0485 - Mein Killer war ein Gentleman

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sagte Phil, »du hast dich nicht verhört. Der Mann nannte sich zuerst Teacher und dann Taylor. Und ein Name war so falsch wie der andere!«
    Ich ließ das Tonband zurücklaufen und drückte auf die Wiedergabetaste.
    Wir hatten uns tatsächlich nicht verhört.
    Budd Teacher. Und dann Budd Taylor. »Hast du irgendeine Vermutung, wem du ins Gehege gekommen sein könntest?« fragte Phil sorgenvoll.
    Ich dachte nach.
    Dann fiel mir wieder das Mädchen mit den verschiedenfarbigen Augen ein.
    ***
    Völlig außer Atem kam Charly Dark zurück. Er war so aufgeregt, daß er eine der schärfsten Regeln seines Bosses völlig mißachtete. Er klopfte bei Arnold nicht an, sondern polterte ungestüm in das Zimmer.
    »Aus, Boß, total aus! Ich mache nicht mehr mit!«
    Jack Arnold schleuderte seinen Drehsessel herum, wobei die Zeitung quer durch das Zimmer flog. »Sag das noch einmal!«
    »Ich bin doch kein Selbstmörder!« ereiferte sich Charly Dark. »Noch bevor das ganze Unternehmen überhaupt richtig angelaufen ist, haben wir schon das FBI im Genick sitzen!«
    »Es stimmt also«, stellte Jack Arnold ruhig fest.
    »Ja, es stimmt«, schäumte Dark. »Ich habe selbst mit ihm gesprochen. Cotton heißt er, und er fährt einen roten Jaguar. Zuerst wollte er es nicht zugeben, dann ist er auf meine Masche hereingefallen.«
    »Hat er etwas gemerkt?«
    »Nein, konnte er nicht. Ich habe ihn angebrüllt, daß er mir mit seinem Jaguar heute morgen meinen Wagen angefahren hätte.«
    »Von wo hast du gesprochen?« fragte Arnold weiter, ohne einen Kommentar zu Darks Bericht zu geben.
    »Von der Zelle an der Ecke. Ich bin aber um den Block herumgelaufen und durch die Garage ins Haus gekommen. Gesehen hat mich bestimmt niemand.«
    »Gut«, sagte Arnold jetzt. »Ruf die anderen herein! Alle. Aber halte den Mund!«
    »Boß, wir können…«
    »Hörst du neuerdings schlecht?« fragte Arnold. Seine Stimme war fast unhörbar leise. Charly Dark wußte es richtig zu deuten. Er machte keinen neuen Einwand mehr, sondern ging zur Tür.
    Eine halbe Minute später waren die fünf Männer und das Mädchen der Arnold-Gang um ihren Boß versammelt. Die Männer standen im Zimmer wie dienstbereite Lakaien. Aber Linda Choseman setzte sich wiederum ungeniert in einen Sessel.
    Nur Charly Dark wunderte sich, daß Arnold das nicht nur einfach hinnahm, sondern dem Mädchen auch noch freundlich zunickte.
    Jack Arnold glitt aus seinem Drehsessel, ging quer durch das Zimmer und setzte sich auf die Lehne des Sitzmöbels, in dem sich Linda Choseman niedergelassen hatte. Fast zärtlich legte er seinen Arm um ihre Schultern.
    »Hört mal zu«, sagte er, während die Frau sich mit dem Kopf gegen seinen Arm legte. »Wir werden unsere Pläne etwas ändern…«
    Ein erstaunter Ausruf wurde laut. Die vier bisher unwissenden Arnold-Gefolgsleute schauten sich verblüfft an. Charly Dark schabte verlegen an seinen Fingernägeln herum.
    »Ruhe«, sagte Arnold. »Ja, wir werden unsere Pläne ändern. Unsere Linda hat uns heute eine ganz fantastische Möglichkeit an Land gezogen. Wirklich, ganz fantastisch!«
    Linda Choseman strahlte ihren Boß von unten herauf an und blickte dann auf ihre übrigen Komplizen. Sie fühlte sich als triumphale Siegerin.
    Um so härter traf sie das Folgende.
    Plötzlich sprang Arnold auf. »Schaut euch dieses dumme Miststück an«, brüllte er unbeherrscht. »Ihr habt ihr es zu verdanken, daß wir unseren ganzen Plan ändern müssen! Sie hat uns einen fantastischen Tip gegeben! Unfaßlich!«
    Erregt schnaufend stand der Gangsterboß inmitten seiner Leute, die noch immer nicht wußten, was geschehen war.
    »Sie hat uns einen neuen Auftrag vermittelt«, fuhr der Boß in seinem Vortrag fort. »Einen lächerlich leichten Auftrag, der besonders vielversprechend ist.«
    Den Gesichtern der übrigen Gangster mit Ausnahme von Charly Dark war anzusehen, daß sie um so weniger verstanden, je mehr ihr Boß sprach. Daß es mit ihrer Komplizin Linda aus war, erkannten sie allerdings. Jetzt interessierte sie nur noch der Grund, zumal sie Arnold noch nie so wütend und unbeherrscht gesehen hatten.
    Tim Reshing riskierte deshalb den Einwurf, den er normalerweise nicht gewagt hätte. »Mach’s nicht so spannend-, Boß! Was hat sie angestellt? Ist sie aufgefallen?«
    »Sie hat einen neuen Kunden angequatscht«, sagte Arnold, ohne Reshings Disziplinlosigkeit zu rügen. »Einen Playboy mit einem roten Jaguar. Cotton heißt…«
    »Allmächtiger!« stammelte Carlos Casuba, ein