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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Beziehung etwas kitzlig. Wäre doch schade, wenn Sie von einer verirrten Kugel getroffen würden.«
    ***
    »Nein, das wird sie bestimmt nicht«, sagte ich und trat in das Wohnzimmer.
    Der Dicke fuhr herum und starrte mich wie einen Geist an.
    Mrs. Schuler fiel in den Sessel zurück. Sie atmete schwer und hielt sich den Hals. Der Dicke schien sie gewürgt zu haben.
    »Wer sind Sie?« fragte der Dicke völlig überflüssigerweise.
    Ann Schuler sprang auf. »Helfen Sie mir!« schrie sie. »Er… er wollte mich zwingen, etwas zu unterschreiben, was ich nicht…«
    »Ich weiß Bescheid, Mrs. Schuler. Ich habe alles mitangehört. Bitte, haben Sie Vertrauen zu mir. Sie werden Ihr Haus behalten.« Ich ging auf den Dicken zu und blieb kurz vor ihm stehen. »Und Sie, was sagen Sie zu der Angelegenheit?«
    »Ich weiß zwar nicht, was Sie die ganze Sache angeht, aber soviel kann ich Ihnen sagen: Alles ist Lüge.«
    »Wie heißen Sie?«
    Mrs. Schuler antwortete für ihn. »Bill Lansing, er hat gesagt, er wäre Makler.«
    »Wie interessant, Mr. Lansing. Setzen Sie sich, ich möchte mich gern mit Ihnen unterhalten. Sie haben doch nichts dagegen, Mrs. Schuler?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nun, Mr. Lansing, Sie sind dran! Lassen Sie sich etwas einfallen!«
    Der Dicke schnaufte wie ein Walroß. »Ich denke nicht daran. Was geht das Sie an, was ich mit Mrs. Schuler zu besprechen hatte?«
    »Mit Ihnen habe ich nichts zu besprechen«, fuhr ihm Ann dazwischen.
    »Sie hören es, Mr. Lansing. Also reden Sie schon!«
    »Mit Ihnen nicht!« antwortete er gereizt. »Wer sind Sie überhaupt? Vielleicht der Freund der feinen Dame?«
    Mir juckte es in der Faust, aber ich bezwang mich.
    »Haben Sie Telefon, Mrs. Schuler?«
    »Ja.«
    »Dann rufen Sie die Polizeistation in Charleston an. Verlangen Sie Leutnant Pender und sagen Sie ihm, daß er sich einen Kunden abholen kann, der mit der Siedlungsgesellschaft in Verbindung steht. Sagen Sie ihm alles, was hier passiert ist!«
    »Lügen, alles Lügen! Ich bin ein selbständiger Agent. Ich habe mit der… mit der Siedlungsgesellschaft nichts zu tun.«
    »Um so besser für Sie, Mr. Lansing. Das wird sich ja auf klären.«
    Mrs. Schuler verschwand im Korridor, und ich hörte, wie sie telefonierte.
    Der Dicke rutschte unruhig auf dem Sessel herum. Man könnte ihm das schlechte Gewissen ansehen.
    »Das werden Sie mir büßen, Sie… Sie…« Auf einmal sprang er auf. Ich hatte mit diesem plötzlichen Angriff nicht gerechnet und war für eine Sekunde völlig überrascht. Als er aber gegen mich anstürmte, viel zu langsam, fing ich ihn mit einem Haken ab.
    Er verdrehte die Augen wie ein wütender Eber und sank ganz langsam in die Knie.
    Mrs. Schuler starrte erschrocken auf den Bewußtlosen. »Was… was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Er versuchte mich anzugreifen, und dabei erinnerte ich mich, welche Verdächtigung er vorhin gegen Sie ausstieß. Vielleicht habe ich etwas härter zugeschlagen. Bis die Polizei eintrifft, wird er wieder auf den Beinen sein.«
    Sie blickte mich an. Um ihren Mund sah ich zum ersten Male ein kleines Lächeln. »Sie… Sie sind wie ein Schutzengel hereingekommen. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
    »Das ist nicht der Rede wert. Ich kam ganz zufällig am Haus vorbei, sah den Wagen und hörte aufgeregte Stimmen. Das übrige habe ich mir zusammengereimt.«
    »Sind Sie von der Polizei?«
    »Manche glauben es«, gab ich ausweichend zur Antwort. »Aber es stimmt nicht, sonst hätte ich Sie nicht gebeten, Leutnant Pender anzurufen, Aber Sie können mir vertrauen, Mrs. Schuler. Und seien Sie versichert, so ein Vorfall wie mit Bill Lansing wird sich nicht wiederholen. Vielleicht ist es besser, Sie ziehen nach Charleston in ein Hotel, bis Ihr Mann wieder gesund ist.«
    »Was wissen Sie von David?« fragte sie ängstlich.
    Ich führte sie zu einem Sessel. »Beruhigen Sie sich bitte, Mrs. Schuler. Und haben Sie vor allem Vertrauen, auch zu der Kunst der Ärzte. Ihr Mann wird bestimmt wieder gesund werden.« Sie blickte mich dankbar an. »Wenn Sie so etwas sagen, dann stimmt es auch. Ich bin ja so froh. Es gibt also noch Menschen, die einem helfen, wenn man in Not ist.«
    »Ja, die gibt es.« Ich wollte noch etwas hinzusetzen, aber in diesem Augenblick begann Lansing sich zu bewegen. Ich richtete ihn auf und half ihm, in einen Sessel zu kommen.
    Er starrte noch etwas verglast in die Gegend, schien aber sonst völlig in Ordnung zu sein. Er machte jetzt einen ängstlichen Eindruck,

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