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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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beachten, Triggy warf einen Blick auf seine Uhr.
    »Noch eine knappe Minute«, flüsterte er. »Warten!«
    Sie stellten sich dicht zueinander und blockierten die Tür. Ihre Gesichter verrieten die Spannung, die in ihnen herrschte. Aber niemand nahm sich die Zeit, ihre Gesichter gründlich zu betrachten. Jeder im Flur war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, in seine Probleme vertieft, auf sein nächstes Ziel konzentriert.
    Bis auf einmal alle Lampen schlagartig verlöschten und den schier endlosen Korridor in eine undurchdringliche Finsternis gleiten ließen.
    »Masken auf!« sagte Triggy Cathorpe leise.
    Sie zogen die Masken aus den Taschen, streiften sie über die Köpfe und zogen sie zurecht. Dann nahmen sie die Taschenlampen in die linke, die Schußwaffen in die rechte Hand und betraten das vorderste Büro der Versicherungsgesellschaft.
    »Alle Mann Hände hoch! Keine Bewegung! Dies ist ein Überfall! Wir sind bewaffnet, und wir werden schießen, wenn jemand Widerstand leistet!«
    Cathorpes Stimme klang dumpf. Die Strahlen der Lampen geisterten durch den dunklen Raum, der keine Außenfenster besaß und ohne elektrisches Licht absolut finster war. Während drei Gangster an vorher festgelegten Stellen stehenblieben, so daß sie den gesamten Raum im Lichtfeld der Lampen und damit unter ihrer Kontrolle hatten, stieg Triggy Cathorpe kurzerhand über die Barriere und ging zu dem Rollschrank, wo der Kassierer saß.
    Der Kassierer hatte schon bei Cats ersten Worten den Alarmknopf unter seinem Stuhl niedergetreten. Dann war ihm eingefallen, daß die Alarmanlage am allgemeinen Stromnetz hing und also genauso ausgeschaltet war wie jede Lampe im Büro. Unter diesen Umständen, sagte er sich, kann kein Mensch von mir erwarten, daß ich auch noch mein Leben riskiere. Er hob gehorsam die Hände und blieb stocksteif auf seinem Stuhl sitzen.
    Inzwischen war Cathorpe bei ihm angelangt, »Zieh deine Frühstückstasche herüber!« kommandierte der Gangster.
    Der Kassierer bückte sich gehorsam und zog die Tasche heran, die er links von seinem Rollschrank abgestellt hatte. Der Kerl weiß aber gut Bescheid, schoß es ihm durch den Kopf. So gut, als ob er schon einmal hiergewesen wäre…
    »Kipp alles ’raus, was darin ist!« sagte Triggy Cathorpe.
    »Ja, Sir«, stieß der Kassierer ängstlich hervor. Er hatte im Lichtschein von Cats Lampe gesehen, daß tatsächlich die ungeheuer groß und drohend wirkende Mündung eines schweren Colts auf ihn gerichtet war, und das raubte ihm den letzten Widerstandsgeist. Gehorsam ließ er den ganzen Inhalt seiner Tasche auf den Boden fallen.
    »Das Geld hinein!« befahl Cathorpe. »Alles! Los!«
    Mit zitternden Händen raffte der Kassierer die säuberlich in Fächer sortierten Geldscheine zusammen und schaufelte schließlich mit beiden Händen auch noch die Münzen in seine Tasche.
    Cathorpe behielt seinen Revolver in der rechten Hand, während er sich die Tasche unter den linken Arm klemmte und langsam rückwärts ging. Obgleich von dem Kassierer nichts zu befürchten war, traute ihm Cat nicht. Er hätte keinem Kassierer getraut, und deshalb entfernte er sich rückwärts.
    Als er seiner Meinung nach fast die Barriere erreicht haben mußte, stieß er mit dem linken Fuß gegen irgendein Hindernis. Ein leiser Aufschrei folgte. Cat wirbelte herum, während sein Daumen schon den Hahn des Colts zurückzog.
    Das schreckensbleiche Gesicht eines rothaarigen Mädchens geriet in den Lichtschein seiner Lampe. Die langen, schlanken, nylonbestrumpften Beine des Mädchens ragten etwas in den Gang zwischen den Schreibtischen heraus. Cat atmete tief.
    »Glück gehabt, Puppe«, sagte er und ließ den Hahn des Revolvers sehr vorsichtig wieder vorgleiten, während er sich gleichzeitig wieder umdrehte und den letzten Schritt hin zur Barriere machte. Er stieg hinüber, richtete den Lichtstrahl auf sein rechtes Handgelenk und sah auf die Uhr, die er eigens für diesen Tag rechts trug. Sie hatten noch gut zwei Minuten Zeit. Mehr als genug, um zu der Stelle zu gelangen, wo einer der vier Schnellaufzüge eigens für sie halten würde, sobald man die Stromversorgung des Gebäudes wieder einschaltete.
    »Wir gehen hinaus in den Flur«, verkündete Triggy in drohendem Tonfall. »Wenn jemand von euch nachkommen will, kann er es tun. Seine Beerdigung wird dann bald stattfinden.«
    Cat ging als erster hinaus, wobei er seine Lampe ausschältete. Er war sehr zufrieden mit sich selbst und seinem kleinen Team. Daß er vor aller

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