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0482 - Der Ring des Hexers

0482 - Der Ring des Hexers

Titel: 0482 - Der Ring des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dir mehr, als jeder meiner Vorgänger dir hätte bieten können. Wie würde es dir gefallen, als mein Berater zu fungieren?«
    »Nicht schlecht, wenn ich dir vertrauen könnte«, erwiderte Rano. »Aber wie kann ich das? Du sprachest von mehreren Vorgängern. Aber es verging relativ wenig Zeit. Und eine Frau an der Spitze der Schwarzen Familie ist undenkbar.«
    »Für die traditionellen Narren«, gab Stygia kalt zurück. »Sie feinden mich an. Viele hätten gern Asmodis zurück. Deshalb wäre es mir lieb, einen Querdenker und Rebellen wie dich an meiner Seite zu wissen.« Zu meinen Füßen, hätte sie um ein Haar gesagt, aber damit hätte sie sich nur noch einen weiteren Feind geschaffen. Sie mußte ihn glaubwürdig umschmeicheln, um ihn einfangen und ihn sich verpflichten zu können.
    Sie deutete auf die Benommene, die im Griff des Schwarzen mehr hing als stand. »Das ist Nicole Duval, Gefährtin unseres größten gemeinsamen Gegners Zamorra. Zamorra besitzt Merlins Stern , das Zauberamulett, falls dir das etwas sagt.«
    Rano nickte. Das mußte die Silberscheibe sein, die das grüne Kraftfeld erzeugte. Demzufolge…
    »… ist der Mann, der mit Asmodis vor meinem Haus lauert, dieser Zamorra?«
    »Vermutlich. Du kennst ihn?«
    »Nein. Woher? Ich war lange im Ring gefangen.« Rano überlegte. Sollte Asmodis tatsächlich die Wahrheit gesprochen haben? War er wirklich nicht mehr der Fürst? »Gib mir einen Beweis deiner Worte«, verlangte er..
    Stygia lachte wieder. »Ich helfe dir, hier herauszukommen. Komm mit mir in die Schwefelklüfte. Dort trete ich nicht nur den Beweis an, sondern ich mache dich auch zu meinem Berater und gebe dir mehr Macht, als du jemals in deiner jetzigen Position erlangen könntest.«
    Es klang verlockend. Rano wußte, daß er in der Falle steckte. Stygia konnte ihn vielleicht wirklich herausholen. Aber was galt ihr Versprechen? Rano hatte mit Dämonenfürsten seine trüben Erfahrungen gemacht. Und arbeitete sie nicht vielleicht mit seinen Feinden zusammen? War das hier eine Falle?
    Er mußte vorsichtig sein.
    »Gib mir vorher einen Beweis. Ich lasse mich nicht hereinlegen«, sagte er.
    Sie deutete auf Nicole Duval. »Wenn ich sie vor den Augen deiner Gegner töte, wirst du mir dann glauben?«
    »Was hast du vor?«
    »Dein Zaubersklave wird sie vor das Haus schaffen. Dort töte ich sie. Dann suche ich mit dir die Schwefelklüfte auf.«
    »Im gleichen Moment, in dem du sie tötest, werden die anderen dich töten«, sagte der Hexer. »Du bist eine Närrin.«
    Stygia schüttelte den Kopf. »In jenem Moment werden sie unter Schock stehen, weil eine weitere Geisel recht spektakulär stirbt. Es wird eine Explosion geben. Die Menschen sind emotional und wehleidig. Sie werden erstarren. Das nutze ich, und wir verschwinden.«
    Rano schüttelte den Kopf. »Warum tötest du diesen Zamorra und auch Asmodis dann nicht gleich mit, wenn du sie umbringst?«
    »Wenn ich die Chance dazu bekomme, werde ich es tun«, gab Stygia kühl zurück.
    Rano überlegte. Es war immerhin einen Versuch wert. »Ich werde auf jeden Fall so hinter dir bleiben, Stygia, daß ich durch deinen Körper geschützt bin.«
    »Dagegen ist nichts einzuwenden«, erwiderte die Fürstin der Finsternis. »Ich bin stärker als du, kann Angriffe besser abwehren. Ich will deine Hilfe, also werde ich dich schützen.«
    »Dann mal los«, brummte Rano. Er war ehrlich gespannt darauf, was als nächstes passierte.
    ***
    »Wir müssen Rano unschädlich machen«, sagte Sid Amos.
    Zamorra sah auf seine Schuhspitzen. »Es wird nicht einfach sein«, entgegnete er. »Wir können nicht einfach hineinstürmen und mit magischen Waffen und anderen Mitteln um uns werfen und schießen. Selbst wenn Stygia nicht mehr existieren sollte, befindet sich immer noch Nicole im Haus, und Rano kann sie als Geisel gegen uns benutzen.«
    »Du wirst sie opfern müssen«, sagte Amos.
    »Hast du den Verstand verloren?« entfuhr es Zamorra. »Das kommt überhaupt nicht in Frage!«
    »Oh, ich verstehe deinen Schmerz«, sagte Amos, fast einen Hauch zu spöttisch. »Aber das sind nun einmal Opfer, die wir alle bringen müssen. Das wirst du noch lernen müssen. Aber dazu hast du ja noch ein paar Jahrhunderte Zeit.«
    Zamorra sah ihn verblüfft an. »Wie meinst du das?«
    »Wenn dich niemand vorher umbringt, wirst du älter als euer biblischer Urvater Abraham, und der soll es immerhin auf mehr als 800 Jahre gebracht haben. Ich habe ihn übrigens noch persönlich kennengelernt, bloß

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