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0482 - Der Ring des Hexers

0482 - Der Ring des Hexers

Titel: 0482 - Der Ring des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wollte er absolut nichts von mir wissen.«
    »Woher weißt du, daß ich…«
    Amos winkte ab. »Du warst an der Quelle des Lebens. Wesen meiner Art können es dir ansehen.«
    Zamorra konnte nicht verhindern, daß ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Mühsam drängte er die Erinnerungen an damals zurück, als er einen hohen Preis für seine Langlebigkeit hatte zahlen müssen, von der er bis heute noch nicht wußte, ob sie hundertprozentig funktionierte. [4]
    »Ich habe einmal ein großes Opfer gebracht«, sagte er schroff. »Und ich bin nicht gewillt, noch einmal…«
    »Wenn Rano ausgeschaltet werden soll, mußt du dieses Risiko eingehen«, unterbrach ihn Sid Amos. »Abgesehen davon bleibt dir gar keine andere Wahl.«
    »Was willst du damit sagen?« stieß Zamorra überrascht hervor.
    Ehe er es verhindern konnte, faßte Amos nach dem Lederfutteral an seinem Gürtel, riß es auf und holte Zamorras unverschlüsselten Dhyarra-Kristall daraus hervor. Daß er schwer angeschlagen war, sah man dem Ex-Teufel nicht mehr an, als er mit langen Schritten auf das Haus zu eilte.
    Eine kalte Hand preßte Zamorras Herz zusammen; die kalte Klauenhand der Angst. Angst um Nicole Duval. »Halt«, schrie er Sid Amos nach. »Warte, du verdammter Hund! Tu’s nicht!«
    Aber es war zu spät.
    ***
    Ted Ewigks Peilung war genau richtig gewesen. Er brauchte gar nicht weit zu fahren, bis er den BMW schließlich auf einem Feldweg sah -vom Dorf aus allerdings nicht zu beobachten. Die untergehende Sonne stand so, daß er trotz der getönten Scheiben des BMW im Gegenlicht die Konturen des einzigen Insassen erkennen konnte - im Wagen befand sich Carlotta und sonst niemand. Ted stoppte den Mercedes unmittelbar hinter der Limousine und stieg aus. Er ging um den Wagen herum und kam zur Beifahrerseite des BMW. Seine Vermutung, daß Carlotta gefesselt war, bestätigte sich. Er öffnete die Autotür.
    Carlottas Gesicht war zu einer Maske des Grauens verzerrt.
    »Lauf, Ted!« schrie sie. »Die Bombe - sie kann jeden Moment explodieren! Stygia hat den Wagen zu einer Bombe gemacht, sie zündet jede Sekunde…«
    Für einen Sekundenbruchteil erstarrte Ted Ewigk. Dann aber beugte er sich in den Wagen, zerrte am Sicherheitsgurt und stellte fest, daß dessen Schloß verschweißt war.
    »Lauf, Ted!« schrie Carlotta wieder. »Die Fesseln sind magisch, und die Bombe…«
    »Wenn«, sagte Ted, »dann sterben wir entweder zusammen - oder gar nicht.« Er zog die Strahlwaffe aus der Tasche und löste das Gurtschloß mit einem Blasterschuß einfach auf, der auch durch den Kardantunnel bis in den Boden unter dem Wagen drang. »Komm«, stieß Ted hervor.
    Aber Carlotta konnte sich nicht bewegen. Die magische Fessel hielt nach wie vor.
    »Verdammt«, knurrte Ted wütend. Er mußte den Dhyarra-Kristall benutzen und konnte nur hoffen, daß ihm noch genug Zeit blieb. Über Carlottas Wangen rannen Tränen. »Geh doch endlich«, flüsterte sie erstickt. »Es ist zu spät…«
    ***
    Der schwarze Diener schob Nicole Duval vor sich her durch die Haustür. Stygia folgte ihm. Rano, der Hexer, hielt sich sorgsam hinter ihr. Er war weiter gealtert, hatte Pietro Catalonis Körper dem Aussehen des Hexers von damals angepaßt.
    Als er in die Tür trat, sah er Asmodis heranstürmen. Der alte Teufel war wieder frisch. In der Hand hielt er einen blau funkelnden Sternenstein. »Halt!« schrie Stygia.
    Tatsächlich stoppte Asmodis. »Du?« keuchte er erschrocken. »Du bist doch tot! Ewigk hat…«
    »… sich täuschen lassen«, sagte Stygia kalt. »Ihr glaubt meiner Drohung nicht? In den nächsten Sekunden explodiert der Wagen, in dem sich Ewigks Freundin befindet.«
    Ein gewaltiger Donnerschlag erfolgte in der Ferne. Asmodis fuhr herum. Rano sah, daß auch jener Zamorra sich unwillkürlich in die Richtung umwandte, aus der der Detonationsknall kam. Hinter einem Hügel quoll eine tiefschwarze, fette Rauchwolke empor.
    Stygia lachte höhnisch. »Genauso werde ich Duval töten, wenn einer von euch auch nur eine winzige Bewegung macht!«
    Sie wandte sich um. »Überzeugt, Rano? Wir können gehen.«
    »Du hast mir etwas versprochen«, erwiderte der Hexer.
    »Ach ja«, sagte Stygia. Sie richtete eine Hand auf Nicole, lachte erneut und sagte: »Pech für euch alle. Sie stirbt jetzt sowieso.«
    Ein Blitzstrahl zuckte aus ihrer Hand, während sie nach Rano griff, um sich mit ihm in die Tiefen der Hölle zu versetzen.
    ***
    Die Explosion traf Zamorra wie ein Hammerschlag. Sie bedeutete

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