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0485 - Mein Killer war ein Gentleman

0485 - Mein Killer war ein Gentleman

Titel: 0485 - Mein Killer war ein Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
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von der Heilsarmee?« fragte der Gangsterboß. Er richtete seine Aufmerksamkeit nunmehr auf die neue Vorstandsliste der Electrical Cables. Nach ein paar Sekunden hob er den Kopf. »Also, was ist?«
    »Linda ist draußen. Kann sie reinkommen?«
    »Wie spät ist es?« fragte Arnold, obwohl er eine protzige goldene Uhr an seinem Handgelenk trug.
    Charly Dark kannte die herrischen Gewohnheiten seines Chefs und wunderte sich nicht. Er schaute vielmehr auf seine eigene Uhr. »11.13 Uhr«, sagte er.
    »Linda hat bis zwölf Uhr Dienst. Wirf sie raus!« befahl Arnold kurz und mit ruhiger Stimme.
    »Mich braucht niemand rauszuwerfen, ich kann mit meinem Tip selbst woanders hingehen!« klang es schnippisch von der Tür her.
    Linda Choseman, die einzige weibliche Angehörige der Arnold-Gang, war unbemerkt ins Zimmer getreten. Lautlos kam sie näher. Das sonst bei ihr übliche Knallen der Stöckelabsätze wurde vom dicken Teppich gedämpft.
    Jack Arnold ließ seinen schwarzledernen Drehgestellsessel herumschwingen. Sein Blick richtete sich auf die schlanken Fesseln der Blondine und glitt dann langsam nach oben. Aus zusammengekniffenen Augen schaute der schwarzhaarige, pickelgesichtige Gangsterboß, der trotz seiner häuslichen Lesestunde korrekt gekleidet war, Linda Choseman an.
    »Du weißt, was ich mit Leuten tue, die sich nicht nach meinen Befehlen richten«, sagte er nach einer kurzen Pause. »Du mußt also verdammt wichtige Neuigkeiten haben, wenn du so frech bist!«
    »Die hab’ ich!« erwiderte die Frau.
    Der Gangsterboß nickte stumm und vertiefte sich für einen Moment in seine Vorstandsliste.
    »Verschwinde, Charly!« sagte er nach dieser Gesprächspause leise.
    Blitzschnell war Charly Dark aus der Tür. Linda Choseman jedoch ging zu einem zweiten Drehsessel, setzte sich hin und legte ihre durchaus sehenswerten Beine übereinander.
    »Was ist?« fragte er kurz, kalt und unpersönlich. »Hat Thumbstick etwa unterschrieben?«
    Linda Choseman schüttelte den Kopf und lachte kurz auf. »Nein, er hat nicht unterschrieben. Niemand wird unterschreiben!«
    »So?« fragte Arnold. Er gab selbst die Antwort auf seine Frage: »In ein paar Tagen werden sie alle unterschreiben. Die nackte Angst wird sie packen, wenn sie wissen, wer vor ihnen schon verunglückt ist. Bis jetzt waren es ja erst drei Unfälle. Noch drei, dann werden sie alle unterschreiben. Für Thumbstick wird es aber dann ebenso zu spät sein wie für Murphy und die beiden anderen!«
    »Ich habe einen Neuen«, warf die Frau ein.
    »Du?« fragte Jack Arnold.
    »Ja, ich!«
    Hart stellte er das Whiskyglas auf den niedrigen Clubtisch, der eine Armlänge vom Sessel entfernt stand. »Laß deine Finger aus meinem Geschäft! Ich verstehe das besser als du!«
    Linda Choseman hatte diese Reaktion erwartet. Aber sie glaubte, einen guten Trumpf in der Hand zu haben. Deshalb wartete sie ab, bis er sich wieder etwas beruhigt hatte und neugierig würde.
    Sie hatte ihn richtig eingeschätzt.
    »Wen hast du mir anzubieten?« fragte er.
    »Ich halte ihn für einen Playboy mit viel Geld«, erwiderte sie.
    »Weiter!«
    »Er hat einen Jaguar E-Typ. Ich hab’ mich erkundigt. Der Schlitten kostet fast…«
    »Ich weiß, was ein Jaguar E-Typ kostet«, unterbrach Jack Arnold das Mädchen. »Wie heißt dein Playboy?«
    »Cotton«, sagte sie. »J. Cotton.«
    ***
    Lester Link, der Baggerführer, wischte sich den Schweiß von der Stirn und schüttete sich den Inhalt einer Dose Bier in den Hals.
    »Hey, Boß!« brüllte er dann aus dem halbblinden Fenster seines .Steuerhauses.
    »Was ist?« fragte Ingenieur Rex Walker.
    »Ich kann nichts machen«, bellte Link mit seiner Stimme, die bei den ständigen Kämpfen gegen das Geräusch des Baggermotors chronisch heiser geworden war, »aber irgendein Witzbold muß uns hier die Rocky Mountains in den Hudson geworfen haben! Mit der Schaufelkette kann ich das Gebirge nicht rausholen. Was jetzt? Liegenlassen oder Taucher runterschicken?«
    »Taucher!« entschied Walker.
    Der Ingenieur wählte am Telefon eine Nummer. Die Gegenstelle meldete sich schnell.
    »Walker«, sagte der Ingenieur. »Ist Nick in der Nähe? Ja? Dann setzt ihn schnell in den Wagen und bringt ihn her. Pier 48. Link behauptet, da lägen die Rocky Mountains drin. Wir müssen mal nachsehen!«
    »Kommt sofort«, quittierte Walkers Firma die Anweisung.
    Nach wenigen Minuten karrte einer von Walkers Firmenwagen auf die Pier und kam am Baggerboot längsseits.
    Nick Taddbody, der Taucher,

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