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0481 - Das As der Killer-Gang

0481 - Das As der Killer-Gang

Titel: 0481 - Das As der Killer-Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich die Augen. Der Driver erkannte, daß er mir auf diese Weise nicht helfen konnte. Er richtete seine Lampe wieder in die Halle, gegen die Decke. Über mir schwebte die schwere Laufkatze, die mich in die Grube gefegt hatte.
    Ich drehte mich zu dem Mann um, der auf dem Boden lag, steckte meine Pistole in die Jackentasche, kramte mit der linken Hand mein Feuerzeug hervor und ließ es aufklicken. Im Flackern der Lampe sah ich ein zerschundenes Gesicht.
    Vor mir lag Joe Hefler.
    Ich faßte in seinen Jackenausschnitt. Die Halfter war leer. Demnach mußten die Burschen ihm die Pistole abgenommen haben.
    »Hefler«, sagte ich eindringlich. »Hören Sie mich? Ich bin Cotton. Hören Sie?«
    Er hörte nicht. Seine Augenlider flackerten, aber Hefler war weit weg.
    »Mr. Cotton«, rief der Driver von oben, »ich habe eine Idee. Ich lasse den Kran herunter, sofern er noch funktioniert. Auf diese Weise kommen Sie am schnellsten nach oben.«
    »Okay, aber passen Sie auf, daß das Biest uns nicht erschlägt«, erwiderte ich.
    Der Kran hing genau über uns. Langsam begannen sich die Glieder der Kette zu bewegen. Rost rieselte mir in die Augen. Ich mußte den Kopf senken. Zoll um Zoll kam der Kran näher. Schon konnte ich ihn mit ausgestreckter Hand berühren.
    »Genügt es?« fragte der Driver.
    »Noch zwei Fuß«, erwiderte ich.
    Die Ketten rasselten. Der Kran war jetzt dicht über dem Boden.
    »Ich werde Ihnen zuerst Hefler anbinden«, sagte ich, »geben Sie Obacht, der Mann scheint erheblich verletzt zu sein. Haben Sie vielleicht oben ein Seil gesehen?«
    »Was — ist noch ein Mann da?« fragte der Taxifahrer erstaunt.
    Nach wenigen Sekunden flog ein Seil in die Grube. Ich hatte die Zwischenzeit benutzt, Hefler aus seinem Dämmerzustand zu wecken. Er mußte eine Gehirnerschütterung haben, denn ernste äußere Verletzungen konnte ich nicht entdecken. Ich schnallte ihm das Seil unter den Armen an und wickelte es ihm einige Male um die Brust. Anschließend befestigte ich es am Haken des Lastenaufzugs und gab dem Fahrer Signal. Langsam hob sich der Kran vom Betonboden. Das Seil wurde angezogen. Heller stöhnte, als er durch die Luft schwebte. Ich packte mit der Linken zu, um zu verhindern, daß Heller in Pendelbewegung geriet und gegen die Wände schlug.
    Nach vierzig Sekunden schwebte Heller über der Kante. Das schwerste Stück Arbeit kam für den hilfsbereiten Taxichauffeur erst noch. Er mußte mit einer Hand die Stahltrosse des handbetriebenen Aufzuges halten und mit der anderen Hefler von der Grube wegziehen. Ich sah gespannt hoch, bereit, jeden Augenblick einzuspringen, wenn es schiefgehen sollte.
    Aber der Driver schaffte es. Er zog Hefler zu sich heran, löste die Schnur und ließ den Kran wieder herunter.
    »Wollen Sie nicht erst eine Pause machen?« schlug ich ihm vor. Aber er wischte sich nur den Schweiß von der Stirn und lehnte ab.
    Ich faßte mit der linken Hand den Haken und ließ mich hochziehen. Meine Rechte hing immer noch schlaff wie eine Kunststoffprothese herunter.
    Oben schwang ich mich auf den rissigen Fabrikboden.
    »Sie verdienen die Rettungsmedaille«, sagte ich zum Driver, »und einen anständigen Whisky. Ohne Sie säßen wir noch in der Grube. Danke für Ihren Einsatz.«
    Der Mann winkte ab. Seine Hände waren rissig und zerschunden von den rostigen Stahltrossen, mit denen der Kran hochgezogen wurde.
    »Wenn Sie mich nicht ausdrücklich gebeten hätten zu warten, wäre ich nach kurzer Pause abgerückt«, sagte er dann, »und schließlich wurde es mir zu lang. Ich glaubte, mich auf Ihr Wort verlassen zu können. Daß Sie nicht kamen, mußte also etwas Schlimmes zu bedeuten haben. Und dann hörte ich noch Schüsse oder so etwas Ähnliches.«
    »Haben Sie niemanden in der Gegend gesehen?«
    »Nein, es war niemand hier, als ich kam.«
    »Können Sie über Sprechfunk einen Doc alarmieren?« fragte ich dann. »Es ist zu gefährlich, den Mann selbst zu transportieren.«
    Der Driver nickte und verließ die Halle. Ich sah mich nach allen Seiten um. Der Bursche im Gang mußte mich in die Halle und dann in die Nähe der Grube gelockt haben. Hier gab der Zweite mir den Rest mit dem Lastenaufzug, der oben unter dem Dach auf einer Schiene lief.
    Hefler begann wieder zu stöhnen. Er versuchte, den Kopf zu heben.
    »Wo… bin… ich?« murmelte er schwach.
    »Das müßten Sie besser wissen als ich«, entgegnete ich.
    ***
    »Und warum‘schleppen Sie mich mit zu Mr. Tompkins?« fragte die Sekretärin, als sie neben Phil

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