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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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und mir kam es so vor, als ob er gern geredet hätte. Aber irgend etwas hielt ihn davon ab.
    Es wäre auch zu spät gewesen. Ich blickte aus dem Fenster und sah den Polizeiwagen Vorfahren.
    »Hallo!« sagte Leutnant Pender erstaunt, als er mich erblickte.
    Ich schüttelte unmerklich den Kopf. Er verstand und wurde dienstlich.
    »Was ist passiert?« fragte er. »Wer sind diese beiden Männer?«
    »Ich bin ein Feriengast«, sagte ich, »und kam zufällig vorbei. Dieser Mann hat Mrs. Schuler bedroht und…«
    Pender unterbrach mich. »Das können Sie alles später auf dem Revier zu Protokoll geben« Er wandte sich an Ann Schuler. »Stimmt das, was dieser Mann sagt?«
    »Ja, ich glaube, er hat mir das Leben gerettet.«
    Plötzlich taute der Dicke auf. »Lüge, alles Lüge. Ich hatte eine geschäftliche Besprechung mit Mrs. Schuler, als dieser Mann hereinplatzte und…«
    Pender unterbrach zum zweiten Male. »Später, heben Sie sich Ihre Aussage für später auf. Wir fahren jetzt nach Charleston. Sie werden uns sicher interessante Einzelheiten mitzuteilen haben, nicht wahr, Mr… . äh…«
    »Bill Lansing.«
    »Mr. Bill Lansing.« Pender öffnete die Tür. »Steigen Sie ein, Sie bitte auch, Mrs. Schuler.«
    »Aber, ich kann doch meinen Jungen nicht allein lassen!«
    Pender warf mir einen fragenden Blick zu. Ich nickte.
    »Es wird am besten sein, wenn Sie ihn mitnehmen, Mrs. Schuler.«
    »Packen Sie etwas Wäsche ein«, setzte ich hinzu. »So das Nötigste, was Sie für ein paar Tage brauchen.«
    Mrs. Schuler war nicht nur eine reizende, sie war auch eine kluge Frau. Sie stellte keine weiteren Fragen, sondern verschwand im Schlafzimmer, um schnell einen Koffer zu packen.
    Ein paar Minuten später fuhren wir ab.
    ***
    Der Raum war dunkel. In der Mitte stand ein Stuhl, davor eine Lampe, deren Scheinwerferkegel genau auf den oberen Rand der Stuhllehne ausgerichtet war.
    Im Hintergrund befand sich ein bequemer Sessel, in dem ein Mann saß. Er sprach in ein Mikrophon, das von der Decke herabhing.
    »Bringt ihn herein«, befahl er mit scharfer, befehlsgewohnter Stimme.
    An der gegenüberliegenden Seite öffnete sich eine Tür. Drei Männer, die einen vierten Mann zwischen sich führten, betraten den Raum.
    »Fesselt ihn an den Stuhl, und schaltet den Scheinwerfer ein«, sagte der Mann im Sessel. »Und dann verschwindet.«
    Lautlos befolgten sie die Anweisungen. Der Mann auf dem Stuhl, der dem scharfen Scheinwerferkegel auszuweichen versuchte, war Phil Decker. Er sah nicht mehr so frisch aus wie auf dem Flughafen. Die Behandlung, die man ihm angedeihen ließ, hatte tiefe Spuren in sein Gesicht gezeichnet.
    »Mr. Decker«, sagte der Mann im Dunkeln, »ich bedaure sehr, daß wir zu Maßnahmen gezwungen wurden, die ich eigentlich verabscheue. Aber Sie haben durch Ihr Verhalten diese Maßnahmen herausgefordert. Haben Sie sich endlich entschlossen zu reden?«
    »Worüber?«
    »Über Ihren Auftrag. Was wollten Sie in Tempura?«
    »Ich habe es Ihnen schon hundertmal gesagt: Angeln, ausruhen. Oder ist es einem G-man Ihrer Meinung nach nicht erlaubt, Ferien zu machen?«
    »Selbstverständlich, nur glauben wir nicht daran. Zuerst tauchte ein Kollege von Ihnen auf, der Fred Vincent hieß. Danach Ihr Freund, Jerry Cotton. Sie sehen, Mr. Decker, wir sind über alles genau unterrichtet. Was soll dieses Aufgebot des FBI?«
    »Fragen Sie doch die anderen, Mr. Unbekannt. Ich kann nur für mich selbst sprechen.«
    »Leider ist das nicht mehr möglich. Mr. Fred Vincent fiel einem Verkehrsunfall zum Opfer, und Ihr Freund, Mr. Cotton, ist spurlos verschwunden. Es gibt Stimmen, die behaupten, daß er beim Baden ertrunken wäre.«
    Für einen Augenblick war Phil wie betäubt. Nein, das konnte nicht sein. Er hatte doch gestern noch mit Washington telefoniert. Aber warum kam er nicht zum Flugplatz?
    »Mr. Decker«, kam wieder diese eiskalte, zynische Stimme aus dem Dunkel, »ich warte auf Ihre Antwort!«
    Phil blieb stumm.
    »Wie Sie wollen, Sie haben sich die Auswirkungen selbst zuzuschreiben. Holt ihn ab!« sagte er ins Mikrophon.
    Der Scheinwerfer wurde abgeschaltet. Gleich darauf kamen dieselben Männer herein, die Phil vorhin gebracht hatten. »Was sollen wir mit ihm machen, Boß?« fragte einer.
    »Das ist mir egal. Nur laßt ihn so verschwinden, daß nicht mal ein Knochen von ihm übrigbleibt. Wir werden das FBI so dezimieren, daß Mr. Hoover selbst den Außendienst übernehmen muß. Macht ganze Arbeit.«
    Sie lösten Phils Fesseln vom Stuhl und

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