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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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gesunde Empfinden eines jeden Menschen sträubt. Diese Erfindung ist unmenschlich, grausig und unappetitlich.“
    „Das ist deine Meinung, Carol“, sagte Tucker böse. „Ich denke da anders. Diese Experimente eröffnen ganz neue Möglichkeiten. Es wird möglich sein, völlig neue Geschöpfe zu erschaffen. Der Mensch ist nicht mehr an seine Gestalt gebunden, es wird möglich sein, seinem Körper jede beliebige Gestalt zu geben.“
    „Das ist scheußlich“, schrie Carol.
    „Und zusätzlich gelangen mir einige andere Experimente recht gut“, sagte Tucker grinsend. „Ich kann Menschen willenlos machen und ihr Gedächtnis wie ein Magnetband löschen.“
    „Darauf bist du noch stolz“, sagte Carol verächtlich. „Ich will fort, Terry. Ich halte es nicht mehr aus.“
    „Tut mir leid, Carol“, sagte er. „Du bist zwar meine Schwester, aber ich kann kein Risiko mit dir eingehen. Du bleibst hier. Entweder du nimmst Vernunft an, oder …“
    „Du drohst mir?“ fragte Carol. „Siehst du jetzt endlich, wie tief du gesunken bist, Terry?“
    Tucker stand auf.
    „Ich drohe dir nicht, Carol“, sagte er, „aber es wäre mir sehr unangenehm, wenn du mich zwingen würdest, dich zu behandeln.“
    Carol zitterte vor unterdrückter Wut.
    „Ich habe verstanden“, sagte sie keuchend. „Demnach bin ich jetzt eine Gefangene?“
    „So kann man es auch sagen“, stellte Tucker kalt fest. „Du bleibst in deinem Zimmer.“
    Das Mädchen setzte sich.
    „Ich flehe dich an, Terry, nimm Vernunft an.“
    „Ich weiß, was ich tue.“ sagte er.
    „Was machst du mit Susan Wood und Carl Ellison?“
    „Susan verwende ich zu einem interessanten Experiment“, sagte Tucker zynisch. „Zuerst wollte ich ihr behandelten Affensamen einpflanzen, aber davon bin ich abgekommen. Ich werde Carls Sperma behandeln und sie damit befruchten. Ich bin schon neugierig, was dabei herauskommt, ein Genie oder ein Monster.“
    Carol schlug die Hände vor das Gesicht und weinte.
    „Du bist kein Mensch mehr“, stieß sie schluchzend hervor. „Du bist ein Monster.“
    „Ich kann auch anders, Carol“, sagte Tucker drohend. „Seit gestern verabscheue ich dich. Es war entwürdigend, wie du dich Jeff an den Hals geworfen hast.“ Er öffnete die Tür, trat in den Gang und sperrte ab.
    Das Mädchen schluchzte eine Zeitlang weiter, dann wischte sie sich die Tränen ab.
    Sie mußte fliehen. Sie hatte Angst vor ihrem Bruder. Sie konnte sich nicht erklären, was die Veränderung Terrys hervorgerufen hatte. Bis vor einem Jahr war er ein netter Junge gewesen, mit dem sie sich prächtig verstand. Nach dem Tod ihrer Eltern vor drei Jahren war sie zu Terry gezogen. Schon als Kind war er überdurchschnittlich intelligent gewesen. Er lernte unglaublich rasch und merkte sich alles, was er einmal gelesen hatte.
    Er war von einer unglaublichen Wissensbegierde, und hatte sich mit nahezu allen Wissensgebieten beschäftigt. Er studierte eifrig, schloß aber kein Studium ab, da er es als unwichtig empfand, einen Titel zu haben. Er war lernbesessen. Dann fing er mit einigen Experimenten an, hatte damit die ersten Erfolge zu verzeichnen und meldete einige Patente an, die ihm recht viel Geld einbrachten.
    Von einem Tag auf den anderen eröffnete er Carol, daß er genug von Chikago habe und nach Brasilien gehen wolle, wo er in Ruhe und ungestört seine Experimente durchführen könne. Er fuhr los, und Carol hörte ein halbes Jahr nichts von ihm. Dann bekam sie Briefe, in denen er sie bat, zu ihm zu kommen. Carol war nur mäßig begeistert gewesen, hatte sich dann aber doch entschlossen, zu Terry zu fahren. Er hatte sie abgeholt, und mit dem Motorboot waren sie zu seinem Haus gefahren.
    Anfangs war er ihr nicht sehr verändert erschienen, doch nach ein paar Tagen, als sie nach und nach mehr von seinen Experimenten erfuhr, bekam sie Angst. Sie hatte einige lautstarke Auseinandersetzungen mit ihm, die aber nichts nützten. Sie wollte fort, doch er weigerte sich, sie fortzulassen. Sie sei der einzige Mensch, der ihm etwas bedeute, hatte Terry gesagt, und er lasse sie nicht fort.
    Sie hatte alles versucht, ihn umzustimmen, ihn von seinen wahnsinnigen Experimenten abzuhalten, doch vergeblich.
    Sie mußte fort, möglichst rasch. Sie hatte Angst vor Terry und dem unheimlichen Geschöpf, das er Harlo nannte und das eine Kreuzung zwischen Mensch und Affe war.
    Sie hatte Harlo einige Male gesehen, und sich dabei immer gefürchtet. Das unheimliche Geschöpf verfügte über eine

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