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0481 - Im Schlund des Dreitöters

0481 - Im Schlund des Dreitöters

Titel: 0481 - Im Schlund des Dreitöters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Dunkelheit.«
    »Und Sie wollen ihn trotzdem gesehen haben?«
    »Gehört auch.«
    »Er hat sich bei Ihnen gemeldet? Wie ist das möglich?«
    »Ich rief ihn.«
    »Und wie kamen Sie dazu?«
    »Ich öffnete den Schrank und spürte mit einemmal, daß sich dort etwa tat. Ich merkte, daß dort nicht allein die Schwärze lauerte. Da war noch etwas anderes, das ich schlecht beschreiben kann. Man muß es einfach fühlen. Man muß eine ›Antenne‹ dafür haben.«
    »Die besitzen Sie?«
    »Ja.«
    Wladimir deutete auf den Spiegel. »Dann bitte ich Sie, mir dies einmal zu zeigen.«
    »Deshalb habe ich Sie kommen lassen, Genosse Golenkow. Sie sollen selbst erleben, in welch eine Lage Sie meinen Mann gebracht haben. Sie haben ihn in den Tod geschickt. Ja, er ist tot, aber trotzdem lebt er auf eine gewisse Art und Weise. Ist das nicht ungewöhnlich?« Panja starrte ihn fast staunend an.
    »Im Prinzip schon.«
    »Dann gehen Sie bitte der Sache auf den Grund. Öffnen Sie den Spiegel und rufen Sie den Namen meines Mannes. Einen anderen Rat kann ich Ihnen nicht geben.«
    Der Russe überlegte. Er schaute sich Panja noch einmal an, dachte über all ihre Erklärungen nach und kam zu dem Entschluß, daß er es nicht mit einer Verrückten zu tun hatte. Die mußte tatsächlich etwas gesehen haben. Zudem war das Verschwinden der drei Männer mehr als ungewöhnlich.
    Aber er hatte noch Fragen. »Seit wann existiert dieser Schacht denn schon?«
    »Es sind einige Tage her.«
    »Vorher war alles normal?«
    »Ja, erst als mein Mann so plötzlich verschwand, baute sich der Zugang auf.«
    Wladimir nickte. Er faßte an den kleinen Griff rechts an der Scheibe und zog die mittlere Spiegeltür dann mit einem heftigen Ruck auf. Noch immer wollte er nicht so recht daran glauben, daß es tatsächlich ein Tunnel war, der dahinter begann, doch auch beim zweiten Mal schaute er in die tiefe Schwärze hinein, die als Schacht in die Unendlichkeit zu führen schien.
    Den Verschwundenen sah er nicht. Wladimir wollte es genau wissen. Er fragte nach einer Taschenlampe.
    »Die habe ich«, erklärte ihm die Frau. »Nur wird Sie Ihnen nicht viel nützen.«
    »Ich hätte sie trotzdem gern.«
    »Gut.« Sie öffnete einen kleinen Wandschrank neben der Dusche und holte eine flache Lampe hervor.
    Wladimir nahm sie entgegen, schaltete sie ein und leuchtete in die Finsternis. Wohl war ihm nicht zumute. Er spürte, daß in dieser tiefen Dunkelheit etwas lauerte, das ihm nicht geheuer war. Man konnte dem Bösen einen Namen geben, man konnte es auch lassen. Das, was im Schacht lauerte, besaß keinen Namen.
    Es war einfach da.
    Der Russe drehte die Lampe so, daß er in die Tiefe hineinleuchten konnte.
    Nur sah er nichts.
    Es wäre normal gewesen, wenn der Lichtschein einen Tunnel in die Schwärze geschnitten hätte, das war hier nicht der Fall. Schon nach einer Armlänge Entfernung wurde der Strahl regelrecht aufgesaugt, als wäre er nicht mehr vorhanden.
    Der Russe bekam eine trockene Kehle.
    Panja Orgenkin hatte ihn beobachtet. Er hörte hinter sich ihr leises Lachen. »Nun, habe ich Ihnen zuviel versprochen, Genosse? Diese Dunkelheit ist nicht nur ungewöhnlich, sie ist das Jenseits.«
    Er drehte sich wieder um. »Möglicherweise haben Sie sogar recht. Nur Ihren Mann habe ich nicht gesehen. Und wen das Jenseits einmal hat, den läßt es nicht wieder los. So haben wir es doch gelernt, oder nicht?«
    Panja Orgenkin lächelte sphinxhaft. »Kann es auch in der anderen Welt nicht Ausnahmen geben?«
    »Möglich. Und Sie meinen, hier eine solche Ausnahme gefunden zu haben?«
    »So ist es.«
    »Dann zeigen Sie mir bitte, wie ich mit Ihrem Mann in Kontakt treten kann. Machen Sie es mir vor!«
    »Das wollte ich.« Sie wedelte mit der Hand. »Bitte, lassen Sie mich vorbei.«
    Golenkow schuf ihr Platz. Das Lächeln behielt sie bei, als sie dicht vor der Öffnung stehenblieb und sich auch noch nach vorn beugte, so daß sich ihr Kopf schon innerhalb des unheimlichen Schachts befand. Bevor sie rief, holte sie noch einmal tief Luft. Wladimir sah, daß sich die Jacke auf ihrem Rücken spannte.
    Dann hörte er ihre Stimme. Panja rief den Vornamen ihres Mannes.
    »Igooorr…!« brüllte sie. Und wieder. »Igooorr…!«
    Wladimir stand dicht hinter ihr. Er war gespannt, ob und wie sie eine Antwort bekam.
    Zunächst tat sich nichts. Der Ruf hatte sich zu einem Echo ausgeweitet, das in der Tiefe des Schachts verhallte. Eine Antwort bekam die Frau nicht.
    Aber sie gab nicht auf. Nach wie vor

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