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0486 - Die Voodoo-Hexe

0486 - Die Voodoo-Hexe

Titel: 0486 - Die Voodoo-Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Die Hexe hat die falschen Haare.«
    »Aber dafür deine richtigen. Soll ich nicht doch kommen?«
    Zamorra rieb sich den Nacken. »Ich glaube immer noch nicht, daß das hilft«, sagte er. »Immerhin ist die Hexe vermutlich von Astaroth verschleppt worden.«
    »Er wird sie also verhören«, stellte Nicole fest. »Sie wird ihm verraten, daß sie Voodoo-Puppen von uns angefertigt hat. Ergo wird er auftauchen, um diese Puppen in seinen Besitz zu bringen und uns zu töten. Zamorra, paß höllisch auf dich auf! Ich komme, und ich bringe das Schwert Gwaiyur mit. Schade, daß wir den Ju-Ju-Stab nicht mehr haben. Aber bis Tendyke mit dem Stab hier sein kann, dauert’s mindestens einen Tag. Ich bin in einer halben Stunde da!«
    Zamorra schnappte nach Luft. Aber noch ehe er etwas sagen konnte, hatte Nicole bereits aufgelegt, und als er seinerseits Château Montagne anwählte, meldete sich nur der Diener Raffael Bois, der lapidar mitteilte, Mademoiselle Nicole habe das Château soeben in großer Eile und im BMW verlassen.
    Gwaiyur, das Schwert zweier Gewalten. Das war genau das, was Zamorra jetzt noch in der Raupensammlung fehlte. Jene magische Waffe, die sich je nach Laune selbst aussuchte, ob sie für das Gute oder das Böse fechten wollte und sich dem Kämpfer durchaus zwischendurch aus der Hand drehen und die Seiten wechseln konnte. Seit das Zauberschwert Gwaiyur den Halbdruiden und Freund Zamorras, Inspektor Kerr, erschlagen hatte, setzte der Professor diese Klinge nur noch dann ein, wenn die Lage völlig verzweifelt und jedes Mittel recht war. Warum, zum Teufel, griff Nicole ausgerechnet jetzt zu ausgerechnet diesem Schwert?
    Für ein paar Sekunden fiel ihm Murphys Gesetz ein. Alles, was schiefgehen kann, geht schief - und das Honigbrötchen fällt immer mit der Butterseite nach unten auf den Perserteppich!
    Er konnte nur hoffen, daß Nicoles Eingreifen nicht in einer totalen Katastrophe endete. Aber wie hätte er seine Gefährtin noch stoppen sollen?
    Er war sicher, daß sie das Autotelefon im BMW einfach abgeschaltet hatte!
    ***
    Desiree richtete sich auf. Sie begriff sofort, wo sie sich befand - in den Tiefen der Hölle! Die charakteristische Hintergrundstrahlung war unverkennbar.
    Sie befand sich in einem relativ kleinen Raum - nur etwa zehnmal so groß wie ihr eigenes Magie-Zimmer. Aber sie hatte diesen schattigen, von unzähligen Nischen und weit hervorragenden Erkern und Vorsprüngen gesäumten Raum nie zuvor gesehen. Sie kannte auch nur einen der beiden Dämonen, die vor ihr standen. Astaroth war unverkennbar in seiner ebenholzschwarzen, glänzenden Jünglingsgestalt. Nur die Hörner und die fledermausähnlichen Schwingen hatte er mit der Gestalt gemeinsam, die neben ihm stand - eine unbekleidete, dunkelhaarige Frau von beeindruckender Schönheit.
    Die Frau mußte Desirees verwirrten Gesichtsausdruck richtig deuten, denn sie gab Astaroth einen Wink. Äußerst mürrisch und widerwillig sagte er: »Falle in den Staub vor der Fürstin der Finsternis, namenlose Trägerin Schwarzen Blutes.«
    »Fürstin?« Ohne daß sie es merkte, hatte sie ihre verwunderte Frage in ein Wort gekleidet. Bei LUZIFERs Hörnern, wie lange war sie nicht mehr hier gewesen?
    »In den Staub mit dir!« bellte Astaroth. »Erzittere vor der Macht der Fürstin!«
    Sie erzitterte nicht; sie war bestürzt, und mit sich überschlagenden Gedanken fiel sie auf die Knie und beugte ihr Haupt, um die uralte Ehrenbezeigung darzubringen, die sie niemals vergessen hatte.
    Eine Fürstin statt eines Fürsten -wenn nicht der unverkennbare Astaroth ihr gegenübergestanden hätte, hätte sie es für einen üblen Scherz gehalten. Aber Astaroth scherzte nie. Viel mußte sich in den letzten hundert Jahren in der Hölle getan haben. Damals war noch Asmodis der uneingeschränkte Herrscher über Leben und Tod gewesen…
    »Nenne deinen Namen«, verlangte die Geflügelte.
    »Desiree Colon«, sagte die Voodoo-Hexe automatisch. »Geboren am…«
    »Du bist hier nicht auf dem Paßamt der Sterblichen«, fuhr ihr Astaroth herrisch in die Rede. »Nenne deinen Namen!«
    Ein eisiger Schauer rann über ihre Haut. »Ich verstehe nicht…«
    Der Erzdämon trat näher. »Ich denke, du willst nicht verstehen. Aber so wie ich dich auslote, erkenne ich in dir genug Schwarzes Blut, daß du begreifst, in welcher Lage du dich befindest! Also nenne deinen Namen und nicht die hohlen Worte, mit denen du dich als Mensch unter Menschen tarnst!«
    Sie schluckte. »Wer außer Thoronar kann

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