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048 - Der rote Affe

048 - Der rote Affe

Titel: 048 - Der rote Affe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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des Bootshauses war es völlig dunkel. Sie tasteten sich langsam vorwärts. Jeff blieb stehen und riß ein Streichholz an. Er bückte sich. Carol hatte recht, hier lagen zwei Motorboote. Eines war ziemlich groß, das andere eine kleine Nußschale.
    „Wir nehmen das kleine Boot“, sagte Jeff und sprang ins Boot, das heftig schwankte. Carol folgte seinem Beispiel. Jeff riß ein weiteres Hölzchen an. Das Boot war ziemlich klein, mit einem einfachen Außenbordmotor ausgestattet. Das Streichholz verlöschte, und er riß ein weiteres an.
    Er holte sein Taschenmesser heraus und schnitt die Schnur durch, mit dem das Boot am Steg festgebunden war. Jeff packte eine Stange und stieß das Boot ab. Es schaukelte leicht, drehte sich etwas zur Seite und war halb aus dem Bootshaus, als sie den Schatten sahen. Er riß den Starter durch, doch der Motor sprang nicht an. Er versuchte es nochmals, diesmal stärker, wieder wollte der Motor nicht anspringen. Das Boot glitt aus dem Bootshaus.
    „Der Affe“, keuchte Carol.
    Das Monster stand auf der Böschung und hatte den Körper weit nach vorn gebeugt.
    „Gib mir das Gewehr“, sagte Jeff, und Carol gehorchte. Jeff hob die Waffe, stellte auf Dauerfeuer und zog durch. Die Schüsse hallten schaurig über den Fluß.
    Der rote Affe stieß einen Schrei aus und richtete sich auf. In der Dunkelheit konnte Jeff nicht erkennen, wo er das Biest getroffen hatte, doch es gab keinen Zweifel, daß der Affe verwundet war.
    Jeff riß nochmals den Starter durch, diesmal sprang der Motor blubbernd an. Er gab Gas, und das Boot setzte sich langsam in Bewegung.
    Der rote Affe griff mit beiden Händen nach dem Boot, und Jeff schoß wieder. Kopfüber fiel das Monster in den Fluß, die beiden Arme klatschten ins Wasser, nur wenige Zentimeter vom Boot entfernt. Jeff beschleunigte stärker, und das Boot schoß über die ruhige Wasseroberfläche. Der Mond trat hinter einer einzelnen kleinen Wolke hervor, und Carol wandte den Kopf.
    Im Mondlicht konnte sie deutlich den Affen erkennen, der sich schwerfällig aufrichtete und ein lautes, klagendes Bellen ausstieß.
    „Wir haben es geschafft“, sagte Jeff. „Hoffentlich haben wir genügend Benzin.“
    Er suchte nach einer Benzinkanne, fand aber keine. Weit würden sie nicht kommen. Er wollte versuchen, sein eigenes Boot zu erreichen.
    Er drosselte die Geschwindigkeit. Im Augenblick drohte ihnen keine Gefahr. Der Affe war verwundet, und bis Tucker sich an die Verfolgung machen konnte, hatten sie schon einen schönen Vorsprung gewonnen.
    „Mein Bruder darf uns nicht erwischen“, sagte Carol. „Er bringt uns glatt um.“
    Jeff nickte. Er konzentrierte sich ganz auf das Fahren. Er fuhr in der Mitte des Flusses und drosselte die Geschwindigkeit noch mehr.
    Eine Stunde später gab das Boot den Geist auf, das Benzin war alle. Jeff steuerte ans Ufer.
    „Was nun?“ fragte Carol.
    „Wir warten, bis es hell ist“, sagte Jeff. „Dann gehen wir den Fluß entlang, bis wir mein Boot gefunden haben. Es kann nicht mehr weit sein.“
    „Und wenn uns mein Bruder verfolgt? Wir hätten das zweite Boot versenken sollen.“
    „Dazu hatten wir keine Zeit“, meinte Jeff. „Wir können froh sein, daß uns die Flucht gelungen ist.“
    „Wir müssen gleich weiter“, sagte Carol drängend. „Das zweite Boot ist mit Suchscheinwerfern ausgestattet. Und Terry weiß, daß du irgendwo ein Boot verstaut hast. Wenn er es findet, dann haben wir nicht viele Chancen.“
    Jeff kratzte sich das Kinn. Sie hatte recht, ohne Boot und nur mit der mangelhaften Ausrüstung, die sie besaßen, waren sie verloren.
    Er versenkte das unbrauchbar gewordene Boot, und sie gingen den Fluß entlang. Als sie eine halbe Stunde lang gegangen waren, hörte Jeff Motorengeräusch. Sie warfen sich zu Boden. Ein Motorboot fuhr den Fluß hinunter. Ein Suchscheinwerfer tauchte die Wasserfläche in gleißendes Licht.
    „Zu spät“, knurrte Jeff verbittert, als das Boot an ihnen vorbeifuhr. „Er braucht nur unser Boot zu finden, es zu versenken oder es mitzunehmen, und wir sind verloren.“
    Carol schwieg. Mutlos gingen sie weiter. Sie kamen nur langsam vorwärts. Nach vierzig Minuten hörten sie wieder das Motorengeräusch. Terry Tucker kam zurück.
    „Er hat mein Boot gefunden“, schrie Jeff wütend.
    Sie standen hinter einer Baumgruppe und starrten auf den Fluß. Tucker fuhr an ihnen vorbei, im Schlepptau hatte er Jeffs Boot.
    „Gib mir das Gewehr“, sagte er zu Carol. „Ich versuche ihn zu

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