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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augen auf seine Uhr geblickt hatte, hielt er nicht für bedeutsam. Dabei konnte sich ein hübsches langbeiniges, rothaariges Mädchen erinnern, wann und bei wem sie diese Uhr am rechten Handgelenk an diesem Vormittag schon gesehen hatte.
    ***
    Der junge Postbeamte im ersten Kellergeschoß brauchte vielleicht zehn Sekunden, um sich von der Überraschung zu erholen, als plötzlich das Licht ausgegangen war. Dann drehte er sich um und lief, trotz der fast undurchdringlichen Finsternis, quer durch die Halle. Es gab zwei Notbeleuchtungen, rote trübe Lampen über den Zugängen zu den beiden Tre’ppenschächten, aber diese spärliche Beleuchtung reichte bei weitem nicht aus, um die große Halle ausreichend zu erhellen.
    Trotzdem fand ar die Tür zu seinem kleinen Postamt ziemlich genau. Mit ausgestreckten Armen tastete er die Wand ab und ergriff nur einen halben Yard weiter rechts eine der Glasscherben, die in der zerschossenen Tür sitzengeblieben war. Hastig stieß er die Tür auf und schob sich hinein.
    »Mister G-man!« rief er aufgeregt. »Wo ist der G-man, der an meinem Schalter stand?«
    Ein Feuerzeug flackerte auf. Der junge Postbeamte sah das von der kleinen Flamme erhellte Gesicht von Steve Dillaggio. Er eilte zu ihm.
    »Sir!« rief er atemlos. »Ein Überfall! Drüben in der Bank! Vier oder fünf Männer! Sie stehen mit dem Rücken zur Tür. Einer hat sich ein bißchen gedreht, und da sah ich, daß er eine Pistole in der Hand hält! Der Bankwächter steht da und hat seinen Gürtel mit der Pistole abschnallen müssen! Sir, Sie…«
    »Hat jemand eine Taschenlampe hier?« fiel ihm Steve Dillaggio ins Wort.
    »Ich, Sir. Ich habe immer eine bei mir«, erwiderte einer der älteren Postbeamten.
    »Geben Sie her!«
    Ray Norton steckte sein Notizbuch ein, trat zu Steve und zog seine 38er Smith and Wesson aus der Schulterhalfter.
    »Vier oder fünf Mann, Steve«, raunte er. »Das wird eine verdammt unangenehme Sache.«
    »Stimmt«, gab Steve ebenso leise zurück. »Herrschaften, versucht, ob die Telefonleitungen noch funktionieren. Wenn ja, besorgt uns Verstärkung. Einfach die Vermittlung wählen und eine Verbindung mit der Polizei verlangen! Beeilt euch!«
    Irgendwo in der Dunkelheit hinter sich, als sie zur Tür hinaushasteten, hörte Steve schon die leisen Geräusche, die entstehen, wenn man die Wählscheibe eines Telefonapparates dreht. Na, dachte er grimmig, hoffentlich können wir zwei uns wenigstens so lange halten, bis die Cops vom nächststehenden Streifenwagen ankommen…
    ***
    Wir kamen nicht dazu, das Einwohnerverzeichnis mit all den unzähligen Mietparteien dieses Riesengebäudes zu studieren. Als Winter und ich noch nicht einmal die Tafeln der Firmen in der ersten Etage überflogen hatten, ertönte draußen das Heulen von mehreren Polizeisirenen.
    »Die Cops«, sagte Winter.
    »Wieviel Mann sind nötig, um die unterirdische Zufahrtsstraße abzuriegeln?«
    »Selbst wenn ein Run auf die Ausfahrt einsetzt, sollten sechs Mann ausreichen.«
    »Okay.«
    Wir gingen durch die jetzt fast menschenleere Halle zu dem Eingang, durch den die Cops vom nächsten Revier hereinströmten. Unter ihnen befand sich ein kleiner stämmiger Mann in den Fünfzigern, der die Uniform eines Captains trug.
    »Ich bin Morris«, sagte er, als wir ihn erreicht hatten. »Hallo, Winter! Sie sind Cotton?«
    Ich nickte.
    »Hallo, Captain. Teilen Sie fünf Mann ein. Winter, lassen Sie sie durch einen Ihrer Leute an die Ausfahrt der unterirdischen Straße führen.«
    »Was sollen Sie tun?« fragte der Captain.
    »Niemand hinauslassen, das ist alles. In dringenden Fällen kann eine Ausnahme gemacht werden. Aber nur unter zwei Bedingungen: Der Betreffende muß sich ausweisen können und mit einer raschen Durchsuchung seiner Person und seines Wagens einverstanden sein.«
    »Das wird eine Menge Beschwerden hageln, Cotton.«
    »Stimmt«, gab ich zu. »Sagen Sie Ihren Cops, sie sollen die ganze Verantwortung auf das FBI schieben. Das ist alles, was ich im Augenblickt für Sie tun kann.«
    »Das ist immerhin schon etwas«, meinte der Captain grinsend. »Was glauben Sie, wie es die Moral der Leute hebt, wenn sie zusammen mit den Betroffenen über einen Sündenbock schimpfen dürfen.«
    Winter winkte einen der Hauspolizisten heran, die sich inzwischen auf seinen Anruf hin in der Halle eingefunden hatten. Unterdessen teilte der Captain fünf Leute ein und instruierte sie. Zusammen mit dem Mann von Winters kleiner Mannschaft verschwanden sie im

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