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0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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festgebrannt.
    Zamorra!
    Ein listiger Ausdruck entstand auf ihrem Gesicht, als sie die Fürstin der Finsternis ansah. »Herrin, ich denke, daß ich Euch helfen kann, Belials Tod zu rächen«, sagte sie. »Denn ich habe einen Trumpf, gegen den er wehrlos ist.«
    »Sprich! Schnell!« stieß Stygia hervor, deren Augen zu glühen begannen.
    »In meinem Haus befindet sich eine Voodoo-Puppe. Zamorras Haar ist mit ihr untrennbar verbunden. Die Sprüche sind gesagt, der Zauber kann wirken!«
    »Das ist gut!« keuchte Stygia. »Sehr gut! Wenn das stimmt, was du sagst, hast du dir einen Platz in meinen Legionen verdient, zu welchen auch Thoronar gehörte.« Sie bewegte sinnend den Kopf. »Es ist doch interessant, welch Potential in so manchem Dämon steckt. Ich hielt Thoronar immer für saft- und kraftlos und feige.«
    Sie straffte sich. Dann sah sie Astaroth nachdenklich an.
    »Vielleicht gelingt es uns endlich, Zamorra unschädlich zu machen oder ihm wenigstens eine große Schlappe zuzufügen«, sagte sie. »Packen wir es an!«
    ***
    Nicole Duval wußte, daß sie viel zu schnell fuhr. Aber zu dieser Zeit befand sich fast kein anderer Verkehrsteilnehmer auf der Strecke, und in ihr wurde das Gefühl immer stärker, daß Zamorra dringend ihre Hilfe brauchte. Schließlich ließ sie den BMW in Colons Seitenstraße driften, entdeckte den Cadillac vor dem Reihenhaus - und stoppte sofort ab. Vielleicht war es besser, wenn niemand sofort sah, daß Zamorra Verstärkung bekam!
    Der Regen machte zwischendurch mal wieder Pause. Nicole nahm das Schwert Gwaiyur. Es lag gut in ihrer Hand; nichts deutete darauf hin, daß es sich in den nächsten Minuten vielleicht auf die andere Seite schlagen wollte. Nicole begann zu laufen. In einigen Wohnungen gingen die ersten Lichter an; der eine oder andere Anwohner bereitete sich auf den täglichen Weg zur Arbeit vor. Nach draußen schaute vermutlich niemand. Nicole bewegte sich in ihrem schwarzen Lederoverall und auf schwarzen, weichen Turnschuhsohlen wie ein lautloser Schatten durch das Zwielicht, das die Straßenlaternen verbreiteten.
    Als sie sich Colons Haus näherte, wurde sie vorsichtiger. Sie stoppte ab, lauschte. Aber da war nichts Auffälliges. Kein Rauschen von Dämonenschwingen in der Luft über ihr. Keine Aura des Bösen… aber dafür war sie vielleicht nicht nahe genug heran. Sie dachte an den Ju-Ju-Stab. Vielleicht sollten sie ihn von Tendyke zurückfordern. Er hatte andere Mittel, mit Dämonen fertig zu werden, so schien es Nicole zumindest hin und wieder.
    Sie trat auf das Haus zu, in dem in allen Etagen Licht brannte. Plötzlich glaubte sie Schatten zu sehen. Schatten, die sich im Haus bewegten, und die sie durch die Mauern sehen konnte…
    Da wußte sie, daß sie keine Sekunde später hätte eintreff en dürfen!
    Fester packte sie das Schwert, sprang die Stufen hinauf und drückte die Haustür langsam nach innen auf. Sie vernahm Stimmen.
    Zamorra war nicht allein.
    Die Kreaturen der Finsternis waren bei ihm!
    ***
    Da waren Schritte, und langsam wandte Zamorra sich um. Hinter ihm war Desiree Colon aufgetaucht! Über das grüne Lichtfeld, das ihn umgab schien sie nicht überrascht. »So sehen wir uns also schneller wieder als geplant«, sagte sie. »Und das ausgerechnet an Ihrem Todestag, Professor.«
    Jetzt wußte er, warum er keine dämonische Präsenz gespürt hatte. Nicht Astaroth war gekommen, sondern Desiree Colon selbst. Der Erzdämon mußte sie wieder freigelassen haben. Aber das war nicht verwunderlich. Warum sollte er selbst ein Risiko eingehen, wenn Colon für ihn ebensogut die Kastanien aus dem Feuer holen beziehungsweise die Wachspuppen in die Hände der Dämonen spielen konnte?
    »Sie haben den falschen Kalender, Mademoiselle Colon«, sagte Zamorra. »Sind Sie sicher, daß ›1992‹ draufsteht und nicht etwa ›2092‹?«
    »So lange lebt kein Mensch«, erwiderte sie leise und kam noch näher auf ihn zu. Das grüne Licht verlieh ihrer Haut einen seltsam fahlen Teint. »Ich weiß jetzt, wer und was Sie wirklich sind, Zamorra«, sagte sie. »Weniger ein Wissenschaftler, mehr ein Dämonenkiller. Sie aber wissen nicht, wer oder was ich wirklich bin.«
    »Eine Voodoo-Hexe«, sagte Zamorra trocken. Seit er wußte, daß Astaroth nicht selbst gekommen war, fühlte er sich wieder sicherer.
    »Vielleicht bin ich mehr, als Sie ahnen«, sagte sie. »Wie ich sehe, haben Sie die Puppen gefunden. Allerdings habe ich Ihnen nicht die Dummheit zugetraut, sie zerstören zu wollen. Ist

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