Neben Carol blieb er schwer atmend stehen. Er riß am Vorhängeschloß, aber vergebens.
    „Ich brauche einen Stein“, sagte er keuchend.
    Sie bückten sich und fanden schließlich einen faustgroßen Stein. Es dauerte nur Sekunden, und das Schloß sprang auf.
    Im Inneren

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