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0480 - Champagner-Party bei Capone

0480 - Champagner-Party bei Capone

Titel: 0480 - Champagner-Party bei Capone Kostenlos Bücher Online Lesen
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überleben.«
    »Aber…«, begann Winter.
    »Verbinden Sie mich mit dem nächsten Revier!« unterbrach ich ihn. Winter hatte anscheinend alle wichtigen Telefonnummern im Kopf. Ohne eine Sekunde zu überlegen, wählte er und reichte mir den Hörer.
    »Cotton, FBI«, sagte ich, als ich die Meldung des Desk-Sergeanten gehört hatte. »Geben Sie mir Ihren Revierleiter.«
    »Ich verbinde mit Captain Morris, Sir.«
    »Danke.«
    Ich legte eine Hand über die Sprechmuschel.
    »Phil, ruf Captain Hywood in Rockefellers Dachapartment an. Er ist der richtige Mann, wenn es um die Bereitschaften aus dem Hauptquartier der Stadtpolizei geht. Er soll uns ein paar Mann zur Verfügung stellen.«
    »Wie viele?«
    Ich ließ meinen Blick noch einmal durch die riesige Halle schweifen. Allein um die Ausgänge abzuriegeln, würden wir zwei Dutzend brauchen. Dazu kam die unterirdische Zufahrt irgendwo von der zweiundvierzigsten Straße her.
    »Sieh zu, daß er uns fünfzig Mann bewilligt. Dan bleiben uns noch ein paar, mit denen wir Etage für Etage durchkämmen können.«
    »Okay.«
    Phil lief zu einer öffentlichen Fernsprechzelle, von denen es in der Halle fast ein Dutzend gab. Es war ein Glück, schoß es mir durch den Kopf, daß Telefonleitungen ihr eigenes Stromnetz haben. Aus meinem Hörer dröhnte eine tiefe, robuste Männerstimme:
    »Captain Morris. Sind Sie der G-man, der den roten Jaguar fährt?«
    »Stimmt, ja. Warum?«
    »Sie haben vor zwei oder drei Jahren einem meiner Männer das Leben gerettet, als er seine Trommel leergeschossen hatte, und…«
    Ich fiel ihm ins Wort.
    »Okay, Captain, lassen wir die alten Geschichten. Würden Sie mir einen Gefallen tun?«
    »Jeder Mann in diesem Revier würde für Sie tun, was er kann, G-man. Ich bin dabei keine Ausnahme. Um was geht es?«
    »Ich bin im Lorraine-Building. Vor einer Dreiviertelstunde wurde im untersten Kellergeschoß eine Leichnam eines Mannes gefunden, der für den Geheimdienst des Schatzamtes arbeitet. Vor einer knappen halben Stunde wurde das Postamt im ersten Kellergeschoß überfallen. Vor fünf Minuten blieben die vier Schnell-Lifts mitten zwischen den Zehneretagen hängen, und jetzt ist die gesamte'Stromversorgung für das ganze Gebäude ausgefallen. Zehn Minuten vorher belauschte ich zufällig eine Versammlung, die sich ausgerechnet im Treppenhaus abspielte. Sie sprachen von den Schnell-Lifts und verglichen anschließend die Uhren. Der Teufel mag wissen, was das alles zu bedeuten hat, Captain, aber es ist gut möglich, daß sich irgendwo in diesem riesigen Labyrinth in diesen Minuten eine ganz dicke Schweinerei abspielt.« Es blieb ein paar Sekunden still in der Leitung, und ich wollte schon fragen, ob der Captain überhaupt noch an der Strippe sei, als seine tiefe Stimme wieder aus dem Hörer brummte:
    »Ich kann im Augenblick ungefähr dreißig Patrolmen frei machen, G-man. In zehn Minuten kommen die Streifen zurück, dann kann ich Ihnen weitere zwanzig schicken. Einverstanden? Die Leute könnten in zwei bis drei Minuten bei Ihnen sein. Vom Revier zum Lorraine-Building ist es ja nur ein Katzensprung. Ich komme selbst mit. Wo treffen wir uns?«
    »In der Eingangshalle im Erdgeschoß.«
    »Okay.«
    Ich legte den Hörer zurück. Und wenn dies die größte Blamage meines Lebens werden sollte, ich war fest entschlossen, diesen ganzen Bau hermetisch abzuriegeln. Und zwar so lange, bis wir eine plausible Erklärung für all die mysteriösen Dinge gefunden hatten, die sich innerhalb der letzten Stunden abgespielt hatten.
    »Wenn irgendwo im Gebäude Ihre Leute gebraucht würden, Winter«, wandte ich mich an den drahtigen Chef der Sicherheitsbeamten des Lorraine-Building, »wie erfahren Sie so etwas?«
    »Meistens in meinem Büro. Einige Alarmleitungen aus dem Hause führen dorthin, und wer keine direkte Alarmleitung hat, würde wahrscheinlich in meinem Office anrufen.«
    »Ist das Office jetzt besetzt?«
    »Natürlich. Dort sitzt immer ein Mann als Telefonbereitschaftsdienst.«
    »Rufen Sie ihn an und fragen Sie, ob etwas Besonderes vorliegt.«
    Winter nickte und kam meiner Aufforderung sofort nach. Als er den Hörer auflegte, schüttelte er den Kopf.
    »Keine Alarmmeldung. Nur jede Menge Anfragen, was mit der Stromversorgung los sei.«
    Ich rieb mir nachdenklich das Kinn. Im dritten Kellergeschoß arbeitete zur Zeit die Mordkommission. Ich wollte die Kollegen nicht in ihrer Arbeit stören. Also würden wir sie ausklammern und so vorgehen, als ob es im Augenblick gar keine

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