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0483 - Die Seelen-Piraten

0483 - Die Seelen-Piraten

Titel: 0483 - Die Seelen-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für Eingeweihte wie uns. Dann erst wissen wir konkret, wer unser Gegner ist, und können versuchen, etwas zu unternehmen. Wohlgemerkt: Versuchen!«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Juristisch betrachtet ist ein Gegenschlag unmöglich. Wir müßten uns an die Polizei wenden. Die müßte dann ermitteln und…«
    Riker winkte ab. »Wie stellen Sie sich das vor, Zamorra? Wenn ich mich an die Polizei wende, kann ich mir gleich eine Kugel in den Kopf jagen. Bevor diese unfähigen Gestalten sich von ihrem bequemen Schreibtischsessel erheben…«
    »Stop!« warnte Zamorra. »So unfähig sind die Leute gar nicht. Ich zähle weltweit sehr viele Polizisten aller Dienstränge zu meinen Freunden und Bekannten. Die meisten möchten sehr gern etwas unternehmen, werden aber durch die Dienstvorschriften und die Ignoranz noch höherer Stellen, denen sie Rechenschaft leisten müssen, daran gehindert. Okkulte Phänomene werden einfach nicht akzeptiert.«
    Riker streckte die Hand aus und wies mit dem Zeigefinger auf Zamorra.
    »Und Sie versuchen sich zu drücken. Sagen Sie’s gleich, wenn Sie nicht wollen. Ich an Ihrer Stelle würde mein Gewissen auch auszutricksen versuchen. Also, Professor: können und wollen Sie mir helfen oder nicht?«
    Zamorra seufzte. »Sie haben mir Ihre Verdachtsmomente genannt«, sagte er. »Was ich tun kann, ist folgendes: einzelne Personen, die Sie verdächtigen, der Sekte zuzuarbeiten oder ihr gar anzugehören, überprüfen. Das braucht aber alles seine Zeit, und es ist eine rechtliche Grauzone.«
    »Wieso, Zamorra? Sie arbeiten doch mit magischen Mitteln!«
    »Das spielt dabei keine Rolle. Zumindest nicht für mich.«
    Riker stöhnte. »Nun werfen Sie doch endlich mal Ihre verdammten Skrupel über Bord und denken Sie praktisch. Ich bezweifle, daß die Verdächtigen Ihre Überprüfungen bemerken.«
    »Es sei denn, sie sind tatsächlich Scientisten«, meinte Nicole, schränkte aber sofort ein: »Allerdings verfügt nicht jeder Scientist über Para-Fähigkeiten. Die müssen erst geschult werden, und danach arbeiten die Scientisten meist in einer festen Loge. Und das dürfte nicht unbedingt auch nebenberuflich möglich sein. Ich könnte mir vorstellen, daß Logenangehörige unter starkem psychischen und auch physischem Streß stehen. Parapsychische Experimente sind äußerst anstrengend und schwächen auch den Körper. Vielleicht sollten Sie vorwiegend Leute aufs Korn nehmen, die früher äußerst gesund waren, jetzt aber hin und wieder mal einen Tag blau machen.«
    »Erhöhte Krankheitstage, meinen Sie das?«
    »Sowohl das, als auch überraschende Kurzurlaube, die nur einen bis höchstens drei Tage umfassen. Wer auch in Frage kommt, sind Personen, die vor kurzem die Firma verlassen haben.«
    »Ich verstehe«, sagte Riker. »Das ist aber nur die halbe Miete, nicht wahr? Das wären dann die Personen, von denen eine unmittelbare Gefahr für mein Leib und Leben ausgeht. Damit haben wir aber noch nicht die anderen, die noch in der Firma aktiv sind und vielleicht innerbetrieblich gegen uns agieren. So etwas kann sich über Jahre hinziehen, bis der Erfolg sich einstellt, und dann kommt niemand mehr darauf, wer ursprünglich an der ersten Schraube gedreht hat.«
    Zamorra wandte sich vom Fenster ab und sah Riker an. »Geben Sie mir etwas Zeit«, sagte er.
    »Natürlich. Wenn Sie meinen, abwägen zu müssen, ob Sie mir helfen können…«
    »Es geht nicht ums Können«, erwiderte Zamorra. »Das steht außer Frage. Es geht um das Dürfen. Kann ich es juristisch und moralisch verantworten?«
    »Können Sie es juristisch und moralisch verantworten, daß man mich umbringt und die Firma ruiniert, die nebenbei nicht einmal ich, sondern Ihr Freund Tendyke aufgebaut hat? Und vielleicht ist Tendyke Industries nicht der einzige Konzern, der auf diese Weise bedroht und unterlaufen wird. Ich glaube, die Parascience-Society wird sich nicht nur auf die T.I. beschränken. Sie wird auf breiter Basis aktiv. In der arbeitenden Bevölkerung und über sie in den Firmen, und möglicherweise auch in den Regierungen unserer Staaten. Was halten Sie von diesem Gedanken, Zamorra?«
    »Ich fürchte ihn«, gestand der Professor. »Geben Sie mir Zeit, nachzudenken. Morgen teile ich Ihnen meine Entscheidung und möglicherweise eine Teilstrategie mit.«
    Riker lächelte wieder.
    »Dann können wir jetzt ja zum gemütlichen Teil übergehen. Fühlen Sie sich bis auï weiteres wie im Urlaub. Ich möchte, daß Ihnen jeder Wunsch erfüllt wird, soweit es in

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