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0484 - Die Rächerin aus Aibon

0484 - Die Rächerin aus Aibon

Titel: 0484 - Die Rächerin aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meiner Handfläche.
    Der Driver rechts neben mir staunte nicht schlecht, enthielt sich aber eines Kommentars.
    Das Kreuz hatte sich von der Form her nicht verändert, und doch glänzte das Silber nicht mehr so matt wie zuvor. Ein anderer Schein hatte sich dünn, wie gepinselt, darübergelegt.
    Ein grüner Hauch…
    Aibon?
    Schon möglich, denn dieses geheimnisvolle Land zwischen Himmel und Hölle hatte uns in den letzten Wochen in London stark beschäftigt. Auch die Zwerge hatten unmittelbar mit Aibon zu tun gehabt, und Baphometh wollte ebenfalls auf Aibon Einfluß gewinnen. Nicht ohne Grund hatte er versucht, sich mit dem mächtigen Druidenfürsten Guywano zu verbünden. Dem hatten Suko und ich allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Jetzt spürte ich die Magie wieder. Sie war also noch vorhanden und schien sich wieder einmal auf mich und das während einer Taxifahrt zu konzentrieren.
    Ich schaffte es nicht mehr, die Augen zu schließen und mich meinen Gedanken hinzugeben, von nun an war ich voll da.
    Verändert hatte sich die Umgebung nicht, abgesehen von dem ungewöhnlich klaren Wetter. Es kam mir vor, als würde die gesamte Umgebung unter einer Glasglocke liegen, über die sich dunkle und helle Wolken türmten, wobei sie ein regelrechtes Gemälde bildeten.
    Der Fahrer nahm plötzlich eine Hand vom Lenkrad und winkte ab. An der linken Seite stand ein Streifenwagen der Motorway Police. Auf seinem Dach blinkte eine Warnleuchte.
    »Stau, auch das noch«, schimpfte der Driver und senkte die Geschwindigkeit.
    »Kommt der öfter auf dieser Strecke vor?«
    »Kaum, Sir.« Er hob die Schultern an. »Wenigstens nicht in dieser Gegend. Wenn die Wagen mal zum Stillstand kommen, dann eher innerhalb Londons. Das hier deutet auf einen Unfall hin. Da ist bestimmt jemand gerast. Nach all dem miesen Wetter und dem Frost fahren die Leute wieder wie verrückt.«
    Das nahm ich ihm gern ab. Auch ich hatte schon ähnliche Situationen erlebt.
    Schon sehr bald sahen wir das Stauende und rollten darauf zu. Hinter einem Kleinbus blieben wir stehen, und der Driver stellte den Motor ab. Der Bus war besetzt mit einer Musikgruppe. Sechs bunt gekleidete junge Leute stiegen aus. Vier Männer und zwei Mädchen. Auf die Heckseite des Wagens war der Name der Gruppe gepinselt. Sie nannten sich die »Flying Bottles«, die fliegenden Flaschen.
    Auch ich blieb nicht länger im Wagen. Mein Fahrer gab die Meldung an die Zentrale ab.
    Die Musiker schimpften über den Zeitverlust. Ihren Gesprächen entnahm ich, daß sie am Abend einen Auftritt hatten und sich den jetzt abschminken konnten.
    Auf beiden Seiten der Fahrbahn hatte sich eine Schlange gebildet. Wenn ich über die Autodächer hinwegschaute, sah ich ziemlich weit entfernt die Lichter der Polizei- und der Krankenwagen blinken.
    Ich hatte nicht als einziger den Wagen verlassen. Weiter vorn hatte es sich bereits herumgesprochen, was passiert war. Auch ich bekam einige Gesprächsfetzen mit.
    Es hatte einen Massenunfall gegeben. Mehrere Wagen waren darin verwickelt. Der Motorway würde für mindestens eine Stunde noch gesperrt bleiben.
    Da war leider nichts zu machen, und auch ich mußte mich in mein Schicksal fügen.
    Der Unfall hatte meine Gedanken vom eigentlichen Problem, das mich beschäftigte, abgelenkt. Jetzt hatte ich Zeit, mich wieder darum zu kümmern, und ich dachte an die heftige Reaktion meines Kreuzes, das anschließend diesen grünen Schimmer bekommen hatte.
    Ein Zeichen aus Aibon…
    Waren die Zwerge doch nicht restlos ausgeschaltet worden? Kehrten sie unter Umständen zurück?
    Auch das konnte ich mir nicht vorstellen. Möglicherweise hatten sie ein Erbe hinterlassen.
    Ich stellte mich allein hin und versuchte, weitere Informationen aufzuschnappen.
    Es war sowieso ein ungewöhnlicher Tag. Kalte und warme Luft tobten sich hoch über uns aus.
    Wolken hatten sich gebildet. Manchmal fuhr wie ein wütender Stoß ein böiger Wind über die Fahrbahn und drückte meine Haare in die Höhe.
    Die sehr klare Luft kam mir vor wie Glas. Auch Aibon besaß diese Atmosphäre. Klar und überdeutlich, angereichert mit Sauerstoff, so daß sie für einen Menschen gut zu atmen war.
    Und Aibon hatte sich gemeldet.
    Mein Kreuz blieb ruhig, die Umgebung war ansonsten völlig normal. Da standen die von den meisten Fahrern verlassenen Wagen, die Menschen unterhielten sich. Je nach Temperament schimpften sie oder nahmen den Stau gelassen hin.
    Ich kletterte über die Leitplanke, übersprang auch einen

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