Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
erlosch.
    Im gleichen Moment erkannte Nicole, daß das ein Fehler gewesen war. Die beiden Dämonen hatten die Wachspuppe mitgenommen! Sie konnten jederzeit wieder zuschlagen und Zamorra töten, wenn er nicht geschützt war!
    Aber als Nicole versuchte, das Schutzfeld wieder aufzubauen, gelang ihr das nicht. Sie mußte es anders machen. Sie hängte sich Merlins Stern selbst um, aktivierte gezielt das Schutzfeld und nahm dann Körperkontakt zu Zamorra auf, um ihn in das Feld miteinzuschließen.
    Da öffnete er die Augen.
    »Nicole…?«
    »Bist du verletzt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, nicht. Wo ist die Hexe?« Er richtete sich halb auf und sah die Tote auf dem Boden liegen. »Saubere Arbeit«, murmelte er.
    »Ich wollte es nicht«, erwiderte Nicole. »Sie ist mir einfach ins Schwert gelaufen. Bist du sicher, daß du in Ordnung bist?«
    Er nickte.
    Als sie ihm beim Aufstehen helfen wollte, lehnte er die Hilfe ab. »Das schaffe ich auch so«, bemerkte er. »Alles in Ordnung. Aber vorhin dachte ich, es reißt mich auseinander. Der grüne Schirm hilft nicht. Die Voodoo-Magie geht hindurch.«
    Nicole hob die Brauen. »Das ist unmöglich!«
    »In der Theorie. Die Praxis sieht anders aus, sonst hätte es mich nicht so voll erwischt.« Er sah das Amulett vof Nicoles Brust hängen. »Du kannst es abschalten. Unnütze Energieverschwendung!«
    Nicole berührte seinen Oberarm. »Astaroth und Stygia«, sagte sie. »Sie waren beide hier. Colon benutzte deinen Dhyarra und tobte im Wahn. Die Dämonen flohen - mit deiner Puppe.«
    Zamorra sah die Tote an. Er nickte.
    »Damit werde ich wohl leben müssen«, sagte er.
    ***
    Vorsichtig balancierte die Fürstin der Finsternis die Wachsfigur in ihren Händen. Sie war sicher, daß Deshyraah tot war. Die Dhyarra-Energie hatte sie umgebracht; vielleicht würde auch Nicole Duval mit dem Schwert zugelangt haben. Es berührte Stygia nicht. Deshyraah war eine für sie absolut unbedeutende Figur. Wichtig war nur die Voodoo-Puppe.
    Die Dämonin hob sie über ihren Kopf. »Dein Ende, Zamorra, mein Feind«, flüsterte sie - und stieß die Wachsfigur auf eines ihrer Teufelshörner. Sie zerfetzte die Puppe förmlich mit dem Horn. Die Reste warf sie Astaroth zu. »Verbrenne sie. Zerschmelze sie. Dies ist die Stunde unseres Triumphes. Zamorra ist tot.«
    Astaroth schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, Fürstin, ich muß dich enttäuschen«, sagte er, »und diesmal macht es mir nicht einmal Vergnügen. Ich bin sicher, daß Zamorra nach wie vor lebt.«
    Stygia wurde blaß.
    »Aber wieso?« schrie sie den Erzdämon an. »Ich habe die verzauberte Wachspuppe zerstört! Er muß tot sein! Wie kommst du darauf, daß der Zauber versagt haben könnte?«
    ***
    »Wie kannst du so sicher sein, nicht mehr in Gefahr zu schweben?« fragte Nicole. »Bei mir war es die Perücke, na schön. Aber bei dir sind’s die echten Haare. Und Desiree oder Deshyraah, wie auch immer sie wirklich heißen mag, hat den Zauber nicht neutralisiert.«
    Zamorra lächelte und legte den Arm um Nicoles Schultern.
    »Deshyraah ist gestorben«, sagte er.
    »Und?« Im gleichen Moment schlug sich Nicole mit der flachen Hand vor die Stirn. »Natürlich«, stieß sie hervor. »Mit ihrem Tod erlischt auch ihr Zauber! Sie war eine Dämonin oder so etwas! Klar - die alten magischen Gesetze! Na, hoffen wir, daß die Hölle nicht mittlerweile einen Weg gefunden hat, diese Gesetze zu umgehen.«
    Zamorra lächelte. »Keine Sorge, das wäre etwas zu revolutionär. Eher könntest du lebenslange Befreiung von der Einkommensteuer erlangen, als daß sich in der Magie etwas ändert. Aber jetzt sollten wir von hier verschwinden, ehe die Nachbarn erwachen und das öffentliche Leben wieder beginnt. Madame duRoy hat sicher ein wachsames Auge auf dieses Haus, sobald ihr Wecker rasselt. Und ich möchte nicht anwesend sein, wenn die Polizei erscheint, die Tote findet und den angerichteten Flurschaden protokolliert. Hoffentlich hat diese Sache für uns nicht noch ein böses Nachspiel. Abermaliges unbefugtes Eindringen, Hinterlassen einer Leiche und so.«
    Er küßte seine Gefährtin, nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich hinauf auf die Straße, nachdem er den Dhyarra-Kristall wieder an sich genommen hatte.
    Nicole hielt das Schwert wieder in der Hand.
    »Wirklich keine ideale Waffe, um in kleinen Zimmern und engen Korridoren zu kämpfen«, sagte Zamorra kopfschüttelnd. Nicoles Augen wurden groß. »Du warst doch bewußtlos -woher, bei Merlins

Weitere Kostenlose Bücher