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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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Miß«, sagte er in verbindlichem Tonfall, »aber der Ring ist mir doch noch nicht eng genug. Ich fürchte, ich könnte ihn allzu leicht verlieren. Am besten wird es wohl sein, wenn ich selbst einmal mit Ihrem Meister spreche.«
    »Ich werde ihm Bescheid sagen, Sir«, erwiderte die Verkäuferin und verschwand durch einen Türbogen, der mit einem schwarzen Samtvorhang verhängt war.
    Healing drehte sich nicht um. Er legte lediglich die linke Hand auf den Rücken und schnipste mit Daumen und Zeigefinger. An dem leisen Geräusch hörte er, daß sich die Ladentür augenblicklich öffnete. Zwei Männer drängten herein.
    »Sie holt den Meister aus der Werkstatt«, brummte Healing. »Timmy, du bewachst die Tür. Bill, stell dich neben den Durchgang. Wenn er herauskommt, gibst du ihm eins auf den Hinterkopf!« Ein Mann von fast dreißig Jahren, der jetzt ein großes rundes Taschentuch vor das Gesicht gebunden hatte, begab sich in die angewiesene Position. Er holte vorsorglich schon mit der langläufigen Pistole aus, die er in der rechten Hand hifelt.
    Healing sah nervös auf seine Uhr. »Verdammt, wo bleibt sie denn?« knurrte er. »In dreißig Sekunden geht das Licht aus! Wenn sie…«
    »Sssst!« zischte der Mann, der sich neben dem Vorhang postiert hatte.
    Die Verkäuferin kam zuerst in den Laden zurück. Sie hatte schon zwei oder gar drei Schritte von dem Türbogen weg in den Laden hinein gemacht, als ihr der Mann mit dem roten Tuch vor dem Gesicht endlich bewußt wurde. Erschrocken drehte sie sich um und wollte schreien, aber sie brachte vor Aufregung nur ein heiseres Krächzen heraus. Zu spät war es ohnedies. Tub Lens, der Goldschmiedemeister der Firma Mäil and Sons, hatte ebenfalls schon den Türbogen durchquert. Hart und brutal traf ihn in diesem Augenblick der Pistolenlauf knapp oberhalb der linken Schläfe. Und im selben Augenblick erloschen sämtliche Lichter in dem kleinen Juweliergeschäft.
    ***
    Eine Minute vor zehn Uhr früh erhielt er seine Verbindung.
    »Geheimdienst des Schatzamtes«, sagte eine unpersönliche Männerstimme in der Telefonleitung, »Mark Hendriks am Apparat.«
    »Hier spricht Dave Crockett. Ich bin ein G-man vom FBI-Büro New York. Im Augenblick leite ich eine vom FBI zusammengestellte Mordkommission. Wir befinden uns im dritten Kellergeschoß des Lorraine-Building in Manhattan, nahe der 42. Straße. In einem Lastenaufzug wurde hier kurz nach neun Uhr die Leiche eines Mannes gefunden, der einen Dienstausweis vom Geheimdienst des Schatzamtes bei sich führte. Das Foto auf dem Dienstausweis scheint tatsächlich den Mann darzustellen, der ermordet vor uns liegt. Sein Name ist Mac B. Williams. Können Sie mir bestätigen, daß dieser Mann für Sie arbeitet, Sir?«
    »Beschreiben Sie ihn!«
    Crockett tat es mit der Gründlichkeit, die man von einem Mann erwarten konnte, der in solchen Dingen geschult ist.
    »Das ist er«, sagte die Stimme in Washington. »Mein Gott, das ist ja entsetzlich. Ich kenne Mac seit acht oder neun Jahren. Ich begreife nicht, wie das passieren konnte. Haben Sie schon irgendeinen Verdacht, G-man?«
    »Nein, Sir, wir sind ja erst ein paar Minuten hier.«
    »Wie ist es denn passiert?«
    »Ihm ist offenbar mit einem stumpfen Gegenstand der Hinterkopf zertrümmert worden. Er muß auf der Stelle tot gewesen sein.«
    »Es will mir nicht in den Kopf.«
    »Können Sie mir Aufschlüsse darüber geben, was Mr. Williams in New York zu tun hatte? Nach seinem Ausweis muß ich schließen, daß er eigentlich in Washington arbeitete. Oder stimmt das nicht?«
    »Doch. Das ist richtig. Aber wir sind da hinter einer gewissen Sache her, die noch in den Kinderschuhen steckt. Deshalb möchte ich auch lieber nicht darüber sprechen. Mac fuhr lediglich nach New York, um beim dortigen Finanzamt Einblick in ein paar Akten zu nehmen.«
    »Er verfolgte also gewissermaßen eine Spur?«
    »Das tat er. Aber nicht so, wie Sie vielleicht annehmen, G-man. Bisher wissen lediglich ein hoher Beamter bei uns, ich selbst und Mac von diesem Verdacht. Damit auch die Leute vom Finanzamt in New York keine Möglichkeit zu 'übereilten Schlußfolgerungen haben sollten, hatten wir es so besprochen, daß Mac in New York die Akten von sechs Firmen durchsehen sollte. Außerdem — wann wurde er gefunden?«
    »Kurz nach neun heute früh.«
    »Dann kann er noch nicht einmal beim Finanzamt gewesen sein. Er ist mit dem Nachtzug gefahren und irgendwann nach sieben in New York eingetroffen. Das Finanzamt dürfte nicht vor

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