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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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empfehle Ihnen nach wie vor, den Mann einzustellen. Ich brauche einen wie Steinmuller.«
    »Sorry, Shack«, sagte Chapman. »Ich muß mich an dieses Gutachten halten. Sie sind befangen, Shack.«
    »Und Sie ein Idiot, wenn Sie diesem Gutachten, das besser Schlecht achten heißen sollte, glauben, Chap. Wie viele gute Kräfte sind auf diese Weise schon von Doc Waukee emppfohlen worden? Man könnte glauben, der Mann arbeitet für die Konkurrenz und verhindert gezielt, daß Spitzenkräfte zu uns kommen, Chap.«
    Dreimal war Chapman jetzt zusammengezuckt, dabei hatte Shackleton seinen Namen nur zweimal gekürzt. Aber der Ärger darüber schien ihn nervös zu machen. Shackleton grinste nach innen. Sollte er eben in ein Wespennest gestoßen haben?
    »Ich rede mal mit dem Cheyenne, Chap«, sagte er. »So dämlich kann der doch gar nicht sein, wenn er nicht wirklich für die Konkurrenz arbeitet!«
    »Das ist ausgeschlossen!« fauchte Chapman. »Was wollen Sie eigentlich, Mis ter Shackleton ?«
    Das war zwar voller Ärger extrem überbetont, klang in Shackletons Augen aber schon wesentlich sympathischer.
    »Ich will herausfinden, was in unserer Firma nicht stimmt, Mister Chapman«, erwiderte er und verließ das Zimmer. Jetzt interessierte ihn, wie Waukee sich aus der Affäre zu ziehen versuchen würde.
    ***
    Rikers Yacht durchpflügte die Wellen. Die See war etwas in Unruhe geraten, aber die Yacht war groß genug, um davon nicht sonderlich in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Nach dem Ende des offiziellen Gespräches zeigte sich Rhet Riker von einer Zamorra unbekannten Seite. Er schien den knallharten, teilweise recht dubiosen Geschäftsmann abgestreift zu haben wie einen Mantel. Er plauderte mit den Wachleuten und seinen Gästen, erzählte mehr oder weniger witzige Anekdoten, langte kräftig am Büfett zu, das zwischenzeitlich aufgebaut worden war, und flirtete mit den Mädchen auf Teufel-komm-raus. Die beiden nackten Blondinen kamen Hand in Hand vom Vorderdeck herauf, wurden mit Küßchen hier und Küßchen da begrüßt und rahmten Riker beschlagnehmend ein. Die kurzhaarige Brünette hatte ihre Modezeitschrift gegen die neueste Ausgabe der ›Cosmopolitan‹ vertauscht, die Schachspielerin war mittlerweile mit ihrem Partie-Gegner irgendwo unter Deck verschwunden; das Schachbrett stand vereinsamt auf einem Klapptisch. Von der schwarzhaarigen Kim war momentan auch nichts zu sehen. Mittlerweile senkte sich die Sonne im Osten, und die Temperatur sank vorsichtig um zwei Grad - es blieb trotz Seeklima immer noch heiß. Nicole zupfte an ihrem Kleid. Zamorra grinste sie an.
    »Immer noch keine Lust, den Fetzen angesichts der anderen Nuditäten wegzuschmeißen?« flüsterte er.
    Nicole, die normalerweise relativ gern auf überflüssige Kleidung verzichtete, wenn es klimatisch und gesellschaftlich möglich war - durch den diesjährigen extrem tropischen Sommer noch in ihrem Verhalten bestärkt - schüttelte den Kopf. »Wie schon bei der Ankunft gesagt: Für dich gern, aber nicht für Riker und die anderen! Genügt dir der Anblick dieser hübschen Nackedeis noch nicht?«
    »Die sind zwar recht sexy, aber nicht Nicole Duval«, erwiderte Zamorra.
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Wenn du mich an Bord dieses Schiffes nackt sehen willst, mußt du mich in unsere Kabine verschleppen und Tür und Fenster verschließen.«
    Plötzlich tauchte Kim auf; sie kam aus der Funkbude und flüsterte Riker etwas zu. Der Manager wurde für ein paar Sekunden etwas blasser, fing sich aber sofort wieder. Zamorra trat zu ihm. »Schlechte Nachrichten?«
    Riker schüttelte den Kopf. Er winkte die beiden Blondinen fort. »Kommen Sie, Professor.«
    Nicole schloß sich unaufgefordert an; Riker registrierte es nüchtern, aber nicht ablehnend. Sie betraten die menschenleere Kommandobrücke. »Computersteuerung«, erklärte Riker auf Zamorras fragenden Blick. »Die Technik funktioniert besser als jeder menschliche Rudergast, der angesichts der aufregenden Weiblichkeit an Bord auch zu abgelenkt wäre.« Er nickte Nicole zu. »Falls Sie keine Badekleidung mitgebracht haben, steht eine kleine Auswahl in Ihrer Größe als Präsent zur Verfügung.«
    »Dafür bin ich zu wasserscheu«, erwiderte Nicole. »Und ich fürchte mich ganz schrecklich vor Haien.«
    Riker zuckte mit den Schultern und stieß Zamorra an. »Sie sind ein neugieriger Mensch; um Ihren Seelenfrieden zu retten, folgendes: Ein Hurrikan fegt an uns vorbei. Sicher ist Ihnen aufgefallen, daß die See etwas

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