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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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neun öffnen. Da er nicht angemeldet war, worauf wir absichtlich verzichtet haben, kann nicht einmal jemand vom Finanzamt von seiner Anwesenheit gewußt haben. Es ist daher völlig ausgeschlossen, daß seine Ermordung in irgendeinem Zusammenhang mit der Sache stehen könnte, die er verfolgen sollte.«
    »Vorläufig muß ich mich auf Ihr Wort verlassen, Sir. Aber wenn er in New York nur zum Finanzamt gehen sollte, wie kommt er dann in das Lorraine-Building? Hier gibt es nicht einmal eine Nebenstelle des Finanzamtes.«
    »Ich kann es mir auch nicht denken, was er da wollte. Aber gedulden Sie sich einen Augenblick. Ich lasse seine Sekretärin rufen. Vielleicht weiß die etwas. Augenblick, es wird nicht lange dauern. Mac hat — hm — hatte sein Büro schräg gegenüber von meinem, Augenblick!«
    »Bitte.«
    Dave Crockett nahm den Telefonhörer in die andere Hand und blickte hinüber zu den Kollegen, die jetzt damit beschäftigt waren, den Tascheninhalt des Toten einzusammeln.
    Ein Experte vom Spurensicherungsdienst hatte sich hauchdünne Gummihandschuhe übergestreift, ein paar Bogen blütenweißes Papier neben dem Leichnam ausgebreitet und verteilte darauf den Inhalt aus allen Anzugtaschen. Soweit Crockett es aus der Ecke, wo er telefonierte, verfolgen konnte, kamen nur alltägliche Dinge zum Vorschein.
    »Hallo?« drang eine weibliche Stimme undefinierbaren Alters durch die Leitung. »Hier spricht Mrs. Colloway.«
    »Guten Tag, Mrs. Colloway«, sagte Dave Crockett. »Ich möchte Ihnen einige Fragen stellen. Mein Name ist Crockett, und ich bin ein G-man vom New Yorker FBI-Büro. Sie arbeiten für Mr. Williams, nicht wahr?« '
    »Ja, Sir. Schon seit einigen Jahren.«
    »Mr. Williams ist heute früh mit dem Zug von Washington nach New York gefahren. Wußten Sie von dieser Reise?«
    »Selbstverständlich. Als seine Sekretärin…«
    »Ja natürlich. Wann erfuhren Sie von dieser Reise?«
    »Gestern nachmittag. Als Mister Williams aus der Besprechung kam, bei der diese Reise beschlossen wurde.«
    »Haben Sie mit irgend jemand darüber gesprochen?«
    »Mit dem Reisebüro, wo ich die Fahrkarte bestellte.«
    »Mit wem noch?«
    »Mit niemand sonst; Sir.«
    »Könnte Mr. Williams jemand erzählt haben, daß er dienstlich nach New York muß?«
    »Das glaube ich nicht, Sir.«
    »Haben Sie mit ihm über die Reise gesprochen?«
    »Ja, Sir. Ein paar Minuten. Wir diskutierten die Frage, ob er mit seinem privaten Wagen oder womit er sonst fahren wollte.« '
    »Warum nahm er nicht den Wagen?«
    »Er sagte, daß die Bremsen nicht ganz in Ordnung seien. Und bevor man sie nicht nachgesehen hätte, wollte er eine so lange Strecke doch lieber nicht mit dem Wagen fahren.«
    »Das ist einleuchtend. Was wurde sonst noch im Zusammenhang mit dieser Reise gesprochen?«
    »Eigentlich nichts mehr, Sir.«
    »Bitte, denken Sie noch einmal in Ruhe darüber nach. Erinnern Sie sich. Jede kleine Bemerkung kann für uns von Wichtigkeit sein.«
    »Ich will es versuchen…«
    Eine Pause trat ein. Lieber Himmel, dachte Dave Crockett, wie oft habe ich das schon gesagt: Jede Kleinigkeit kann wichtig sein, versuchen Sie, sich zu erinnern, lassen Sie sich Zeit, auch das unbedeutendste Ereignis — manchmal hängt es einem selbst zum Halse heraus. Natürlich kommt auch jetzt wieder nichts dabei heraus. Niemand in New York schien etwas von seiner Ankunft gewußt zu haben. Trotzdem ist er keine zwei Stunden hier, und schon schlägt ihm jemand den Schädel ein. Verrückt…
    »Hallo, Sir?« fragte die weibliche Stimme im Hörer.
    Crockett riß sich aus seinen Gedanken.
    »Ja, ich höre.«
    »Mir fällt ein, daß Mr. Williams etwas Privates erwähnte.«
    »Im Zusammenhang mit dieser New-York-Reise? Was war es?«
    »Nun, er bemerkte ganz nebenbei, daß er dazu käme, jemanden zu besuchen. Es hörte sich an, als ob er von einem alten Bekannten spräche.«
    »Nannte er den Namen?«
    »Ja. Es klang wie Sarch, Sarge, Sartsh oder so ähnlich.«
    Als sollte die Bedeutung dieses Satzes vom Schicksal noch besonders unterstrichen werden, erloschen in diesem Augenblick auch im dritten Kellergeschoß wie überall im Hause sämtliche Lampen. Sarch, echote es in Crocketts Gehirn, wenn hier einer unter den zwanzigtausend Leuten dieses Baues so oder ähnlich heißt, dann wird er verdammt in Schwierigkeiten geraten.
    ***
    Die vier Männer blieben vor der Tür zu den Räumen der Versicherungsgesellschaft in der 49. Etage stehen. Menschen hasteten an ihnen vorüber, ohne sie zu

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